Sonntag, 26. Dezember 2010
Jonas Kaufmann sagt Fidelio in München ab
Es war die erste Vorstellung nach der Premiere am vergangenen Dienstag, dennoch musste Jonas Kaufmann heute den Fidelio an der Bayerischen Staatsoper absagen. Er wurde durch Scott MacAllister ersetzt, der einige Probleme hatte die Partie ordentlich über die Rampe zu bekommen. Nicht ganz unschuldig daran war Daniele Gatti, dessen Dirigat einmal mehr Anlass für grundsätzliche Kritik bot. Seine langsamen Tempi bringen die Sänger immer wieder in Bedrängnis, das Staatsorchester präsentiert sich unausgewogen wie selten in der letzter Zeit. Auch wenn die Inszenierung von einem Teil der Presse mit höchstem Lob bedacht wurde passt das alles nicht so richtig zusammen und es mehren sich wiederum die Zweifel, ob das Münchner Opernhaus noch auf einem guten Weg ist.
Edit 29.12.2010
Auch in der heutigen dritten Vorstellung der Fidelio-Serie wird Jonas Kaufmann nicht singen, den Florestan übernimmt Robert Dean Smith - so meldet es die Homepage der Bayerischen Staatsoper. Kaufmanns nächster Auftritt soll am Samstag die Silvestergala im Festspielhaus Baden-Baden sein, die am Neujahrsmorgen in der ARD übertragen wird.
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Wieder einmal nimmt Kaufmann nur den presseträchtigen Termin, die Premiere wahr. Hatte ich vorausgesagt. Andere Gründe lassen sich immer finden.
AntwortenLöschenJonas Kaufmann habe ich als Lohengrin in Bayreuth erlebt:
AntwortenLöschenLohengrin in Bayreuth 2010 – zwischen Comic und Bauhaus http://www.8ung.info/1908/musik-theater/rezension/regie-kritik/lohengrin-bayreuth-2010-neuenfels
und würde ihn gern noch einmal hören und sehen.
Nach Mädchen aus dem goldenen Westen, Jenufa (schlimm!) und Holländer bekommen mich aber keine zehn Pferde mehr in eine Inszenierung von Calixto Bieito hinein:
“Parsifal”, die Oper mit den Dehnungsfugen
http://www.8ung.info/1509/musik-theater/oper-kritik/parsifal-wagner/parsifal-die-oper-mit-den-dehnungsfugen
Florian Vogt sollten Sie als Lohengrin hören. Das ist der rein lyrische Lohengrin wie Wagner ihn wollte. Kaufmann ist davon Meilen entfernt. Und Bieito läßt man bitte links liegen.
AntwortenLöschenWenn Jonas Kaufmann ständig mit nackten Füßen auftreten muß, ist es kein Wunder wenn er krank wird. Er würde nie nach "presseträchtigen Terminen" auswählen!
AntwortenLöschenEr und seine Stimme sind eine Offenbarung, aber die empfängt eben nicht jeder.
Kaufmann ist nicht krank. Kaufmann hat sich mit seinen Terminen schon lange übernommen und konzentriert sich deshalb auf die presserelevanten Daten. Da ist bereits ein System zu erkennen. Siehe Lohengrin und andere Produktionen. Seine Stimme kann das nicht durchhalten. Seine Stimme ist auch keine Offenbarung. Seine Stimme zeigt erhebliche Registerbrüche die nicht mehr heilbar sind, weil ein unseliger Lehrer ihm den falschen Weg wies und er selbst natürlich dies wollte. Die eigene Stimme zu verlassen und sie unter zwanghaftem Training für attraktivere dramatischere Rollen zu trimmen ist ein Verrat an der eigentlichen Veranlagung. Und das wird sich bitter rächen. Der Fachmann, der jede Feinheit 'empfängt' hört das schon lange. Kaufmann ist 'noch' ein guter Sänger im oberen Durchschnitt. Die Hysterie um ihn kann der Stimmenfachmann nur belächeln.
AntwortenLöschen...zur prestigeträchtigen und publikumswirksamen ARD-Aufzeichnung der Silvestergala am 31. wird sich Herr Kaufmann bestimmt wieder bester Gesundheit erfreuen - um dann prompt erneut zu erkranken und den Fidelio am 1. wiederum wegen "schwerer Erkältung" kurzfristig absagen zu müssen!
