Jonas Kaufmann ist Bayerischer Kammersänger

Überraschung am späten Montagabend: Nach dem Ende der letzten Vorstellung Il trovatore betreten Staatsintendant Bachler und Staatsminister Heubisch die Bühne und verleihen dem erkennbar überwältigten Jonas Kaufmann den Titel des Bayerischen Kammersängers. Die Kollegen gratulieren, das Publikum spendet Ovationen, Kaufmann geht auf die Knie. Ein schöner Schlusspunkt für die fulminante und hocherfreuliche Verdi-Premierenserie! Einige Tage zuvor war Kaufmann mit nur wenigen Stunden Vorlauf als Lohengrin am Nationaltheater eingesprungen, wie Heubisch in seiner Kurzrede betonte. Der Titel des Kammersängers kann verliehen werden, wenn ein Sänger über mindestens fünf Spielzeiten herausragende künstlerische Leistungen an der Bayerischen Staatsoper vollbringt. Zuletzt wurden auf diese Weise Vesselina Kasarova, Diana Damrau und Anja Harteros geehrt. Es gibt ein starkes weibliches Übergewicht, die letzten Ernennungen männlichen Kammersänger liegen schon Jahrzehnte zurück und es waren übrigens auch Tenöre: Peter Seiffert (1989) und Placido Domingo (1981).