Freitag, 31. Dezember 2010

ZDF-Silvester aus Dresden jetzt mit Netrebko, Fleming, Schrott, Maltman und Thielemann


Keiner ist da, aber machen alle mit. - Wegen des Schneechaos an der amerikanischen Ostküste trifft Renée Fleming verspätet in Dresden ein und konnte deshalb nicht bei der ersten Aufführung des ZDF-Silvesterkonzertes am 30. Dezember auftreten. Durch die Vermittlung von Christian Thielemann (wie vermeldet wurde) konnten Anna Netrebko und ihr Ehemann Erwin Schrott kurzfristig für eine Mitwirkung gestern abend in der Dresdner Semperoper gewonnen werden. Sie sangen Operettenmeldodien von Lehár und Kálmán, welche dann bei der Liveübertragung am Silvesternachmittag im ZDF zunächst aus der Konserve gesendet werden. Anschließend gibt es wie geplant Die lustige Witwe in konzertanten Ausschnitten mit der inzwischen eingetroffenen Renée Fleming, Christopher Maltman und dem Dresdner Opernensemble. Netrebko und Schrott dürften dann schon wieder zurück in Wien sein, wo sie als Überraschungs-Gäste in der Staatsopern-Fledermaus erwartet werden. Die Rolle der Hanna Glawari hat im gestrigen Konzert in der Semperoper übrigens die junge Sopranistin Anna Gabler übernommen, die wird aber im Fernsehen nicht zu sehen sein. Klingt umständlich, ist es auch! Manche meinen eben, dass es nur ganz wenige ausgewählte Sänger gibt, die man dem geneigten Fernsehpublikum präsentieren kann....warum auch immer?

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Anja Harteros übernimmt allein in Baden-Baden


Nachdem Jonas Kaufmann wegen seiner starken Erkältung nun auch seinen Auftritt in der Silvestergala des Festspielhauses Baden-Baden absagen musste übernimmt die Sopranistin Anja Harteros, die ursprünglich mit ihm gemeinsam auftreten wollte, die sängerische Gestaltung des Abends allein. Sie erweitert ihr Programm dazu um einige ungeplante Arien, wie Vissi d'arte aus Tosca, eine Partie, die sie bisher noch nicht im Repertoire hat. Wer sich davon überzeugen will, dass sie das ganz wunderbar machen wird kann am Neujahrsmorgen um 10 Uhr die ARD einschalten, dort wird das Konzert übertragen!

Netrebko/Schrott helfen Fleming und dem ZDF


Das Rätsel um den Nicht-Auftritt von Renée Fleming beim Silvesterkonzert des ZDF ist zumindest teilweise gelöst: Weil Schneestürme seit Tagen den Flugverkehr an der amerikanischen Ostküste lahmlegen, konnte die Sängerin nicht rechtzeitig zu den Proben in der Dresdner Semperoper anreisen. Anna Netrebko und ihr Ehemann, der Bassbariton Erwin Schrott, erklärten sich spontan bereit, die Kollegin zu unterstützen, und werden einen Teil des Silvester-Repertoires übernehmen. So kommen die Zuschauer am Freitag in den seltenen Genuss, die beiden weltbesten Sopranistinnen in einer Sendung erleben zu können. Und das Silvesterkonzert beginnt bereits zehn Minuten früher als geplant: um 17.20 Uhr. Eigentlich sollen die beiden Sänger als Überraschungs-Stargäste in der Silvester-Fledermaus an der Wiener Staatsoper auftreten. Wie sich das nun alles logistisch ausgehen wird? Wir sind auf jeden Fall gespannt!

Singt Renée Fleming in Dresden?


Kein Vilja-Lied mit Renée Fleming morgen in der Semperoper und im ZDF? Während die Dresdner Staatskapelle nach wie vor einen Auftritt der amerikanischen Starsopranistin ankündigt taucht Flemings Name auf der ZDF-Homepage bereits nicht mehr auf. Bedauerlich, wenn sie tatsächlich nicht singen würde. Es dürfte schwer fallen einen Ersatz für die Diva zu finden, denn die führenden Fachvertreterinnen sind alle schon anderswo im Einsatz. Ursprünglich war auch Thomas Hampson als Danilo geplant, der stieg schon vor längerem aus, für ihn sing jetzt Christopher Maltman. Beim ZDF-Silvesterkonzert, welches in diesem Jahr zum ersten Mal aus Dresden übertragen wird, handelt es sich um eine konzertante Aufführung von Ausschnitten aus Lehárs Die lustige Witwe unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann.