AntwortenLöschenDoch welch erstaunliche Fügung des Schicksals, dass Mr. Robert Dean Smith, der rein zufällig gerade in München weilt, die Florestan-Partie beherrscht und am 1. Januar um 19.00 Uhr noch nichts Besseres vorhat!
Wie lange wollen wir uns eigentlich noch für dumm verkaufen lassen von profitgierigen Künstlern, Agenturen und Plattenfirmen?
Kaufmann go home.
AntwortenLöschenOh, oh - wie böse hier die meisten tönen. Sollte man sich nicht lieber mit schönen Stimmen und guten Schauspielersängern versöhnen!? Wer jemand anderem solchen Eigennutz unterstellt, ist wohl selbst nicht von der altrustischen Sorte.
AntwortenLöschen"Altrustisch"? Meinten Sie vielleicht "Altrussisch"? Oder doch "Altruistisch"? :-) Ich persönlich bin weder das Eine noch das Andere; ich bin einfach ein (wieder einmal) enttäuschter Opernbesucher. Durch Herrn Kaufmanns Absage ist nämlich die Fidelio-Vorstellung am 29.12. nicht gerade besser geworden. Ein kurzfristiger Einspringer kann bestenfalls den musikalischen Part ersetzen, die vielfältigen darstellerischen Feinheiten, die während einer intensiven Probenphase erarbeitet wurden und gerade in dieser Bieito-Inszenierung ungemein wichtig sind, bleiben jedoch auf der Strecke. Letztlich wurde also nur Mittelmaß geboten, dies allerdings mit einem enormen technischen Aufwand.
AntwortenLöschenFazit: Absagen sind und bleiben ein Ärgernis für den Besucher. Herr Kaufmann sollte in Zukunft deutlich weniger Termine zusagen, diese dann aber einhalten. Und vor allem besser auf seine Gesundheit achten! :-)
In diesem Sinne, gute Besserung!
Fachleute wissen: mit dem Florestan ist Kaufmann deutlich überfordert. Und nicht nur mit dem.
AntwortenLöschenich finde auch daß Herr Kaufmann stimmlich bei weitem überschätz wird, habe ihn als Lohengrin und in Carmen/ Don Jose in München gesehen und bin nicht vom Hocker gerissen worden, so einen langweiligen, emotionslosen Don Jose habe ich seit langen nicht mehr erlebt, diesen ganzen Hype um ihn kann ich nicht verstehen, es gibt viel besser die zudem auch noch in der Lage sind ihre Termine wahrzunehmen und das Publikum nicht auf Zweitbesetzungen vertösten wie es Herr Kaufmann nun doch regelmäßig tut.
AntwortenLöschenKann ich nur unterschreiben.
AntwortenLöschenKaufmann hat in Baden-Baden kaum einer vermißt. Einzigartig Anja Harteros, die man ungetrübt genießen konnte. Und Robert Dean Smith, endlich ein richtiger Florestan. Nicht weichgespült.
AntwortenLöschenIch selbst habe für den heutigen "Fidelio" Karten und bedauere es außerordentlich, daß Jonas Kaufmann nicht singen wird. - Was jedoch nicht wenige der vorausgegangenen Kommentare bezüglich der Absagen von J.K. ihm an unchönenen Gründen anlasten, ist üble Unterstellung. Da ich J.K. persönlich kenne, weiß ich sehr genau, daß es ihm die künstlerische Einstellung und Verantwortung gegenüber seinem Publikum nie erlauben würde, aus nicht schwerwiegendem Grund einen Auftritt abzusagen, noch dazu auf seiner Münchner Heimatbühne. Wenn eine fieberhafte Erkrankung mit entzündeten Atemwegen vorliegt, sagt es jedem Vernüftigen der Verstand, daß ein hochkarätiger Sänger wie J.K. nicht singen
AntwortenLöschenk a n n, schon gar nicht die Rolle des Florestan. Was die "gutgemeinten" Ratschläge angeht, der Sänger sollte seine Kräfte besser einteilen und weniger Engagements annehmen, bedenkt nicht, daß J.K. auf den großen Opernbühnen sehr gefragt ist und für die nächsten zehn Jahre seine hohe Zeit, auch an Erfahrung, haben wird. - Im übrigen, weniger Auftritte würden auch eine Viruserkrankung mit Bronchitis zur Winterzeit nicht verhindern können. - Dies zu J.K., einem intelligenten, sympatischen, traditionsaverbundenen, wunderbaren Sänger.
