Aus dem Salzburger Festspielhaus überträgt der österreichische Radiosender Ö1 (hier im Web) heute ab 19.30 Uhr die Premiere von Bizets Carmen mit Magdalena Kozena und Jonas Kaufmann. Dass er den Don José singen und spielen kann dürfte nicht umstritten sein, ob sie die Carmen schafft, darauf kann mit Interesse gewartet werden, sicher ein spannendes Rollendebüt für die ob ihrer Wandlungsfähigkeit geschätzte Mezzosopranistin. Die Messlatte liegt allerdings hoch, schon manche ambitionierte Kollegin ist an den musikalischen und darstellerischen Anforderungen der Partie gescheitert. Die musikalische Leitung hat Kozenas Ehemann Sir Simon Rattle, im Graben sitzen die Berliner Philharmoniker, übrigens letztmalig zu den Osterfestspielen, ab nächstem Jahr kommt Christian Thielemann mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden.
Der Don José ist viel komplexer als man denkt. Kaufmann gibt ihn einseitig. Mir gefällt seine Rollengestaltung nicht.
AntwortenLöschenEinseitig? Was fehlt ihm konkret? In der Regel bestimmt der Inszenierende die gestalterische Ausrichtung.
LöschenSind Sie in der Hilfsschule? Der Regisseur bestimmt nicht die Qualität des Singens und die Möglichkeiten eines Sängers der inneren Gestaltung. Bücher kann man hier nicht schreiben. Aber in der Regel versteht jeder sofort was ich meine, wenn er es will. Sie wollen wie immer nicht. Es lohnt sich nicht. Vergessen Sie's.
LöschenGanz richtig und vielleicht muss man sich auch mal mit Mérimée befassen. Im Roman ist José ein gewalttätiger Mörder auf der Flucht da er einen Nachbarn im Streit tötete. In der Armee hät er sich lediglich zum Schutz vor Verfolgung auf. Bizet machte ihn freundlicher und unschuldiger und die Liebe zu Carmen zieht ihn in die Gewalt. Dennoch: die Herkunft der Geschichte, die Basis, sollte man kennen um den Chrakter zu verstehen. Zwischen den Zeilen ist immer mehr als es scheint.
LöschenIch tippe mal, dass Sie Kaufmann noch nie als Jose gesehen haben. Genau so, wie Sie es beschreiben, ist sein Don Jose.
LöschenIch habe Kaufmann zweimal live als Don Jose gesehen. In Mailand und London. Wenn Sie die sängerische Gestaltung meinen, dann sollten Sie ihre Kriterien offenlegen. Wann ist man ein guter, wann ein schlechter Don Jose und wer bestimmt das in absoluter Wertung anhand welcher Kriterien. Wer ist für Sie ein hervorragender Don Jose und warum? Wenn hier natürlich Meinung gleich als Tatsache gewertet wird, dann geht das in reiner Behauptungsattitüde auf. Es gibt genug andere Meinungen zu seinem Don Jose. Aber Ihre Meinung ist eben auch nur Meinung und die interessiert mich in differenzierter Darlegung. Wenn`s denn beliebt. Deshalb ja meine konkrete Nachfrage, mehr nicht. Vor allem ist hier offenbar jede Nachfrage schon ein agressiver Akt? Die Sprache deutet sehr oft eher auf das Proll-Niveau bei Bohlen hin, als auf eine Opernplattform.
LöschenHier quatscht wohl ein Chemiker oder Finanzbeamter.
LöschenIm übrigen ist es doch wohl ein Unterschied, ob man die Rolle im Inszenierungskonzept von London mit Zambello umsetzt oder in dem von Emma Dante in Mailand?
LöschenSie irren hinsichtlich der beruflichen Ausrichtung. Bin wohl fälschlicherweise davon ausgegangen auf einer Opernplattform gelandet zu sein und nicht auf der Yellow-Press Opera Base mit Proll-Inszenierungsattitüden. An ihrer Sprache sollt ihr sie erkennen. Sei´s drum, eine Erfahrung, daß sich Klatsch-und Tratsch-Niveau mit prolligem Sprachduktus selbst in diesem ehemals elitären Milieu breit gemacht hat. Da sage noch einer die Gesellschaft wäre nicht durchlässig. Aber das Grundniveau kann man eben nicht mal so eben ablegen. Die Bohlens sind eben überall. Wobei das bei ihm kalkuliert ist, bei anderen eher nicht. Die kommen wirklich aus diesem Stall.
LöschenHörte Kaufmann in München und new York. Ging aber wegen Aldrich und Garanca. Mir gurgelt der Mann zu viel.
LöschenJetzt in Salzburg war Kaufmann ok. Mehr nicht für mich. Ausser Micaela waren alle anderen sehr mittelmäßig bis schlecht. Da erscheint einer der ok ist eben besser. Mir gefällt seine Technik nicht. Die bemerkt man sol man aber nicht.
LöschenJa, man sollte den Ursprung des Stoffes kennen. Das Libretto von Meilhac und Halevy basiert auf dieser Novelle. Aber die Rezeptionsgeschichte der Oper hat eine Don Jose Charakterisierung in unterschiedlichsten Varianten ins Leben gerufen, die bestimmt eben in der Regel der Inszenierende und der Sänger füllt sie optimalerweise mit seinen schauspielerischen und stimmtechnischen Mitteln aus. Wieso füllt Kaufmann mit seinen stimmtechnischen Mitteln diese Figur nicht aus? Wer macht es besser und warum? Es gibt doch nicht nur eine einzige richtige Interpretationsmöglichkeit.
LöschenKaufmann "gurgelt" zu viel schreiben Sie. Das ist doch eine klare Ansage, da weis man, warum dieses Timbre nicht das Ihre ist. Und das kann man jederzeit akzeptieren auch wenn man das anders gewichtet hört. Die Affinität für bestimmte Timbre ist ja sehr unterschiedlich. Wenn aber so klare Geschmacksaussagen getroffen werden, ist das für andere gut nachvollziehbar. Nur, wenn sich hier fast immer selbsternannte Fachleute mit Lorbeeren schmücken, die ihnen ausbildungsmäßig gar nicht zustehen, wird es immer eng.
LöschenIn einer Kritikerrunde auf arte france wurde letztes Jahr - und spaßeshalber mußten alle vier bekennen, dass sie kein Hörgerät tragen - erkannt, dass Kaufmann mit einer gaumigen Überlagerung der Stimme gestraft ist, die er nicht abstellen kann. Besonders wenn es um Orchsterbegleitung im Piano geht könne man das sehr gut hören oder beim forcieren was er auch gern immer wieder tut. Da ist was Nasales, etwas von gaumiger Edelknödelei und immer wieder flaue Bögen.
LöschenBesser kann ich es nicht sagen. Und das ist es was mir an dem Mann nicht gefällt und was vielen immer wieder aufstößt. Viele Stimmen haben Unebenheiten, falsche technik etc. doch bei Kaufmann, eigentlich Kauffmann, darf man das wie bei heiligen Kühen nicht sagen. Ich sage es trotzdem. Ich mag die Stimme einfach nicht. Einen makellosen Wunderlich (rein lyrisch) gibt es eben nur alle paar hundert Jahre, aber mit solchen Edelsteinen darf man fairerweise Kaufmann auch nicht vergleichen. Wunderlich blieb immer bei seiner natürlichen Stimme, das war sein großes Plus.
Danke für Ihre Antwort. Wie Sie das formulieren, kann ich Ihre Bewertungsmaßstäbe problemlos akzeptieren. Es gab und gibt immer Opernliebhaber, die gutturale Stimmen nicht mögen. Da hatte Wunderlich natürlich eine klare, blanke Gesangslinie. Diese gutturale Einfärbung haben ja viele Stimmen von Farbigen. Die kann man, muß man aber nicht mögen. Was für die einen interessante Stimmfarbe darstellt, ist für andere ein Greuel. Problemlos nachvollziehbar.Insofern danke ich Ihnen für Ihre klare Einlassung, die für mich ein weiterer Baustein für den meinerseits im Vordergrund stehenden Informationsgewinn ist. Mir geht es lediglich darum, stets zu erfahren, warum, mit welchen Vorstellungen, jemand zu seiner Wertung kommt.
