Freitag, 1. August 2014
Soprano number one: Krassimira Stoyanova
Wenn sich heute im Großen Festspielhaus in Salzburg der Vorhang zur Premiere von Richard Strauss Der Rosenkavalier hebt, dann dürfte eine Sängerin in Mittelpunkt des Interesses stehen: Krassimira Stoyanova, sie gibt ihr Debüt als Marschallin. Nach dem italienischen und dem französischen erobert die Sopranistin nun auch noch das deutsche Fach. Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass sie 2017 die Eva in der Neuproduktion der Meistersinger von Nürnberg bei den Bayreuther Festspielen singen wird. Ihre bislang behutsam und verlässlich vorangetriebene Karriere führt sie nun ganz an die Spitze und das vollkommen zu recht. Keine ihrer aktiven Kolleginnen verfügt über eine solche Bandbreite im Repertoire, kaum eine über eine solche Musikalität, wie die gebürtige Bulgarin, die ihre Laufbahn als Geigerin begonnen hat. Zumeist im italienischen Fach und eher in Wiederaufnahmen, als in Premieren machte sie vor mehr als zehn Jahren an der Wiener Staatsoper auf sich aufmerksam und wurde schnell von anderen großen Häusern eingeladen. Seit Jahren eilt sie nun von Erfolg zu Erfolg und bleibt dennoch nur den Eingeweihten bekannt. Doch das ändert sich gerade. Mit der Anna Bolena vertraute ihr die Wiener Staatsoper im vergangenen Herbst erstmals eine richtige Belcanto-Partie an, die dort vor ihr von nur von Anna Netrebko und Edita Gruberova gesungen wurde. Ziemlich genau zwischen beiden lässt sich auch die Sängerin Krassimira Stoyanova verorten, sie verbindet die sängerische Vehemenz der Netrebko mit dem kompromisslosen Künstlertum der Gruberova. Und zwar auf ziemlich charmante Weise, jenseits aller Manierismen und ganz ohne Starallüren. Eine Diva ist sie trotzdem, sie kennt ihren Status, das soll sie auch. Als Liedsängerin bemüht sie sich um das eher selten gespielte slawische Repertoire, von ihr sind zwei hochinteressante CD-Aufnahmen mit Opernarien erhältlich: I palpiti d'amor und Slavic Opera Arias. Und nun also der nächste Schritt: Die Marschallin in Salzburg! Eine Herausforderung, ohne Zweifel, aber eine die sie meistern wird, wie schon so viele zuvor. Ein herzliches Toi, Toi, Toi!
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