Dienstag, 20. Juli 2010

Pavol Breslik übernimmt für Rolando Villazon


Rolando Villazon ist krank und sagt die nächsten beiden Vorstellung von L'elisir d'amore an der Bayerischen Staatsoper ab. Als Einspringer ist der slowakische Tenor Pavol Breslik mehr als nur ein Ersatz, sondern vielleicht die bessere Wahl. Er hat den Nemorino schon mehrfach mit großem Erfolg gesungen und ist in München nicht zuletzt nach seinen Auftritten an der Seite der ebenfalls aus der Slowakai stammenden Edita Gruberova ein veritabler Publikumsliebling. Der Eindruck, den Rolando Villazon zuletzt in München hinterließ, war eher durchwachsen. Wahrscheinlich ist das Publikum der Opernfestspiele mit Pavol Breslik ohnehin besser bedient. Aber schade ist es schon, weil die Inszenierung zu ihrer Premiere den Eindruck, auf Rolando Villazon zugeschnitten zu sein, nicht ganz vermeiden konnte. Nur wird es bis zum Praxistest noch eine Weile dauern. Rolando Villazon hatte sich mit der Rolle des Nemorino im Frühjahr in Wien nach einer mehr als einjährigen Pause zurück gemeldet.

9 Kommentare:

  1. ... ist doch egal, auf wen sie zugeschnitten ist ;). ich habe filianoti in der ursprungsserie gesehen und der war in dieser inszenierung einzigartig (was er sonst nicht immer ist), ich würde ihn in dieser inszenierung villazon jederzeit vorziehen!

    und breslik kann das ebenfalls, denke ich!

    finde ich jetzt nicht wahnsinnig schade, ich nehme auch breslik gerne!

    hätte auch calleja genommen ...

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  2. Wie aus "gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen" zu vernehmen war, ist der eigentliche Grund für die Absage von Villazon, dass er es nicht so gut fand, die Arie "furtiva lagrima" hoch auf der Laterne zu singen und die Staatsoper sich auf keinen Kompromiss einigen wollte. Jedenfalls scheint das mit dem "Zuschnitt" der Inszenierung auf Villazon nicht so ganz richtig zu sein...

    Kann aber auch nur ein dummes Gerücht sein und er ist wirklich krank, zumal er ja mehrere Tage in München geprobt hat.

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  3. aber soweit ist weiß, ist der andere tenor, der im frühjahr gesungen hat, auch nicht geklettert?
    habe es nicht gesehen, sondern wurde mir so erzählt.

    wird man ja am dienstag sehen, falls villazon singt, was wohl eher unwahrscheinlich ist ...

    meiner meinung nach ist die inszenierung auf filianoti zugeschnitten eigentlich ...

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  4. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Villazon wegen eines Laternenpfahls absagt! Da könnte er doch in der Vorstellung einfach nicht hinaufklettern, sondern die Arie so singen wie er möchte, das wird ja schließlich niemand live stoppen. Allenfalls bekommt er dann Ärger hinterher, aber auch deswegen schmeisst die Staatsoper sicherlich niemanden aus einer Inszenierung. Noch dazu nicht in den Festspielen. Da glaube ich eher, dass dies ein Gerücht ist. Offiziell war die Ansage eines Vertreters des Intendanten der Staatsoper (ich war in der Vorstellung am Dienstag), dass R. Villazon ein Magenproblem hat und sogar einen kleinen medizinischen Eingriff habe vornehmen lassen müssen. Montag Abend hatte er noch sehr eifrig geprobt.

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  5. Ohne dass ich Villazon bisher live gehört hätte und somit seine sängerische Leistung in diesem Engagement nicht in Frage stellen möchte, so kann ich nach dem gestrigen Abend nur sagen, dass es Breslik mit seiner natürlichen und lebensfrohen Art phantastisch geschafft hat, die Leichtigkeit von Nemorino zu präsentieren.

    In Frage zu stellen war meiner Meinung nach nur, was Teilen des Publikums in den Sinn gekommen ist zu buhen als ein Vertreter der Staatsoper den Wechsel ("Wir halten dies für guten Stil, es Ihnen noch ein Mal persönlich zu sagen") noch ein Mal erläuterte. Das hat einen etwas faden Beigeschmack vermittelt.

    Ein Kompliment noch an Breslik, der sich offensichtlich im ersten Akt an seinem Liebestrank resp. Bordeaux bzw. an dieser Stelle (wahrscheinlich) Wasser verschluckte und dieses aber unbeirrt mit zwei, drei Hustern überdeckte und sofort wieder den Ansatz fand.

    Und die "furtiva lagrima" war nahezu perfekt. Ich glaube aber nicht, dass es einen Unterschied gemacht hätte, wenn er nicht am Laternenpfahl gehangen hätte.

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  6. Gebuht wurde nicht wegen der Ansage als solcher, sondern aus Unmut darüber, dass Rolando mal wieder was absagen muss, denke ich. (Ich war auch da.)

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  7. Gute Besserung Rolando! Wenn ich Rolando wäre würde ich überhaupt nicht mehr in Deutschland singen, einem Land der krankhaften Besserwisser
    und notorischer Kritiker wo man ungeniert ohne
    Sachverstand und Objektivität gerade nach Belieben kritisieren darf. In anderen Ländern wird er geliebt und man hält ihm die Treue und das spürt und weiss er selbst sehr wohl. Ich habe in einer Vorstellung erlebt wie schnell er auf ihn nieder singen wollende "Platzhirsche" reagiert hat. Lieber fahre ich ein paar Mal in andere Länder um ihn zu "erleben" als dass ich stetig in Opernhäuser renne und in die Lobeshymnen an Darsteller bzw. Sänger einstimme die ihm das Wasser nicht reichen können. Ich möchte aber betonen: nichts gegen Beurteilungen von wirklichen Fachleuten - aber diese rezensieren
    auch nur in Fachjournalen.

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  8. Ich habe die Karten auch nur wegen Rolando Villazon gekauft, aber mittlerweile kann man nie mehr sicher sein, dass der Wunschsänger auch wirklich antritt ( siehe Quasthoff, Volle usw.) Wenn dann jemand aus Salzburg anrast, um die Aufführung zu retten, dann ist das schon sehr lobenswert. Wenn er dann sich auch nicht fast perfekt in die Rolle einspielt und einsingt, muss der Jubel zum Schluss ernstgenommen werden. Schade Rolando, Bravo Pavol!

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  9. Jeder Laternenpfahl wäre Villazon Recht würde er nur singen können. Aber Villazon ist am Ende, das muss man zur Kenntnis nehmen. Seit vier Jahren nervt er nun mit Absagen und hört nicht auf die Kerze von zwei Seiten brennen zu wollen. Sein überdrehtes Spiel zeugt von Unsicherheit und Angst. Schade. Er war kurze Zeit ein überragender Sänger der mit der Maschinerie der Kulturindustrie nicht klar kam und überdies keinerlei Rat annehmen wollte.

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