LöschenKlingt irgendwie alles ganz schön hektisch!
AntwortenLöschenKozena wird das abliefern, aber eine Carmen ist sie nicht. Bei einer remden wäre Ratttle sicher kritischer.
AntwortenLöschenWie man hört soll es ein lauwarmer Abend gewesen sein.
AntwortenLöschenDas war nix, Frau Kozena sollte die Finger von der Rolle lassen. Es gibt genug anderes Repertoire mit dem sie auftreten kann!
AntwortenLöschenIch habe viele Carmen-Sängerinnen erlebt. Die einzige die mich rundum überzeugt war die Amerikanerin Maria Ewing. Auch ihre Salome war unschlagbar. Sie tritt kaum noch auf. Sehr ungewöhnlich: sie debutierte an der MET. Und ihr erster Auftritt in Europa war an der Scala. Meistens sind das Stationen nach Jahren Karriere.
AntwortenLöschenWar schön langweilig und bieder die Carmen in Salzburg. Das Beste war die Micaela. Kaufmann war ok, der Torero eine Katastrophe und die Carmen undiskutabel. Herr Rattle ist immer so kritisch wenn es um Besetzungen geht. Aber die Kozena ist ja seine Frau und das Orchester spielt dann ohnehin nicht mehr da. Da kann man scon mal pfuschen. All das spürt man. Jubeln tut man in Österreich partiell immer, egal wie mittelmäßig eine Sache ist. Diese Carmen muss niemand wirklich sehen.
AntwortenLöschenWenn ich Kaufmann höre höre ich immer Kaufmann und das Bemühen um seine Stimme. Ich will aber die Figur sehen und hören. Klappt aber nicht. Nur wenige sind befähigt vergessen zu lassen dass da vorn auf den Brettern nur gespielt wird.
AntwortenLöschenOkay, in dieser Form ist Ihre subjekive Sicht jederzeit nachvollziehbar, auch wenn ich sie wiederum - auch subjektiv- nicht so teilen kann. Wer macht es besser nach Ihrer subjektiven Sicht?
LöschenIch hörte Yonghoon Lee und Andrew Richards als Don José, beide sensationell und übrerzeugend. Und ich habe noch Luis Lima erlebt, der gerade in dieser Rolle mit sparsamen Mitteln ein phantastisches Portät lieferte. Vor allem auch der Gleichklang des Erlebten, in der Mimik, mit dem durch die Stimme Ausgedrückten war beispielhaft. Sehr ungewöhnlich war. dass Lima in dieser Rolle eine viel größere Stimme, wo erforderlich, zu haben schien als sonst.
AntwortenLöschenDanke für diese Info. Mit den Namen-außer Yonghoon Lee- kann ich etwas anfangen. Werde mir die DVD mit Luis Lima ansehen. Die steht noch auf meinem Programm. Die anderen, bestimmt Andrew Richards, sind ja wohl nur auf CD verewigt. Aber das ist doch mal eine interessante Info mit der man seine eigene Wahrnehmung und Sichtweise prüfen kann. Leider diesbezüglich nur über Reproduktionstechnik. Ich höre zwar über Studio-Elektronik mit der solche Scheiben auch gemastert werden, aber die Expansionsfähigkeit einer Stimme im Raum ist natürlich immer nur live authentisch zu erleben.
LöschenDanke für die Info. Mit den Sängern-außer Yonghoon-Lee- kann ich etwas anfangen. Luis Lima als Don Jose kann ich mir auf DVD ansehen mit Maria Ewing als Carmen im ROH London. Andrew Richards gibt es sicherlich auf CD. Ich ziehe immer live Aufnahmen vor, denn Studioeinspielungen sind für mich eher klinisch und geben auch keinerlei Auskunft über die wirkliche live Qualität eines Sängers. Natürlich sind live Erlebnisse die wirklich aussagefähige Hausnummer. Obwohl ich schon über Studio-Elektronik höre, mit der solche DVD auch gemastert werden, ist die Expansionsfähigkeit einer Stimme im Opernhaus nicht wirklich nachzuvollziehen.
AntwortenLöschenHabe die jeweiligen DVD Carmen mit beiden Sängern ausfindig gemacht. Richards mit Antonacci und Lee mit Krasteva. Danke. Werde mich diesbezüglich mal vergleichend einhören.
LöschenAndrew Richards ist ein unvergleichlicher Tenor. Sein José ist in allen Facetten erlebt. Auch sein Cavaradossi ist unschlagbar heute. Luis Lima ist unerreicht als Don José in den letzten 50 Jahren. Abgesehen von Corelli, der allerdings ein spinto par excellence war und einen ganz anderen Ansatz hatte. Limas 'La fleur qeu tu m'avais jetée... ist die beste Interpretation die ich je gehört habe. Yonghoon Lee ist Weltklasse. Sein Don Carlos ist ohnegleichen.
AntwortenLöschenDanke für Ihre Einschätzung. Werde meine Eindrücke schildern, nachdem ich beide Tenöre gehört habe. Dauert aber eine Weile, bei meinem Pensum. Sagen Sie mir freundlicherweise noch, ob Sie alle Sänger live gehört haben. Von Lima erwähnten Sie es ja?
LöschenHabe zwischendurch in das Schlußduett aus Don Carlos reingehört im Met - Radio mit Yonghoon-Lee und Poplovskaja. Hervorragender Eindruck, sehr involvierende Tenorstimme, faszinierend, erinnert an Franco Corelli.
LöschenJa, ich habe sie alle live gehört. Auch noch Corelli, als Cavaradossi, Chénier und Pollione!!! Bin ja schon weit in den Jahren. Wer Yonghoon Lees Schmerz und Verzweiflung auf der Bühne erlebt hat, muss alles über den Haufen werfen was er bisher geglaubt hat, denn im Ernst: konnte man erwarten dass ein Koreaner derart das Französische und das Italienische Fach singt? Man stelle sich vor: er eröffnete sogar die Spielzeit mit Calaf im Teatro Comunale in Bologna, ein selbst für Italiener gefürchteter Platz. Es war ein Triumph. Ähnliches kann ich über Andrew Richards berichten. Übrigens wollte Yonghoon Lee vor wenigen Jahren aus dem mörderischen Opernbetrieb noch aussteigen. Mit Gott, wie er es formulierte, fand er in seine Berufung zurück. Da kann man dann sagen :Gott sei Dank!
AntwortenLöschenMan höre nur Andrew Richards mit Pourquoi me reveiller...
AntwortenLöschenNiemand kann ihm hier heute das Wasser reichen. Saumlose Register. Eine Gesangskultur wie sie schon ausgestorben schien.
Danke für diese Information. Werde mich mit beiden Sängern beschäftigen, denn da Sie die Sänger ja auch live gehört haben, auch schon Corelli, ist das für mich natürlich ein äußerst interessanter Eindruck. Man erlebt selten jemanden, der solch interessante Erfahrungen hat und die bereichern den eigenen Horizont. Ich bin z.B. auch nicht das, was man unter Kaufmann Fan versteht. Fan kommt eben von Fanatismus und der verkleistert den Eindruck. Fans hören eben allzu gerne nur Illusionen. Aber ich liebe eben auch gutturale Stimmen. Kaufmann habe ich zweimal live gesehen, in München den Lohengrin und in Paris den Werther. Von den genannten Schlüsselarien kenne ich z.B. auch die Interpretation von Björling, Kraus usw. in live Aufnahmen. Wenn ich einen Sänger nicht live erlebt habe, gewinne ich zwar Eindrücke, die ich auch subjektiv wertend umsetze, aber ich relativiere das eben immer. Live ist eben durch nichts zu ersetzen.
AntwortenLöschenAndrew Richards sang sogar einen betörenden Parsifal in Brüssel, ungefähr vor einem Jahr.