Sie kennen ihn. Ich kenne ihn auch. Mancher kennt seine eigene Frau nicht genau. Lassen Sie sich eins sagen. Die Hysterie um ihn ist in keiner Weise gerechtfertigt. Die Schwemme an Angeboten (Tenöre sind rarer gesät als andere) hat dazu geführt dass Herr Kaufmann mehr annahm als er leisten konnte. Das ist branchenbekannt. Er kocht zudem nur mit Wasser wie alle anderen. Sein Aussehen ist eine Sache. Die Stimme eine andere. Beides korrespondiert nicht zu gleichen Gewichten miteinander. Aber die Unerschütterlichen werden keine Makel erkennen, obwohl Registerbrüche unüberhörbar da sind, auch Piano-Schwierigkeiten und das gutturale Eindunkeln der Stimme. Das wird er wohl nicht mehr los. Maskulinität kann ma nicht aufsetzen, die muss von innen kommen. Aber die eigentliche Stimme Kaufmanns ist eine andere. Glauben Sie weiter was Sie glauben wollen. Anja Harteros ungestört gehört zu haben war jedenfalls eine Sternstunde.
AntwortenLöschenKomme gerade aus München zurück und habe den Fidelio genossen. Eigentlich ist schon alles gesagt. Die lange vergriffenen Karten wurden vor der Oper verschleudert. Dabei hätte Herr Kaufmann m.E. auch nichts retten können, wenn auch Mr. Smith kein Florestan war. Brava Frau Kampe - Ohne Sie wäre es ein verlorener Abend gewesen. Meine Jahreswechselhighlights waren jedenfalls Elina Garanca, Renee Fleming und vor allem Anja Harteros!!
AntwortenLöschenNun mal ehrlich: ist der Kaufmann wirklich so oder ist das Politik der Staatsoper. Meine Erlebnisse mit Spitzenstars: Ramon Vargas - erkrankt. Rolando Villazon - nicht bei Stimme. Jonas Kaufmann - ??
Kaufmann ist so. Übrigens Vargas ist nicht so: ein sehr ernsthafter Künstler und einer der zuverlässigsten Tenöre überhaupt. Und Villazon ist nicht nur nicht bei Stimme. Er ist am Ende seiner Karriere.
AntwortenLöschenJe suis enchanté de lire ces commentaires: je fais partie de ceux qui essaient de comprendre si l'hystérie Kaufmann peut être justifiée: mon expérience personnelle est plus que mitigée. Après un Werther magnifique à Paris, je l'ai écouté en Don José à Munich (très palot!....), un récital à Salzburg annulé (aïe!), Die schone Mullerin à Paris (voix pas projetée),Maurizio à Londres (on l'entend pas dans les mediums...). J'ai beaucoup regretté de ne pas le voir en Florestan au 1er janvier, car j'avais une place excellente et donc j'aurais pu apprécier (sans excuse possible) sa préstation. Je lui accorde encore deux essais: Mario du 15 février à Milan et Sigmund du 22 avril à New York. Je ne crois pas que j'en ferai plus: la voix est émotion, je lui ai donné beaucoup de chances et j'ai toujours été deçu, qu'il ait chanté ou pas...
AntwortenLöschenVous avez raison. Kaufmann ist der am meisten überschätzte Sänger der Gegenwart. Und wie Sie sagen: lediglich sein Werther war ausgezeichnet. Er ist weder ein Wagnersänger, noch ein Mann fürs Italienische Fach. Zuviel an Tricks der Stimme eine andere Richtung und Farbe zu geben. Das führt früh zum Ende. Ich habe nach einigen Erfahrungen wie den ihren beschlossen: ich werde keine Karten mehr für Kaufmann buchen.
AntwortenLöschenda sind wir aber alle traurig aber auch froh, dann gibt es eine Karte für seine Anhänger mehr
AntwortenLöschenallen sog. "FAchleuten" sei gesagt, keine Ahn ung nur dummes Gerede, woher kommen denn die Jubelstürme über seinen Siegmund an der Met, Wien (Arienwiederholung nach 3 Minuten Ovationen)?
