Dienstag, 22. Juni 2010
Tosca aus München auf allen Kanälen
Es ist das Ereignis der Münchner Opernsaison, der Höhepunkt der diesjährigen Opernfestspiele: Die Premiere von Puccinis Künstleroper Tosca am 28. Juni 2010. Alle Vorstellungen sind schon seit längerem ausverkauft, aber das macht in diesem Fall nichts, denn die Bayerische Staatsoper ist fest in die aktuellen Verwertungszyklen integriert. Die Aufführung wird im Rahmen von Oper für alle am 10. Juli 2010 auf eine große Leinwand auf den Münchner Max-Joseph-Platz übertragen und auch am gleichen Abend zur besten Sendezeit um 21 Uhr in Deutschland und Frankreich im Fernsehen gezeigt (natürlich ist wiedermal arte so frei). Eine DVD ist sicher spätestens zu Weihnachten im Handel. Und für alle, denen die Angelegenheit nicht mehr ganz taufrisch vorkommt, die haben auch Recht! Es handelt sich bei der Inszenierung von Luc Bondy um eine Produktion der Metropolitan Opera New York aus der vergangenen Saison, die der eine oder andere Opernfreund bereits im Rahmen der regelmäßigen Kinoübertragungen gesehen haben wird. Ursache für diese Zweitverwertung ist in diesem Fall aber nicht die Einfallslosigkeit des Intendanten Nikolaus Bachler, sondern die erlesene Besetzung. Die Finnin Karita Matilla, eine der weltberühmtesten Sängerinnen ihres Fachs tritt bekanntermaßen nur in ausreichend geprobten Neuinszenierungen auf. Aus diesem Grund wird die New Yorker Produktion, die dort bereits mit Matilla herauskam, in München lediglich neu einstudiert und die Stadt kommt so nach langer Zeit in den Genuss einer größeren Auftrittsserie der Diva. Mit Jonas Kaufmann als Maler Cavaradossi ist ein ebenfalls immer populärer werdender Sänger dabei, der seine Engagements aber - im Gegensatz zu seiner finnischen Kollegin - in diesem Jahr sehr sportlich geplant hat. Nur einen knappen Monat nach der Tosca-Premiere steht er in Bayreuth auf der Bühne und gibt seine Hügel-Debüt in der Titelrolle der Neuinszenierung des Lohengrin. Unter Regisseur Hans Neuenfels wird das sicher auch kein Spaziergang und selbst für einen routinierten Tenor wäre das alles ein wirklich ambitioniertes Programm. Die Operndirektionen werden sicher für Covers gesorgt haben...
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