AntwortenLöschenBin zur Zeit auf der Suche nach dem Don Jose von Yonghoon Lee mit Nadia Krasteva als Carmen in Amsterdam. Aber offenbar ist davon keine DVD auf dem Markt.
AntwortenLöschenAls kleine Zwischeinschätzung kann ich sagen, daß mich sowohl Andrew Richards als auch Yonghoon Lee durchaus begeistern können. Sie sind aber eben vom Timbre gänzlich anders als Kaufmann. Insofern ist ein Vergleich ebensowenig sinnvoll, wie der zwischen der Tebaldi und der Callas war. Da werden oft Konkurrenzen inszeniert, die schon vom Grundlegenden unsinnig sind. Natürlich werde ich eine Kompletteinschätzung erst abgeben, wenn ich die Carmen mit Richards komplett gehört habe. Letztenendes aber wäre für mich eben nur die live Vergleichsmöglichkeit entscheidend. Ich kann mit den eher lichten hellen Timbre auch sehr gut leben, wie mit den eher baritionalen oder den schon tendenziell gutturalen. Klar ist Wunderlich eine Hausnummer für sich, singulär in seiner Klasse. Ich kenne im übrigen auch seinen Alfredo Germont in der live Traviata Aufnahme aus der Bayrischen Staatsoper vom 28.3.1965 mit Teresa Stratas als Violetta. Generell klassifiziere ich nicht zwingend in besser-schlechter- es sei denn, ich habe einen Sänger live erlebt oder Klassenunterschied ist offenkundig. Dann habe ich eben auch den Eindruck von der räumlichen Präsenz eines Sängers. Von diesen immer wieder aufkommenden theoretischen Kritiken an Sängern, die dann etwas nach der und der Schule nicht richtig, nicht lupenrein machen, halte ich nicht so sehr viel. Aber, wenn sich jemand dieser oder jener Schule verpflichtet fühlt, kann ich auch das jederzeit akzeptieren, wenn ich die Basis einer Einschätzung kenne. Insofern kann ich auch mit jeder negativen Kritik an Kaufmann gut leben, wenn sie begründet nachvollziehbar ist. Oft wird aber nach dem Motto verfahren, daß die eigene Behauptung schon absolute Tatsache ist. In meinen Umfeld habe ich eben auch Leute, die das Fach studiert haben und die meinen, daß die Behauptungen von Registerbruch und Einfärbung reine Erfindung wären. Viele Fachleute viele Meinungen.
AntwortenLöschenEs gibt keine absoluten Tatsachen. Es gibt offensichtliche Technikmängel und Geschmacksfragen beim Timbre. Es gibt Eigenarten die sich beim Zuhörer zum Ärgernis auswachsen und solche die man mit dem richtigen Lehrer ein wenig glattbügeln könnte. Kaufmann ist ein guter Sänger aber er reicht nicht an die makellose Extraklasse heran die in unserem Kopf ist und von einzelnen Legenden gestützt wird. Vom gelegentlich unausgeglichenen Timbre mal abgesehen. Kaufmann ist intelligent, leidenschaftlich in der Sache, aber es fehlt da etwas Entscheidendes für mich um noch jenseits der Linie der gut bis sehr guten zu bestehen.
AntwortenLöschenTebaldi und Callas: Kontrastreicher könnte es nicht sein. Ich, der ich Corelli noch hörte, oder Bastianini, Bergonzi und Siepi, hörte auch die Callas live. Und zwar in Tosca mit Corelli und Gobbi und in Meda sowie in Norma mit Corelli und Christa Ludwig. Tebaldi hörte ich nicht live. Jedoch wer die Callas gehört hat kann diese unglaubliche sängerische Präsenz und Hingabe, Leidenschaft und Bedingungslosigkeit an jede Vorstellung in der man vergaß dass es Oper war, sein Leben lang nicht vergessen. Das gab es hoch 5 nur einmal bisher, bei caruso, den mein Großvater noch hörte. Tebaldi ist neben der Callas eben nur Schöngesang.
Wunderlich nannte ich als singuläre Erscheinung nicht als Vergleich zu irgenjemandem. Erstrebenswert war die einzigartige Lyrik und Linie und Technik.
Yonghoonlee und Krasteva finden Sie auf youtube in Carmen.
Als Kaufmann 1998 am piccolo in Mailand in Cosi fan tutte sang, hörte man einen Kaufmann dessen Fortentwicklung mit italienischen Lehrern einen wahren Ausnahmesänger im lyrischen Fach hätte hevorbringen können. Speziell Mozart, der leicht klingt aber sehr schwer zu singen ist. Wenn man ihn also hört (Cosi... 1998) Youtube, versteht man, dass er die große Chance in Italien zu bleiben und noch 2 Jahre italienische Technik zu lernen vertan hat. Sehr schade. Der Lehrer der dann so gelobt wurde, Rhodes, war selbst nur ein mittelmäßiger Sänger der das was hätte sein können nicht erreicht hat. Sehr schade, auch wenn Kaufmann diese große Karriere gemacht hat. In ihm steckte ein Wunder-Tenor für Mozart.
AntwortenLöschenDanke für Ihre umfassenden Einschätzungen, die mir jede Menge Diskussionsstoff bieten. Ihre Ausführungen zu dem Mozart Sänger und den Entwicklungsmöglichkeiten in dieser Richtung sind interessant. Dazu habe ich aber keine Meinung, weil mir zu einer derartigen Erörterung die nähere Fachkenntnis fehlt. Aber als Diskussionsstoff unter Kollegen wiederum informativ. Ich habe auch Kontakt mit aktiven Sängern bzw. Bekannte aus diesem Umfeld. Auch da wird eben heftig kontrovers diskutiert. Ich versuche immer im Rahmen meiner Möglichkeiten zu diskutieren und ansonsten immer dazuzulernen, wenn es sich anbietet, was aber leider sehr selten ist. Denn meist gibt es nur Behauptungen ohne Begründung und insofern kann man nicht nachvollziehen warum jemand zu einer Wertung kommt.
AntwortenLöschenDie you tube Quellen sind mir auch bekannt, allerdings ist die technische Qualität meist so, daß ich nur auf dieser Basis äußerst vorsichtig bin mit Urteilen.
Vielleicht sagen Sie mir noch Ihre Meinung zu folgenden Aspekten. Ist das Timbre nicht etwas primär genetisch Determiniertes? Kann man insofern nach Ihrer Meinung von einer Einfärbung des Timbres bei Kaufmann sprechen, denn das wäre ja ein aktiver Prozeß?
Genetisch nein, das halte ich für ausgeschlossen. Es gibt auch zu viele Einflüsse während der Stimmentwicklung vom Kleinkind zum Erwachsenen schon bei der Sprechstimme. Da spielt das Klimatische eine Rolle, die Ernährung. Toll ist die Mittelmeerküche. Krankheiten, Stress spielen eine Rolle. Es mag sein dass man sagt, die ganzen Männer in der Familie meines Vaters hatten kräftige Stimmen oder so... Aber ansonsten...
AntwortenLöschenIch persönlich glaube, dass Kaufmann gern weg wollte, vielleicht auch auf Rat Rhodes, vom rein Lyrischen das ihm so lag. Denn die schwereren Partien zusätzlich sind für eine internationale Karriere noch gesuchter. Man kann die Stimmfärbung schon wiillentlich beeinflussen und ich glaube dass das bei Kaufmann geschieht oder inzwischen zum Selbstläufer geworden ist. Dadaurch aber erscheint es immer so als müsse er die Stimme im Zaum halten, man spürt eine aktive Kontrolle als könne er nicht mehr einfach die Natur loslassen. So erscheint es mir. Und durch den Gebrauch dieser Technik ist für ihn das was so leicht für ihn schien inzwischen verloren. Das hat nichts mit Alterung zu tun. Eine Dunklerfärbung um die 50 ist normal aber sie geschieht eher homogen. Dass hier nachgeholfen wird um die schwereren Partien zu schaffen scheint mir offensichtlich. der verlust dabei wiegt schwer. Nun verreise ich und denke zurück an einen Windgassen der in einer Woche Siegfried, Tamino und den Herzog in Rigoletto singen konnte. Eine Zeit, in der Stimmen langsam und organisch wachsen konnten im Ensemble oft über Jahre an einem Haus. Diese gesunde Entwicklung ist im hektischen Opernzirkus von heute für immer vorbei. Leider verreise ich nun. Man hört sich aber sicher wieder.