AntwortenLöschenKaufmann am Ende ha,ha,ha nur weiter so arme Neider
Kaufmann hat einen Lehrer, Michael Rhodes, der vor langer Zeit wie so viele als Sänger aus Amerika kam um hier Karriere zu machen, aber hier nicht den wirklich großen Durchbruch schaffte. Deshalb wurde er Lehrer. Seine Methoden sind fragwürdig wie schon die des Herrn Metternich, der mehr Stimmen in den Sand gesetzt hat mit seinen Staumethoden und brachialen Auffassungen als solche die er groß herausbrachte. Einmal Metternich und nicht wieder zum guten Material zurück. Und all das hört man Kaufmann bei aller Begabung an. Er singt nicht mit einer einheitlichen Stimme. Der fatale Drang zum Verismo wird die Karriere früh begrenzen oder er landet beim Bariton. Schade.
AntwortenLöschenTatsache ist: Ohne Michael Rhodes hätte Jonas Kaufmann höchstwahrscheinlich bereits vor 15 Jahren seine Karriere aufgegeben. Und was heißt hier "nicht einheitliche Stimme"? Klar, dass er italienisches Fach anders singen muss als deutsches, französisches Fach oder Lieder. Gerade die Vielseitigkeit ist doch Jonas Kaufmanns Stärke. Der Erfolg gibt ihm Recht. Er setzt Maßstäbe, in allen Fächern. Von ungesunder Stimmentwicklung oder gar Überforderung keine Spur.
AntwortenLöschenTja, leider hat anonym vom 8. 7. 16.50 Recht. Rhodes ist kein guter Lehrer und Metternich war ebenfalls nicht gut für ihn. Motivation hin oder her, es ist der der beste Lehrer, der das Urmaterial der Stimme erhält und ausbaut. Das haben beide Lehrer versäumt, denn Kaufmann hatte die Stimme für Mozart und die Deutsche Spieloper wie Wildschütz zu. a., auch Martha, gegebenen falls für Rollen wie Nemorino. Jedoch nicht für das Deutsche Fach Wagner/Beethoven und den Verismo. Heute klingt Kaufmann in Liedern nur noch angestrengt, im Italienischen Fach klingt er Deutsch im Deutschen italianisiert er und gelegentlich hört man unter der mit maskuliner Stimmallüre verborgenen Linie die eigene Stimme, die leider vergeben wurde. Sein Piano ist angekratzt und er dunkelt ein.
AntwortenLöschenDarüber gibt es sogar Literatur von ausgewiesenen Stimmfachleuten. Dass Kaufmann Erfolg hat sei ihm gegönnt, zieht man aber sein Aussehen ab und die Tatsache des Mangels guter Tenöre so bleibt er im guten Stadttheaterahmen. Solche Tenöre gab es in den Sechzigern zu Hauf, als noch wirklich gute Lehrer tätig waren und die Künstler nicht derart von den Musikindustrie verholzt wurden. Die Entwicklung geschah zudem an den Theater selbst. Traurig aber war. In seinem begrenzten Fach, Rossini-Tenor, ist Flórez das Paradebeispiel dafür was aus einem werden kann, wenn er den perfekten Lehrer und Manager (Ernesto Palacio) hat und selbst mit Intelligenz und Durchhaltevermögen sich nicht zum Werkzeug machen läßt. Das resultat ist einzigartig.
es ist schon trauig zu lesen wie viele
AntwortenLöschenNeider Kaufmann hat.Habe ihn bereits mehrmals
gesehen und er wahr immer absolut Spitze.
Zuletzt in La Bohem in Zürich.
Die hier schreiben sind ja in der Regel keine Sänger und somit auch keine Neider. Anonym versteht da mal wieder alles falsch. Aber ein teures Produkt darf beurteilt werden. Wenn Sie ihn Spitze finden, nat toll, ich finde ihn allerdings auch nicht Spitze. Und die obige Beurteilung vom 9. 7. ist voll auf meiner Linie.
AntwortenLöschenSchöne Füsse hat er....könnt ich stundenlang anschauen
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