Dienstag, 10. November 2015

ARTE zeigt neuen Figaro aus der Staatsoper Berlin













Die Berliner Opernhäuser schwimmen noch nicht so heftig auf der Livestream- oder Kinowelle wie ihre Kollegen in München, Wien, London, Paris oder New York. Was nicht nur für auswärtige Beobachter schade ist, denn das Berliner Opernleben ist reichhaltig und spannend. Um so erfreulicher ist die für diesen Freitag geplante klassische Fernsehübertragung aus dem Schillertheater, nach wie vor dem Interimsquartier der Staatsoper Unter den Linden. Zur besten Sendezeit steht um 20.15 Uhr die Neuproduktion von Mozarts Le nozze di Figaro auf dem Programm, es dürfte auch der eine oder andere einschalten, der sich in die ansonsten nächtlich versendeten Opernmitschnitte kaum verirrt. Intendant Jürgen Flimm hat die Regie übernommen, zum dritten Mal bereits hatte er dieses Meisterwerk damit in den Händen und diese Erfahrung konnte er offensichtlich bestens ins Spiel bringen. Publikum und Presse sind ganz aus dem Häuschen, ob der in jeder Hinsicht gelungenen Aufführung. So schreibt die in Alt-Westberliner Kreisen immer noch meinungsbildende Berliner Morgenpost: Man ist es schon fast gar nicht mehr gewohnt, auf einer Berliner Bühne eine derart ausgefeilte Personenregie zu sehen. Alles macht Sinn, selbst der Unsinn. Aber auch die musikalische Seite gibt nur Grund zur Freude. Mit Gustavo Dudamel hat einer der wandlungsfähigsten Dirigenten der jungen Generation die musikalische Leitung übernommen. Die Sängerriege ist wirklich exqusit. Als Cherubino debütiert die französische Mezzo-Sopranistin Marianne Crebassa, eine in wirklich jeder Hinsicht beeindruckende Sängerin. Ebenfalls neu auf dem Besetzungszettel der Bariton Lauri Vasar als Figaro. Gräfin und Graf sind bei den bei Dorothea Röschmann und Ildebrando D’Arcangelo jenseits aller Routine bestens aufgehoben. Und mit Anna Prohaska als Susanna steht eine Sängerin auf der Bühne, die noch jeden ihrer Auftritte zum einprägsamen Ereignis werden lässt. In weiteren Partien: Florian Hoffmann, Olaf Bär, Katharina Kammerloher, Peter Maus, Otto Katzameier und Sonia Grané. Also: einschalten oder mindestens mitschneiden! 


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