Gute Reise. Zwischenzeitlich werde ich "neue" Einsichten gewonnen haben und melde mich dann wieder.
LöschenHinsichtlich der Entwicklung der Sprechstimme sollte man sich mal mit einem Logopäden oder HNO-Arzt unterhalten.
LöschenDann erzählt man etwas weniger Unsinn.
Zur Information: Kaufmann war schon lange vor der erwähnten Cosi in Mailand Schüler von Rhodes und hatte da schon technische Umstellungen vollzogen.
Wir befinden uns halt wieder in der Märchenstunde.
Ja, zwei Jahre, aber das Unselige setzt sich Gott sei dank nicht so schnell durch bei gutem Material. Rhodes war ein seeehr mittelmäßiger Sänger und als Lehrer ist er undiskutabel. Italien, das wäre es gewesen. Und hat nicht Kaufmann in einem Interview selbst gesagt: das wäre die Chance gewesen damals, in Italien zu bleiben für ein paar Jahre... Aber ich habe einen anderen Weg gewählt. Tja, das hat er gesagt und da war es schon lange zu spät. Und wer seinen Ferrando von 1998 hört kann das nur bedauern. Und solidarisch mit 01:01 sage ich: Sie haben Recht, egal was wer hier sagt, der deutsche Besserwisser par excellence kommt immer wieder durch, als Paul (lateinisch klein) oder anonym, schleichend, einschleimend oder hart wie Kruppstahl. Gerade hae ich Herrn Grass geschrieben, den notorischen Selbstdarsteller, halten Sie einfach die Klappe Herr Grass, sonst machen sie sogar noch ihre Blechtrommel kaputt. Was der andere hier trommelt ist sowieso nur Blech. Ignorieren wir ihn einfach und antworten wir nicht mehr.
LöschenHier gibt es immer einen, der alles besser weiß, als alle andern.
AntwortenLöschenVery funny.
Hallo, Richards ist gut in Werther. Kaufmann um Welten besser. Richards schreit die entscheidenden Stellen heraus während Kaufmann diese singt.
AntwortenLöschenHörte Richards bereits 2007 als Werther. Es war ein einziger Gesang und vergessen wir nicht: viel zu viel wird von musikalischer Leitung und Regie an unpassendem Ausdruck gelegentlich verlangt, dem sich ein junger Sänger nicht immer entziehen kann.
AntwortenLöschenRang 1 Chacón-Cruz als Werther, Rang 2, Andrew Richards, Rang 3 Francesco Meli, Rang 4 Kaufmann, Rang 5 Vargas, Rang 6 Saccà, Rang 7 Valenti und so werden sie international gehandelt. Das entspricht genau meinen Vorstellungen.
Mit Verlaub: Habe Kaufmann schon brüllen und krächzen gehört und nicht ich allein. Sein Kauen der Töne ist auch oft unerträglich. Natürlich hat er auch gute und sehr gute Vortstellungen, aber Kaufmann ist pushed up. Seine Mankos sind deutlich zu hören.
AntwortenLöschenBezweifeln will ich, dass Kaufmann (wieso eigentlich "Kauffmann"?) sich in Italien konkurrenzfähig hätte entwickeln können. Kommen doch gerade aus Italien mittlerweile nur noch Naturstimmen. Die Lehre dort - so mein Einrduck - ist mittlerweile ebenso im Arsch wie in Deutschland. Rhodes gegen Italien auszuspielen ist auch daher vielleicht nicht ganz richtig, weil Rhodes selbst an der Giuseppe Verdi in Mailand gelehrt hat.
AntwortenLöschenDie "deutsche Zungen" hat einige negative Effekte für den Schöngesang. Was Rhodes mit Kaufmann gemacht hat, führte weg von dieser "deutschen Zungen" hin zu einem italienischeren Diktion mit jedoch sehr frühem und deutschem Decken (wird schon in einem Traktat um 1911 als typisch (und schlecht) deutsch bezeichnet). Meinem persönlichen Geschmack entspricht das jedoch mehr als die im und rund um das Passaggio allzu offenen und hellen Vokale italienischer Schulung.
Ob Rhodes ein mittelmäßiger Sänger war, weiß ich nicht. Da würde ich gerne mehr von Ihnen erfahren.
Kauffmann, weil er sich ursprünglich so schreibt. Finden Sie auch immer wieder im Internet. Hat aber keinen Einfluss auf seine guten Seiten oder seine Mankos. Die Italienische Schule ist nach wie vor kunkurrenzlos. Kaufmann hat das selbst in einem Interview gesagt, in dem er auch sagte, dass es ein Fehler war nicht ein paar Jahre in Italien zu bleiben. Die Academia di Santa Cecilia und andere bedeutende Institutionen von denen es in Italien ein Dutzend gibt, bringen immer wieder leuchtende Stimmen hervor. Naturstimmen sind ungeschulte Stimmen und die verlassen in der Regel keine Akademie. Rhodes kennt man in der Via Conservatorio nicht als Dozenten. Es ist aber nicht ausgeschlossen dass er selbst dort eine Meisterklasse besucht hat. Auf ihn als Dozenten hat in Mailand niemand gewartet. Kaufman hat nichts Italienisches erworben. Er hat ein paar Rollen gesungen die man in italien nicht goutiert hat. Rhodes hat nach eigenen Angaben einiges gemacht was sich nirgendwo nachweisen läßt, auch hat er nicht an den meisten bedeutenden Opernhäuser der Welt gesungen, sondern war in Trier und 2 ähnlichen Häusern engagiert und hat wenig Eindruck hinterlassen. Solche Sänger werden dann gern Lehrer. Rhodes hat vor allem eines verbrochen, er hat Kaufmann die wunderbare Mozartstimme genommen. Das ist nicht zu verzeihen.
AntwortenLöschenAnonym, mein Freund.
AntwortenLöschenNur zur Information: Schon mal was vom "Premio Abbiati" gehört?
Den erhielten u.a. Bruson, Ramey, Gruberova, Kraus, Horne, Prey, Freni, Behrens, Merritt..
Und - stellen Sie sich vor - Herr Kaufmann.
Soviel zu "in italien nicht goutiert".
Hat man Sie wohl nicht gefragt?
Auch ich hörte von italienischen Sängerfreunden, dass Kaufmann in Italien nicht besonders für sein italienisches Repertoire geschätzt wird. Für unsere deutschen Ohren hat er (natürlich) Italianita. Für unsere deutschen Ohren haben aber auch koreanische Tenöre, rumänische und amerikanische Tenöre Italianita - den deutschen Tenören wird sie von deutschen Kritikern komischerweise immer abgesprochen. Ist das eine akustische Täuschung.
AntwortenLöschenKönnen Sie einen Link zu Kaufmanns Aussage schicken, er bereue es, zum Weiterstudium nicht in Italien geblieben zu sein. Würde mich sehr interessieren.
Aus Akademien kommen übrigens gerade in Italien viele Naturstimmen, weil die natürliche italienische Sprache dem Resultat einer geschulten Stimme schon sehr nahe ist. Als Beispiel möchte ich platterdings den deutschen harten Stimmeinsatz (Glottisschlag) nennen, der in der italienischen Sprache gar nicht existiert und daher dem italienischen Sängern kein Kopfzerbrechen bereitet. Auch steht die italienische Zunge etwas höher als die Deutsche, was sich besonders vorteilhaft auf die Balance des schwierigen Vokales /a/ auswirkt. (Aber genug der Klugscheisserei. Für weitere Klugscheiße müssen Sie, genau wie meine Studenten, bezahlen.)
Für meinen Teil finde ich die italienische Schule nicht konkurrenzlos. Lassen Sie uns gerne weniger pauschal, sondern über jeweilige Lehrer sprechen. Wen könnten Sie da ins Feld führen? Außer Grilli fällt mir kaum jemand ein, der eine Quantität an Qualität produziert.
