Freitag, 25. Juni 2010
Jetzt gilts dem Geld - Irritationen bei den Freunden Bayreuths
Noch genau einen Monat bis zur Eröffnung der 99. Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth, die öffentliche Aufmerksamkeit steigt. Aber in diesem Jahr scheinen weder die beiden Schwestern Wagner, noch die Gerüchte über die spektakuläre Neuproduktion Lohengrin das öffentliche Aufregerthema zu werden, sondern eine für Außenstehende nur schwer einzuordnende Institution scheint wohl dieses Feld besetzen zu wollen. Es handelt sich um die mehr als 5000 Mitglieder umfassende Organisation der Freunde von Bayreuth, welche die Aufgabe hat, Geld für die Festspiele zu sammeln. Das tun sie seit langem, sehr erfolgreich und in aller Stille. Neben Bund, Land und Kommune sind die Freunde deswegen auch einer der vier Gesellschafter der Festspiele geworden und erhalten ein nicht unwesentliches Kontingent der sehr gefragten Eintrittskarten, welche sie an ihre Spender weiterverkaufen(!). Auf diese Weise hat sich inzwischen eine Summe von über 9 Millionen Euro angesammelt, die eigentlich in den Etat der Festspiele gehören, aber vom Mäzenatenverein blockiert werden. Wie die Bayreuther Lokal-Zeitung Nordbayrischer Kurier in ihrer heutigen Ausgabe unter dem Titel Zoff bei den Freunden von Bayreuth gemeldet hat, regt sich gegen diese Praxis inzwischen massiver Widerstand innerhalb des Vereins. Außerdem dringen vor der für das Wochenende in Dresden geplanten Kuratoriumssitzung erstmals Personalquerelen nach außen. Der Vorstand soll um ein Mitglied erweitert werden, für das zweifelhafte Referenzen vorliegen. Und über allem schwebt der Name des ehemaligen bayerischen Finanzministers Georg von Waldenfels, der mit diversen CSU-Affären der vergangenen Jahrzehnte verbunden ist. Scheint so, dass noch nicht alle in Bayreuth ihre Hausaufgaben gemacht haben. Die neue Festspielleitung hat inzwischen spürbar Tritt gefasst und ist auf dem besten Weg, die Festspiele fit für die Zukunft zu machen. Die Mäzenaten sollten schnellstmöglich nachziehen!
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