Mittwoch, 23. Juli 2014

Doch noch Krach am Grünen Hügel
















Viele Wochen war es untypisch ruhig und es gab keine Neuigkeiten von den diesjährigen Bayreuther Festspielen. Sogar die traditionelle Pressekonferenz am Eröffnungstag wurde erstmalig abgesagt, weil es nichts zu verkünden gäbe. Das hat sich nun geändert, zumindest für Regisseur Frank Castorf, dessen Neuinszenierung des Ring des Nibelungen aus dem vergangenen Sommer in diesem Jahr wieder aufgenommen wird. In einem mehrseitigen Interview im Magazin Der Spiegel hat er sich auf recht unterhaltsame Weise über das Festival und im Besonderen über seine beiden Leiterinnen, die gerade bis 2020 verlängerte Katharina Wagner und die im nächsten Jahr ausscheidende Eva Wagner-Pasquier beklagt. Insbesondere missfällt ihm, die kurzfristige Umbesetzung des Sängers Martin Winkler, der als Alberich eingeplant war und nach vier Wochen Proben ohne Rücksprache durch Oleg Bryjak ersetzt wurde. Aufrund der knappen Ressourcen könne von einer Werkstatt Bayreuth keine Rede mehr sein, er habe sogar einen Teil seiner Proben an Kyrill Petrenko für die musikalische Arbeit abgegeben. Generell sieht Castorf die Bayreuther Festspiele künstlerisch auf keinem guten Weg und macht ein ungutes Kommunikationsklima nach drinnen und draussen aus, welches ihm schon vor einem Jahr an die gute alte DDR erinert hat. Mit dieser Diagnose steht er gewiss nicht allein, es ändert sich dennoch nichts, das Problem scheint sich mittlerweile in den Bayreuther Markenkern zu integrieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Jeder namentlich gezeichnete Kommentar, der sich auf die Inhalte dieses Blogs bezieht, ist willkommen! Bitte nicht anonym kommentieren!

LinkWithin

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...