Schaue ich nach Amerika, kommen viele für Qualität bürgende Namen auf einen zu.
Wie sehen Sie das? Und warum?
Rhodes hat übrigens als erster Amerikaner nach WW2 in Berlin gesungen. Dazu liegen Zeitungsartikel vor.
Kaufmann kommt beim italienischen Publikum im Italienischen Fach nicht an. Das ist nun eine Binsenweisheit. Eine Kritik schrieb: immer schwingt da la grande germania mit. Und die Italiener hören sehr richtig und genau hin. Das kann man bereits in kleinen Orten wie Piacenza erleben. Sie haben es mim Blut. Viele große Namen haben den Umweg über Italien genommen und sei es für zwei Jahre. Ach und was Preise betrifft so ist das ein weites Feld. Was glauben Sie wer alles welche Preise gewonnen oder verdient hat. Auch in der Literatur gibt es da schreckliche Beispiele. Aber wir reden hier von Kaufmann und dem Italienischen Fach. Das kann er nun überhaupt nicht. Und dieser Drang zu schweren Rollen unter anderem des Verismo hat ihm das Einzigartige genommen, die Mozartsimme. Sehr gut ist Kaufmann im Französischen Fach und das ist nicht wenig. Da kommt ihm seine eigene voix mixte entgegen. Der Preis ging an ihn übrigens für seinen Liedgesang.
AntwortenLöschenWas Rhodes betrifft, so hat er in verschiedenen deutschen Städten gesungen war aber nur an drei unbedeutenden Theatern engagiert. Eine Spur in der Opernwelt hat er weder in den USA noch in Europa hinterlassen. Und zu seinen Lehrerfähigkeiten gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen.
Ähnlich wie bei Metternich, den einige lobten aber andere als Stimmvernichter bezeichneten.
Jonas Kaufmanns Lehrer Michael Rhodes ist völlig überteuert (150 Euro/Stunde) und zu altersmilde. Nach seinem Erfolg mit Kaufmann hat er kein Interesse mehr an anderen Studenten.
AntwortenLöschenRhodes ist ein Abzocker. Jeder, der Kaufmann damals aus seinem Loch motiviert und einigermaßen unterrichtet hätte, hätte ihn 'gerettet'. So war Kaufmann damals drauf. Für seinen Lehrer spricht wenig. Kaufmann hat dann enorme eigene Kräfte entwickelt und sich selbst herausgezogen. Rhodes hat ihn nur begleitet. Und ich stimme 08:30 zu: Mozart, so schwierig und so selten bei einer Stimme aufgehoben wie beim frühen Kaufmann, das hat Rhodes auf dem Gewissen. Und das ist unverzeihlich.
AntwortenLöschenSehr richtig. Und alle Amerikaner die zu Rhodes Zeit nach Deutschland kamen versuchten es erst einmal in Berlin. Das hat nichts zu bedeuten. Da ist niemand von Anfang an geblieben. Ausser James King. Der phantastische Bariton William Dooley etwa, stellvertretend hier für viele andere, ein außerordentlicher Jago, mußte sich jahrelang durch die Provinzen singen, bis er am Schluß in Berlin landete.
AntwortenLöschenDenke auch, dass Kaufmann sich selbst gerettet hat. Rhodes war ja nicht sein einziger Lehrer, auch wenn er das - aus welchen Gründen auch immer - so darstellen lässt. Kaufmann hat lange gesucht und viele Lehrer abgeklappert (Namen kenne ich keine).
AntwortenLöschenDass Kaufmann ein guter Mozarttenor war, möchte ich im Hinblick auf die auf youtube bekannte Aufnahme aus dem Piccolo in Mailand von Cosi bezweifeln. Die Stimme ist dort sehr unbalanciert.
Die Stimme ist nicht klein, aber auch nicht besonders groß. Er ist ein leichterer Spintotenor. Aber das ist völlig in Ordnung.
Dass Loebe ihm vorwirft, seine piani würden manchmal machen was sie wollen ist purer Blödsinn, beinahe infam. Kaufmann kann auf allen Tönen ein messa di voce machen ohne dabei Kontrolle zu verlieren. Beachtlich ist auch sein funktionaler (!) Stimmumfang, den er leider in der Literatur nie so ganz locker abrufen kann.
Ich stimme zu, dass man immer das Bemühen um eine Stimme und Technik hört.
Bewunderung gebührt Kaufmann nicht nur für seine hochmusikalischen Interpretationen, sondern auch, dass er ein Arbeitstier ist und streng an sich gearbeitet hat. Er spielt schließlich in der Championsleague. Ob technisch gut oder mittelmäßig ist dabei egal. Er hat eindeutige Alleinstellungsmerkmale geschaffen und das ist, was Erfolg schafft. Er hat seinen Weg gefunden, der funktioniert. Daher gönne ich ihm seine großen Erfolge und bin Fan.
Übrigens war auch Metternich ein Jahr Kaufmanns Lehrer und ich kenne Kaufmanns negative Einstellung zu diesem. Metternich benutzte eine Hauruck- und Staumethode, die wenigen bekommen ist. Hervorragend war meine Lehrerin Eva Eschenbach, die Tante von Edda Moser, die, in Glanzzeit genauso aussehend und mit einem ähnlichen Repertoire aber nicht so berühmt, keine Stimme je verdorben hat sondern sehr behutsam mit italienischen Stimmverständnis entwickelte. Und sie hatte eine Größe, die ich bewunderte. An einem bestimmten Punkt sagte sie: so jetzt kann ich Dir nichts mehr beibringen. Gehe nun zu dem oder der.
AntwortenLöschenKaufman war in Mailand kein fertiger Mozarttenor, aber er hätte es werden können und das wurde versäumt. Bemerkenswert ist Kaufmnann Bemühen immer besser zu werden und sich nicht auf Lorbeern auszuruhen. Dass er nicht mit Allem jede Erwartung trifft und seine Stimme auch Unebenheiten zeigt ist nichts Außergewöhnliches. Geschmack ist entscheidend und er spielt sicher in der ersten Liga, nicht aber in der Weltliga, die noch in unseren Köpfen ist und mit Legenden verbunden. Ein fan bin ich nicht, aber ich respektire seine Leistungen. Werther war eine Glanzleistung.
Rhodes hatte bereits überall verbreitet dass er Kaufmann gerettet habe. Kaufmann, höflich wie er ist, wollte dem nicht partout widersprechen. Doch Kaufmann ohne Kaufmanns Kraft und Willen konnte niemand retten als er selbst. Rhodes mag ihm brauchbare Tipps gegeben haben in dieser Situation in der Kaufmann sogar den Job hinschmeißen wollte. Und vielleicht hat Rhodes auch geschickt psychologisch gewirkt. Ein überragender Lehrer ist er nicht und seine Preise sind unverschämt und ohne den Schüler Kaufmann gar nicht denkbar. Kaufmann brauchte sicher eine Hand in der Lage damals aber gehen mußte er selbst und konnte er selbst. Seine Frau, selbst Sängerin, war ihm wohl die größte Stütze und Motivatorin.
AntwortenLöschenWenn ich Kaufmanns Singen beobachte, wird sehr deutlich, dass nicht sämtliche Parameter bei Rhodes gelernt wurden. Rhodes technische Anweisungen beschränken sich nämlich ausschließlich auf die Anweisung: Mund öffnen und offen halten. Und gerade das macht Herr Kaufmann nicht ausschließlich. Es wäre daher mehr als interessant zu wissen, von welchen Lehrern er das singen wirklich gelernt hat. Im dem Buch über ihn gibt es einige wenige Aussagen von Jonas selbst die Gesangstechnik betreffend. Und da zeigt er einen viel holistischeren Ansatz als er ihn von Rhodes hätte lernen können.
AntwortenLöschenIch glaube daher, dass Sie sehr recht haben:
1. Rhodes hat sich selbst zu dem gemacht, was ihm eigentlich nicht zusteht. Und schlägt jetzt riesiges Kapital daraus. Unbestritten ist, dass Kaufmann ein sehr persönliches Verhältnis zu Rhodes pflegt.
