Freitag, 27. August 2010
Rolando Villazon sagt La Bohème in Wien ab
Er ist offenbar noch nicht wieder in der nötigen Form. Auch seine beiden für Anfang September in Wien geplanten Auftritte als Rodolfo in La Bohème an der Wiener Staatsoper hat Rolando Villazon nunmehr abgesagt. Zuletzt hatte er ein Konzert in Kopenhagen kurz nach Beginn abgebrochen und einen Liederabend in Salzburg nur mit Not durchgestanden. Für die beiden Wiener Vorstellungen übernimmt der junge amerikanische Tenor Stephen Costello die Partie. Costello macht seit einigen Jahren eine schnelle Karreire an ersten Häusern in Amerika und Europa. Er sang u.a. den Rodolfo und den Rigoletto-Herzog an der Deutschen Oper Berlin und den Romeo bei den Salzburger Festspielen. Unser Foto zeigt ihn zusammen mit seiner Ehefrau, der Sopranistin Ailyn Pérez in einer Produktion von La Bohème aus London, die in der vergangenen Saison in Cincinnati zu sehen war. Er ist auf dem besten Wege im Tenorfach das Erbe von Villazon und dem zuletzt auch schwächelnden Jonas Kaufmann zu übernehmen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Costello gehört zum Besten was Amerika an jungen Stimmen zu bieten hat. Er hat in den USA neben vielen anderen und den oben erwähnten Rollen auch einen sehr beachtlichen Edgardo in Lucia di Lammermoor gesungen. Sein Spiel ist frisch, gelegentlich noch etwas ungelenk. Sollte er klüger mit den Angeboten umgehen steht ihm eine große Karriere bevor
AntwortenLöschenWo bitte schön hat Kaufmann geschwächelt? In Paris, in München, in Bayreuth, in Luzern, in New York oder sonstwo??? Mir ist nichts in Erinnerung. Derzeit ist er allerdings erkältet, darf ein Tenor keine Erkältung haben? Ruft man dann gleich einen potentiellen Nachfolger aus, der ihm, mal abgesehen davon, nicht das Wasser reichen kann und nicht einmal das gleiche Repertoire singt.
AntwortenLöschenIch habe Herrn Costello in Salzburg erlebt als "Romeo" an der Seite von Anna Netrebko. Unbeschreiblich schlecht in Gesang und Spiel!!
AntwortenLöschenTraurig für alle, die Herrn Villazon in Wien erleben wollten, der immer noch mit 50 % seiner Stimme besser singt als jeder Ersatz!
Ja, es ist einfach zum Heulen, habe Villazon in Salzburg erlebt, würde mir trotz Problemen seine Vorstellung noch zig-mal anhören und sehen wollen, eher als jeden anderen Sänger mit zwar platzierten Tönen aber fahler Audruckskraft. Sein grosses Sängerherz bleibt unübertroffen. Wer hilft ihm denn nun endlich wirklich mal aus seiner Krise heraus? Die Neider wohl kaum -gibt es zu wenig fachkompe- tente Menschen die sich mal konsequent an ihn herantrauen?
AntwortenLöschenMit Verlaub: Natürlich hat Kaufmann geschwächelt. Und das ziemlich oft in letzter Zeit. Einzig sein Werther (Respekt) war nahezu perfekt. Ein so übervoller Terminkalender kann nicht erfüllt werden. Die Stimme ist kein Automat. Seine Registerbrüche sind unüberhörbar, das zeugt von Angst stimmlich wieder da zu landen wo er in Saabrücken war. Er dunkelt unzulässig und guttural ein, er hellt unzulässig fürs piano auf und landet beim Falsett. Sein Lohengrin klingt italienisch, sein Cavaradossi deutsch. In Bayreuth kam er oft übers Orchester nicht hinüber. Die tessitura kann oft nicht erfüllt werden. Kaufmann nimmt die ersten presseträchtigen Aufführungen wahr, dann kommen die Ersatzleute. Das machte Villazon gern, die Netrebko und Gheorghiu. Und: Vogt ist der viel bessere Lohegrin. Bei ihm kommt keine Lyrik zu kurz, sein Gesang ist aus einer Linie. Denn Lohengrin ist kein verkappter Heldentenor.
AntwortenLöschenUnd Costello singt unbeschreiblich schlecht? Der Mann der das schreibt hört wohl unbeschreiblich schlecht. Lassen Sie sich das von einem Fachmann sagen. Sein Romeo in USA und sein Edgardo dort waren sensationell. Costello ist viel näher an Romeo als Villazon. Villazon war zuletzt beim Liederabend eine Katastrophe in Salzburg. Nüchtern muß man bleiben. Und Schubert und Villazon - wer hat ihn da beraten _ das ist wie die Kuh und Astronomie. Als Villazon Wien den Rodolfo zusagte, schrieb und sagte ich: er wird ihn dort nie wieder singen. So ist es gekommen. Villazon ist am Ende. Schade, aber das ist Tatsache. Er brennt weiter von beiden Enden aber da ist nichts mehr was brennt. Falsche Lehrer, falsche Berater, falsche Manager und vor allem ein Natur die mit dem Industriewahnsinn nicht fertig wurde und clownesk herumalbert. Das aber hilft der Sache gar nicht.
Jan de Turovski
opera voice agent
Schon wieder dieser selbsternannte Fachmann und voice agent, es ist lachhaft was der im Internet so von sich gibt.
AntwortenLöschenTja und geirrt hat er sich außerdem und zum Glück ganz gewaltig!!! :-)
AntwortenLöschenDe Turovski hat absolut Recht. Und nicht das erste Mal.
AntwortenLöschen