Mittwoch, 29. Dezember 2010

ARD-Neujahrsgala mit Harteros und Kaufmann


Auf dem Foto sind sie als Elsa und Lohengrin in der Münchener Premiere der Wagneroper in der vorvergangenen Saison zu sehen. Seitdem sind sie so eine Art Traumpaar des Opernbetriebes, am Samstagabend stehen Anja Harteros und Jonas Kaufmann wieder gemeinsam auf der Bühne und zwar in einem Silvesterkonzert im Festspielhaus Baden-Baden, welches am 01. Januar 2011 um 10 Uhr in der ARD als Neujahrsgala übertragen wird. Auf dem Programm steht eine Zusammenstellung von Bravourstücken von Verdi über Verismo bis Puccini. Unter der musikalischen Leitung von Asher Fish spielt das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Es bleibt zu hoffen, dass Jonas Kaufmann bis zum Wochenende wieder gut bei Stimme ist, denn am Neujahrstag soll er am Abend bereits wieder als Florestan im Münchner Fidelio auf der Bühne stehen. Die letzte Vorstellung am Sonntag hatte er sehr kurzfristig abgesagt und wurde durch Scott MacAllister ersetzt, auch für heute abend kündigt die Bayerische Staatsoper eine Umbesetzung an: Anstelle von Jonas Kaufmann singt Robert Dean Smith.

Montag, 27. Dezember 2010

Masterplan für die Semperoper


Nach einem zum Teil leicht verstolperten Start in die erste Saison will es die Dresdner Neu-Intendantin Dr. Ulrike Hessler jetzt wissen und kündigt einen Masterplan für die Semperoper an. Sie will in der ersten Reihe der deutschen Opernhäuser mitspielen und fordert dafür die entsprechenden finanziellen Rahmenbedingungen. Die Staatskapelle Dresden und ihr ab 2012 amtierender Chef Christian Thielemann dürften sie dabei kräftig unterstützen. Gerade Thielmanns Besetzungswünsche dürften sich nicht aus dem Ensemble erfüllen lassen und deshalb teuer werden. Neben einigen baulichen Maßnahmen, welche die Probenmöglichkeiten wesentlich erweitern sollen, ist geplant das Repertoire von 40 auf 30 Stücke pro Spielzeit zu verkleinern. So soll die Qualität der bis zu 400 Aufführungen pro Saison gesteigert werden. Nachwuchspflege im Ensemble, wie auch im Publikum ist ja inzwischen für jeden Intendanten ein selbstverständliches Thema. Dafür soll eine eigene Spielstätte im ehemaligen Opernrestaurant eröffnet werden. Wirklich erfreulich, dass man sich in Dresden auch um mittel- und langfristige Perspektiven Gedanken macht, auch wenn manches vorerst nur wünschbar, aber nicht finanzierbar ist. Andernorts wartet man auf die nächste Sparrunde und ist froh den status quo sichern zu können. Die Semperoper kann die Neupositionierung dringend gebrauchen. Zuletzt machte das Haus nur Schlagzeilen mit verschobenen Flanierkarten für den nächsten Opernball und der unglücklichen Terminierung der Übertragung des Silvesterkonzerts. Auch das Spielplan-Repertoire tut sich derzeit schwer beim Publikum, es wird immer wieder über leer gebliebene Plätze auch bei hochkarätigen Aufführungen berichtet. Schön wäre es außerdem, wenn der neue Hausregisseur Stefan Herheim auch mal eine Neuproduktion in Dresden herausbringen würde, dazu braucht es gar keinen Master-Plan!

Sonntag, 26. Dezember 2010

Jonas Kaufmann sagt Fidelio in München ab


Es war die erste Vorstellung nach der Premiere am vergangenen Dienstag, dennoch musste Jonas Kaufmann heute den Fidelio an der Bayerischen Staatsoper absagen. Er wurde durch Scott MacAllister ersetzt, der einige Probleme hatte die Partie ordentlich über die Rampe zu bekommen. Nicht ganz unschuldig daran war Daniele Gatti, dessen Dirigat einmal mehr Anlass für grundsätzliche Kritik bot. Seine langsamen Tempi bringen die Sänger immer wieder in Bedrängnis, das Staatsorchester präsentiert sich unausgewogen wie selten in der letzter Zeit. Auch wenn die Inszenierung von einem Teil der Presse mit höchstem Lob bedacht wurde passt das alles nicht so richtig zusammen und es mehren sich wiederum die Zweifel, ob das Münchner Opernhaus noch auf einem guten Weg ist.

Edit 29.12.2010

Auch in der heutigen dritten Vorstellung der Fidelio-Serie wird Jonas Kaufmann nicht singen, den Florestan übernimmt Robert Dean Smith - so meldet es die Homepage der Bayerischen Staatsoper. Kaufmanns nächster Auftritt soll am Samstag die Silvestergala im Festspielhaus Baden-Baden sein, die am Neujahrsmorgen in der ARD übertragen wird.