2. Frau Joswig, die eine sehr gute Sängerin war und in Saarbrücken ein weit größeres Ansehen besaß als ihr Mann (Jonas Kaufmann), hat wohl einen Löwenanteil an dem Erfolg. Als jemand, der bei Rudolf Piernay Gesang studiert hatte (daher interessant, dass Kaufmann während seiner Krise nicht bei ihm landete) und darüber hinaus auch als Pianistin ausgebildet worden war, konnte Jonas wohl stets aus ihr Urteil vertrauen. Aber überdies ist an Frau Joswig zu bewundern, dass Sie ihre Karriere für Ihren Mann beinahe vollständig aufgegeben hat.
Was Frau Joswig bei Piernay gelernt hat konnte sie selbst am Klavier Kaufmann weitergeben. Sie ist bestimmt und energisch genug das zu bewältigen. Und die Melange aus einer Reihe von Lehrererfahrungen , wie die meisten Sänger sie gehabt haben, ist es schließlich, die Kaufmann geprägt hat. Ohne seine eigene Kraft und die seiner Frau wäre nichts möglich gewesen. Was Rhodes vielleicht bewirkt hat war ein zusätzliches Selbstvertrauen zu erzeugen; bei dem Potential aber kein wirkliches Kunststück. Eine Lehrerlegende wird Rhodes nie werden. Für manche ist er eher ein Ärgernis. Manchmal wünsche ich mir dass Kaufmann es noch hinkriegt sich selbst beim Singen zu vergessen, wie Bergonzi es so wunderbar lehrte und gelegentlich noch lehrt.
AntwortenLöschenFinde auch, dass Kaufmann sich mehr selbst vergessen sollte. Denke aber, dass er auch privat eher ein egozentrischer Typ ist. Intuitiv entfaltet sich bei mir dieser Eindruck, wenn ich Ihn bei den MET Interviews reden höre und sehe. Das WAS und WIE.
AntwortenLöschenInwiefern ist Rhodes ein Ärgernis?
Nicht nur intuitiv sondern faktisch, entfaltet sich der Eindruck, daß es hier um Tratsch- und Klatsch-Geschwafel geht. Woher kennen Sie denn Kaufmann, um ihn als eher egozentrischen Typ zu charakterisieren? Solche Werturteile sind doch eher peinlich selbstcharakterisierend, als faktisch aussagefähig. Met-Interviews als Maßstab für eine Einschätzung seiner Persönlichkeitsstruktur, die Yellow Press läßt grüßen.
LöschenEin erbärmliches Niveau.
Was einer wie sagt ist schon relevant. Niemand pinkelt Kaufmann ans Bein. Man sagt seine Meinung und das darf man. Ich stimme zu: bei Interviews ging es mir ebenso.
LöschenDie vielen Kommentare von Amateurexperten hier.....alles überflüssig, manchmal sogar beleidigend, das sollte nicht sein. Wer Kaufmann nicht mag, muss nicht zuhören oder hingehen, so einfach ist das.
AntwortenLöschenSehr richtig, man hat den Eindruck, hier ist ein Yellow Press Blog, dieses Geschwafel mit Wissensattitüde gehört eher in die Welt des Klatsch und Tratsch. Wenn hier jemand etwas darlegt, sollte er immer offenlegen, woher er denn seine Kenntisse hat, so wirkt das eher peinlich.
AntwortenLöschenWas denken Sie denn, was hier stattfindet? Wissenschaftliche Symposien? Dieser gesamte Blog ist eine Yellow-Press. Jeder von uns hier trompetet seine Meinung heraus, hält sich für am meisten fachkundig und fühlt sich ehrverletzt, wenn jemand widerspricht.
AntwortenLöschenHier passiert nichts anderes als bei Pausengesprächen in Opernhäusern. Meinungs- und Gedankenaustausch. Und das kann jeder nur auf seinem jeweiligen Wissensniveau tun. Jeder darf denken, was er will. Wir sind hier nicht in der ehemaligen DDR.
Genau, da faselt mal wieder Paul oder so ähnlich im Hintergrund. Der hält sich und Konsorten für die einzigen Experten.
AntwortenLöschenRhodes ist ein Ärgernis, weil er den Zufallstreffer Kaufmann derart ausnutzt. Er ist keine Größe, das haben mir nicht nur Schüler gesagt, die entsetzt waren über seine unverschämten Preise und sein altväterliches Geschwafel.
Es gibt keinen anderen namhaften Sänger der sich auf Rhodes beruft. Nur Mittelmaß.
Jeder darf denken was er will,aber zwischen Denken und Geschwafel, zwischen Yellow Press und Wissenschaft gibt es noch das sehr weite Feld von sachgerechten Erörterungen mit Begründungen und Quellen. So ist das eher eine Plattform für DSDS Fans, mit Oper und den Hintergründen hat das soviel zu tun, wie die Bild-Zeitung mit sachgerechtem Journalismus. Aber wenn das hier so gewünscht ist, also Behauptung ohne Begründung, Gelaber, Geschwafel und es schon ein agressiver Akt ist, wenn ganz einfach mal Fakten angefordert werden, ist das natürlich auch eine interessante Erfahrung wie durchlässig die Gesellschaft geworden ist, die reine Laberfunktion auch in diesem Opernsektor. Opernpausengespräche können auch anders aussehen, aber wer nur auf diesem Laberniveau eingenordet ist, etabliert das offenbar in allen Foren. Das ist eine ganz interessante Erkenntnis, überall Bohlen durch und durch, Geschwätzigkeit auf allen Ebenen, Argumente Fehlanzeige. Eigentlich etwas ganz Normales und nichts Überforderndes.
AntwortenLöschenIch finde, dass in diesem "Thread" relativ viele Fakten auf den Tisch gelegt wurden. Es wurde gesagt, dass Rhodes ein recht eindimensionaler Lehrer ist, der Kaufmann zwar motiviert, aber nicht vollgültig ausgebildet hat. Es wurde weiter festgestellt, dass er aus diesem Glückstreffer heute mächtig Kapital schlägt und junge Sänger ausnimmt (anonym hat sogar das Honorar genannt).
AntwortenLöschenEs wurde festgestellt, dass Sänger, die auch bei ihm kurzzeitig im Unterricht waren (zb. Franz Hawlata oder Dietrich Henschel) ihn zu erwähnen vermeiden.
Es wurde einiges über Rhodes Vergangenheit und Werdegang berichtet.
Das ist echtes Insiderwissen. Was wollen Sie noch mehr?
Und wieder einmal der gleiche Brei wenn der liebe Jonas nicht so gewollt ist wie vom Laberhans selbst. Dies ist ein Forum für Opernliebhaber. Was man lieb hat lobt man, was man nicht liebt kritisiert man. Wie nah es dem Laberhans oder -paul geht ist für jeden egal der begriffen hat, hier wird keine Musikwissenschaft betrieben, hier wird zu bestimmten Themen kommentiert. Mehr nicht. Dem Laberpaul oder -hans empfehle ich Meisterkurse in Gelassenheit. Zu DSDS kann ich nichts sagen, schaue ich nicht, yellow press lese ich nicht, -hans oder -paul aber schon, denn sie wissen Bescheid. Und noch etwas: Sie haben hier nichts zu fordern. Dies ist weder eine Ausgabestelle für endgültige Wahrheiten noch eine Prüfungskomission. Verabschieden sie sich doch mal endgültig, seien Sie durchlässig, oder besser überflüssig. Niemand wird das hier bedauern.
AntwortenLöschenAha, das sind also Fakten, wenn Behauptungen und Feststellungen getätigt werden? Das ist Insiderwissen? Hochinteressant wie sich hier "Insider" artikulieren. Wie man sich doch ereifert, sobald mal etwas Konkretes, Belegbares abverlangt wird. Wenn diese ständigen Schwafeleien Insiderwissen sind, wundert man sich nicht mehr, daß die Opernlandschaft offenbar doch mit Laberstatusterminologie infiziert ist. Fakten sind belegbare Aussagen mit Quellennachweis, keine einseitigen Aussagen und Meinungen. Nur Meinung reicht auch, aber inhaltlich ist sowas eben nicht relevant. Wenn man schon Behauptung mit Fakt gleichsetzt, fehlt aber bereits die Basis für eine ernsthafte Erörterung. Falls sich hier frustierte "Sangesschüler" outen, ist das auch kein guter Stil. Kein wirklich Kompetenter in diesem Fach würde sich zu solch einem Geschwafel hergeben.
AntwortenLöschenSehr richtig was 01:19 hier sagt. Und niemand hat hier ausser dem Schwaderlappen das Wort Insider in den Mund genommen. Wenn Sie sich hier nicht wohl fühlen, steigen Sie aus. Was Rhodes betrifft: frustierte Gesangsschüler und Sänger gibt es reihenweise deshalb, weil Rhodes ihnen trotz eigener großer Anstrengungen nichts beibringen konnte. Das ist bekannt. Nur Sie haben davon noch nichts gehört. Nach dem Zufallstreffer mit Kaufmann, der nie nur einen Lehrer hatte, gibt es keinen anderen namhaften Sänger den Rhodes herausgebracht hat. Dass muss selbst Ihnen zu denken geben, der hier wenig denkt aber sehr viel schwafelt Und wo sind ihre
AntwortenLöscheneigenen Legitimationen für ihr Schwaderlappentum? Ihre Ausdünstungen?
Um Klarheit zu schaffen.
AntwortenLöschenIch bin hier schon lange nur noch Stiller Genießer.
Sie sehen Gespenster, Anonym!
Klar, mit Paul habe ich nichts zu tun, außer daß seine Vorstellungen von seriöser Diskussion hier genau so niedergemäht wurden. Kritik an Kaufmann jederzeit, Kaufmann fehlerlos, keinesfalls. Nur worauf zielt denn die Diskussion überhaupt ab? Was will man beweisen, bei einem Sänger der Weltkarriere macht? Rhodes vermarktet sich , na klar, wie jeder in diesem Geschäft. Insiderwissen wurde noch in einem der Beiträge behauptet. Woher kann man interne Fakten aus einer Schüler - Lehrer Beziehung,also Interna, die nur aus diesem Bereich kommen können, wissen? Wenn da nichts Konkretes bekannt ist, ist es eben Gelaber. Hier tauchen nur die allseits bekannten Stereortypen aus allen Foren auf. Wer mischt sich mit den Kenntnissen des Einmaleins in eine Diskussion über die Relativitätstheorie ein? Wenn Domingo mit 23 Jahren eine Kerze mehr gestiftet hätte, würde er heute wieder bei den Wiener Sängerknaben anheuern können? Die Sprache entspricht dem Niveau dieses Blog, man paßt sich ja an.
AntwortenLöschenWer hier Probleme mit dem Timbre von Kaufmann hat, kann es ausführen, das kann man jederzeit akzeptieren, weil die emotionale Anprechbarkeit für Timbre, einfach unterschiedlich ist. Wer z.B. Andrew Richards als Don Jose der Interpretation Kaufmanns vorzieht, kein Problem , ein hervorragender Sänger, ewas monochromer im Timbre, aber das kann man natürlich vorziehen. Auch Carlo Bergonzi ist eine gewisse monochrome Stimmfarbe angekreidet worden. Aber ein stilistischer Ausnahmetenor war er zweifellos. Auch Luis Limas Don Jose ist für mich tendenziell zu eng, zu monochrom, aber so ein Timbre kann man natürlich bevorzugen. Der junge Carreras klingt z.B. hinreissend farbstark in der Mittenpräsenz. Auch eine großartige Hausmarke zu dieser Zeit, später nicht mehr.
AntwortenLöschenWer also Stimmtypen wie Richards oder Lima vorzieht, kein Problem.
I saw and heard Andrew Richards' Don José at Paris Opéra Comique in 2009 and i liked his voice and acting, but it was not convincing at all because the high notes seemed so difficult for him
LöschenI saw Jonas Kaufmann live and I prefer his voice. But somenone in the Blog means, he would prefer Richards, he saw him live and it was amazing. Nobody is perfect and maybe it was not Richards day for the high notes. I prefer the coloured voice of Kaufmann but also the young Carreras.
LöschenMaybe when I saw Richards he was ill, maybe it was his only bad evening, I hope so for him, it happens
LöschenUnd immer wieder kriecht Paul auch anonym durchs Wortgebüsch.
AntwortenLöschenZu Rhodes: Unter Sängern redet man und man redet nicht besonders vorteilhaft über Rhodes. So etwas dringt auch nach außen, Gott sei dank.
Offenbar ist nur Rhodes angesagt?
AntwortenLöschenVielleicht meldet sich ja Paul doch noch mal, damit er mir etwas zur Seite steht, diese Klatsch und Tratsch Polka etwas aufzulockern.
Hier gibts nur Klatsch, zu mehr reicht des bei den meißten nicht.
AntwortenLöschenWessen Problem ist denn Rhodes eigentlich? Welche Auswirkungen hatte denn Rhodes angeblich? Daß man auch unter Sängern redet, klar, genauso viel dummes Zeug wie auch sonst im ganz normalen Leben. Ist das ein Opernblog oder ein Klatsch im Treppenhaus Blog?
AntwortenLöschenAnscheinend haben hier einige Probleme, daß Kaufmann den Durchbruch international geschafft hat. Ansonsten haben sie nichts zu bieten, als Kritikastermentalität.
AntwortenLöschenThis is a very german blog. Everybody wants to be the one and only in pssession of truth and ability. So it seems that this german mentality of not letting people free in their comments and convictions is deeply rooted in german characters. We americans aren't perfect but most of us can't comprehend this utterly beeing in duty of the truth. As for Rhodes: he really is not top drawer. As for Kaufmann: a good singer but not more.
AntwortenLöschenThere you are. I'm with you concerning akk you say.
AntwortenLöschenBy the way: bei den meißten... Meisten is to be written with a big leading letter and of course with s not with ß.
Sorry but germans who do contribute to this blog should at least know how to write properly.
Sorry, but a mistake by writing fast! But to correct this, is typically german not the american way?
AntwortenLöschenWas heißt "man spricht schlecht in Sängerkreisen" über Rhodes. Wer ist man? Keiner in diesem Geschäft, der nicht Neider hat. Kommt immer darauf an, wer was sagt. Natürlich ist immer der Lehrer Schuld, wenn`s mit der Karriere nicht klappt. Gerade in diesem Lehrbereich, wo selbst ausgewiesene Fachleute selten gleicher Meinung sind, wie in allen anderen Lebensbereichen auf Expertenebene auch. Keine Meinung ohne Contra. Und das sogar fundiert. Was lassen sich hier Möchtegerns über solche Aspekte aus.
AntwortenLöschenDie eigentlichen Möchtegerns dieses Blogs sind diejenigen, die keine Sänger sind und eigentlich fachunkundig ihre Meinung als fachlich veröffentlichen. Wer den mühsamen Weg auf der Suche nach dem schönen Ton noch nicht auf sich genommen hat, der kann im Grunde nicht einmal erahnen, wie viel Mühe dahinter steckt eine Partie wie den Don Jose zu singen - und sei es, ihn schlecht zu singen.
AntwortenLöschenDass Sänger über Lehrer unsinnig reden, kann nicht ihr Ernst sein. Ich rede hier nicht von Laiensängern, sondern professionelle, deren Existenz davon abhängt verlässliche Informationen von Kollegen über das zur Verfügung stehende Lehrpersonal zu erhalten.
Wenn anonym von 07:38 schreibt, dass man in Sängerkreisen nicht vorteilhaft über Rhodes redet, dann deckt sich das mit meinen Beobachtungen und ich verteidige diese richtige Information.