Freitag, 24. Dezember 2010

Sonntag, 19. Dezember 2010

Fidelio-Premiere in München


Zum ersten Mal inszeniert Calixto Bieto jetzt an der Bayerischen Staatsoper, kommenden Dienstag hat Fidelio im Nationaltheater Premiere. Der Regisseur war in der Vergangenheit hin und wieder für einen kleinen Skandal gut, allen die jetzt darauf spekulieren nimmmt Intendant Bachler allerdings in einem Interview mit dem Bayerischen Staatsanzeiger den Wind aus den Segeln: Dieser Fidelio wird nicht in die Skandalisierung gehen, sondern in die Psychologie. Bieito interessiert das unglaublich labyrinthische Gebilde von Beziehungen, Abhängigkeiten, Sehnsüchten und Verwicklungen in dieser Oper. Man verbindet Fidelio immer zuvorderst mit Gefangenschaft, Unterdrückung und Totalitarismus, aber in Fidelio ist nahezu jeder in jeden verliebt. Es ist fast ein Sommernachtstraum der Liebesgefühle. Interessant auch Bachlers pragmatische Einstellung zu den religiösen Festen im Jahrenkreis: Weihnachten spielt in meinem Leben keine Rolle, auch Ostern nicht. Für mich bedeutet das eher: Aha, da sind viele Leute in den Schulferien. Na dann! Die Premiere dirigiert Danielle Gatti, es singen u.a. Jonas Kaufmann und Anja Kampe, Karten gibt es natürlich keine mehr. Zu klären bleibt jetzt noch die Ouvertürenfrage - wie viele, welche und wann? Und natürlich die Dialoge! Die Antwort gibt es spätestens nach der Liverübertragung der Premiere auf BR-Klassik.

Freitag, 17. Dezember 2010

Stephen Hawking als Oper an der MET


Die New Yorker Metropolitan Opera arbeitet an einer Opernfassung von Stephen Hawkings Bestseller Eine kurze Geschichte der Zeit. Die Produktion soll der international gefragte Theatermann Robert Lepage übernehmen, der im Moment gerade damit beschäftigt ist, einen neuen Ring des Nibelungen von Richard Wagner auf die New Yorker Bühne zu bringen. Das Rheingold ist bereits zur Premiere gekommen, die Walküre folgt noch in dieser Saison. Das Libretto für die Hawking-Oper schreibt der Argentino-Kanadier Alberto Manguel, die Musik soll vom ebenfalls aus Argentinien stammenden Komponisten Osvaldo Golijov geschrieben werden. Ein Premierentermin ist noch nicht bekannt.

Donnerstag, 16. Dezember 2010

Verdi im Theater an der Wien


Bei den Wiener Festwochen startet Intendant Luc Bondy im nächsten Jahr einen Verdi-Zyklus mit der trilogia popolare des Italieners in eigener Regie am Theater an der Wien. Einmal mehr wildert damit das kleine Wiener Opernhaus im Stammrepertoire der großen Staatsoper, die sich dafür inzwischen mit einer Barocklinie schadlos hält. Den Auftakt macht Rigoletto, fortgesetzt wird ganz in der Entstehungsreihenfolge in den Folgejahren mit Il Trovatore und La Traviata. Im Verdi-Jahr 2013 ist dann hoffentlich alles komplett zu sehen. Dirigiert werden soll der komplette Zyklus von Omer Meir Wellber, der musikalischen Nachwuchshoffnung der Stunde. Unlängst hatte er an der Dresdner Semperoper mit sehr großem Erfolg die Premiere der selten gespielten Daphne von Richard Strauss dirigiert. Das komplette Programm der Wiener Festwochen findet sich hier.

Samstag, 4. Dezember 2010

West-Eastern Divan in der Waldbühne


Unter der Leitung von Daniel Barenboim wird das West-Eastern Divan Orchestra am 21. August 2011 um 19 Uhr in der Berliner Waldbühne gastieren, auf dem Programm stehen die Sinfonien Nr. 8 und 9 von Ludwig van Beethoven. Das dafür verpflichtete Solistenquartett ist über jeden Zweifel erhaben: Anja Harteros, Waltraud Meier, René Pape und Peter Seiffert, den Chorpart übernimmt der Berliner Staatsoperchor. Das Freiluft-Konzert ist als Höhepunkt einer Tournee geplant, die nach Salzburg, Luzern, Köln, Peking, Shanghai und Seoul sowie in die demilitarisierte Zone zwischen die beiden Koreas führen wird. Ob und wo man für letzteres Karten kaufen kann entzieht sich unserer Kenntnis (noch), für das Berliner Konzert gibt es die Tickets hier.

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