Mich würde interessieren, warum viele von denen, die Rhodes verteidigen, weil sie Kaufmann mögen (wie ich übrigens auch), diese Tatsachenberichte nicht gelten lassen wollen? Was ist falsch daran, aufzudecken, dass Rhodes ein mittelmäßiger Lehrer ist und aus seinem Glück ("auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn") unverschämtes Kapital schlägt.
Ich fordere daher diejenigen, die Rhodes quasi verteidigen dazu auf, zu beweisen, dass Rhodes ein guter Lehrer ist. Und bevor sich jetzt jemanden berufen fühlt zu antworten: "Kaufmann ist der beste Beweis, dass Rhodes ein ausgezeichneter Lehrer ist", möchte derjenige nochmal weiter oben nachlesen: Kaufmann ist durch viele Hände gegangen.
Genau das ist es. Kaufmann ist durch viele Hände gegangen und noch bevor er über den Aspekt hinaus, dass Rhodes ihm in einer schwierigen persönlichen Lage Mut gemacht hat, (das hätte auch eine Psychologe gekonnt), berichten konnte, trompetete Rhodes, dass er Kaufmann quasi gerettet habe. Haufmann hat sich dem nicht ganz entwinden können, höflich wie er ist. Kaufmann hätte auch von seiner Oma gerettet werden können, wenn diese im richtigen Moment die richtigen Worte gehabt hätte. Rhodes jedenfalls und verzeihen Sie mir dass ich mir keine Anzeige von dem Abzocker einhandeln will, deshalb nenne ich meinen Namen nicht, ist nicht das non plus ultra, er wurde von Sängerkollegen und deren Schülern getestet. Gute bis beste Lehrer können in der Regel mehr als ein Dutzend Namen vorweisen, die durch Sie etwas geworden sind. Rhodes kann niemanden vorweisen außer Kaufmann. Rhodes verbreitet die üblichen Sprüche, machen Sie dies oder das, nur wie es zu machen ist kann er Ihnen nicht sagen. Sein berühmtester ist, machen sie den Mund auf und lassen sie singen. Das reicht nicht. Kaufmann hat Selbstheilungskräfte gehabt sonst wäre er nicht da wo er ist. Der legendäre argentinisch-italienische Lehrer Catena, der in den Sechzigern auch in Deutschland lehrte, dem ich persönlich sehr viel und einige bedeutende Engagements auch in Italien verdanke, hätte über Rhodes nur müde gelächelt. Und natürlich wird auch diese information wieder den Schwadronierern hier nicht als ausreichend und legeitim befunden. Sei's drum. Wer braucht sie?
AntwortenLöschenSorry, Information...legitim...
AntwortenLöschenLangsam wird es Zeit für einen Schnaps.
AntwortenLöschenMir wird echt übel!
Daß Professionelle "unsinnig" über Rhodes reden, bezog sich lediglich auf die Alltagserfahrungen, keiner legt in jeder Situation alles auf die Goldwaage. Und so was wird dann eben mit Vorliebe weitergegeben und verbreitet. War kein Statement gegen wirklich Professionelle. Sorry, wenn das so rüberkam. Aber es ist hier eben sehr schwer zu unterscheiden, zwischen Tratsch und fundierter Aussage, diesbezüglich. Ich versuche lediglich die Abneigung gegen Rhodes zu verstehen.
AntwortenLöschenIch besuchte die Meisterklasse von Giacomo Aragall in Barcelona. Was da in wenigen Minuten und Gesten vermittelt wurde bleibt unvergesslich und saß sofort. Und auch das Honorar blieb unter dem eines gewissen Amerikaners. Da dachte ich an den kleinen Eifellehrer Rhodes von dem man mir erzählt hatte. Aragall, die vielleicht schönste Stimme nach Caruso und neben Corelli der größte Cavaradossi des 20. Jahrhunderts. Aragall litt sein Leben lang immer wieder sporadisch unter großem Lampenfieber, aber an Abenden an denen er gute Nerven hatte konnte man die drei Tenöre in einen Topf werfen und sie kamen gemeinsam nicht an diese Stimme heran. Pavarotti, Domingo und Carreras sagten in einem Interview, auf die Frage wer die beste Stimme von ihnen dreien habe: (Pavarotti antwortete zuerst) Aragall. Die beiden anderen stimmten zu. Aragall, menschlich und fachlich eine singuläre Erscheinung.
AntwortenLöschenWürden Sie die Lehren von Aragall uns Interessierten verraten? Das wäre famos!
AntwortenLöschenAntwort auf 08.58.
AntwortenLöschenDanke für die Info und Ihre Einschätzung. Kenne Aragall von zwei DVD, die seine einsame Klasse belegen. Die Tosca in Verona mit Marton und Don Carlos in Orange mit Bumbry, Caballe, Estes, Bruson. Beides Freiluftaufzeichnungen mit gewissen tontechnischen Problemen, aber die Klasse von Aragall ist problemlos auszumachen.
Soviel ich weiß unterrichtet Jaume Aragall i Garriga, wie er richtig heißt, in diesem Jahr neben Barcelona, wo er regelmäßig Meisterkurse anbietet, in Tübingen und Wien, sowie in Japan und USA. Es wäre vermessen, wenn ich hier sagen könnte, ich kann Ihnen seine Lehren weitergeben; das muss man erleben, das kann man nicht in Portionen fremdvermitteln. Dann könnte jemand entsprechendes Kapital daraus schlagen. Seine Methoden sind scheinbar einfach. Aber es wäre nicht einfach sein Wissen so weiterzugeben. Er läßt singen, hat einen Klavierbegleiter und greift permanent während des Singens ein: in der Regel widmet er sich in einer Lektion auschließlich einem Stück, das immer wieder und wieder an den verschiedensten Stellen begonnen und weiterentwickelt wird. Er ist in der Lage das Wie des Singens zu vermitteln; natürlich gibt er auch selbst kurze Gesangsbeispiele. Das Wesentliche seiner Gesangsschule ist die Erkenntnis dass das Singen einer Arie ein permanenter Fluss ist, quasi ein rollierendes System das nicht unterbrochen werden darf und wenn nur unhörbar durch minimales Atmen. ein Methode die Bergonzi bis zur Perfektion beherrschte. Versuchen Sie einen Kurs zu belegen. Es ist sehr schwer hinein zu kommen, aber es lohnt sich für den der wirklich die Profikarriere will oder bereits begonnen hat. Italienischkenntnisse, Spanischkenntnisse oder Englischkenntnisse sind hilfreich. Ab und zu wirft er auch deutsche Worte ein. Faszinierend. Faszinierend auch seine Bescheidenheit.
AntwortenLöschenFür Professionelle. Auf you tube gibt es ca. 1 Std. Ausschnitte aus verschiedenen Master Class "Sitzungen" unter you tube giacomo(jaume)aragall masterclasses.
AntwortenLöschenAls Aragall 1966 in Wien mit Rudolfo in La Bohème debutierte, stand die Welt der renommiertesten Kritiker einhellig Kopf. Alle waren sich einig: nie hatten sie Che gelida manina schöner, ergreifender und überzeugender gehört. Nie einen Rudolfo erlebt, der sie mehr berührt hatte.
AntwortenLöschenAragall vedankt seine Gesangsschule hauptsächlich Italien und seinen außerordentlichen Lehrern. Viele Jahre lebte er dort. Sein erster Lehrer von Rang war der Spanier Puig.
Er debutierte auch in Italien, im La Fenice.
Nachdem ich die vorhandenen DVD Einspielungen mit Aragall kenne, werde ich mich mal auf die Suche nach live CD machen. Mich interessieren nur live Aufnahmen, Studio und Oper passt nicht, jedenfalls nach meinem Geschmack.
AntwortenLöschenSah die konzertante Carmen in Berlin. Kozena kann man als Carmen vergessen. Fehlbesetzung hoch drei. Kaufmann ruderte herum, murgelte im Baritonalen, forcierte oft, erst am Schluss kam etwas von dem was die Leute schätzen. Zeitweilig schien er zu vergessen dass es konzertant war. Das wirkte lächerlich. Chargieren war unangebracht. Einzige Weltklasseleistung: Genia Kühmeier als Micaela.
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