Montag, 16. Juni 2014
Anja Harteros - die neue Richard-Strauss-Diva
Wir haben Renée Flemings ernorme Medienpräsenz in diesen Tagen des Richard-Strauss-Jubiläums auf diesem Blog bereits ausführlich gewürdigt, so dass nun Gelegenheit sein soll, zu schauen, wer ihr denn nachfolgen könnte, wenn die Diva früher oder später kürzer treten wird. Ohne Zweifel mit der besten Ausgangsposition in den Startlöchern steht die deutsche Sopranistin Anja Harteros. Sie hat - ähnlich wie Fleming vor Jahren - im italienischen Fach reüssiert und schickt sich jetzt Schritt für Schritt an, die großen Strauss-Partien zu erobern. Die Vier letzten Lieder gehören schon länger zu ihrem Konzertrepertoire, die Bühnenrollen kommen nun eine nach der anderen hinzu. Vor Jahren gab es bereits eine Serie als Feldmarschallin im Rosenkavalier in München; vergangene Woche stand sie gemeinsam mit ihren Kolleginnen Camilla Nylund und Christiane Goerke anlässlich des Jubiläums in einer Richard-Strauss-Gala unter der Leitung von Christian Thielemann auf der Bühne der Dresdner Semperoper (on demand auf Arte Concerts) und brachte eine vollendete Interpretation der großen Arie Meine Elemer aus Arabella zur Aufführung. Und heute abend nun wird sie unter der Leitung von Philippe Jordan den großen Schlussmonolog der Gräfin aus Capriccio in einer konzertanten Version in der Bastille-Oper in Paris interpretieren. Mit dem gleichen Programm gastiert sie am Donnerstag dieser Woche im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins. Im Herbst steht dann erstmals die Ariadne auf dem Programm, wiederum zunächst nur in einer einzelnen konzertanten Aufführung in der Berliner Philharmonie. Die Feldmarschallin gibt sie im Laufe der nächsten Saison zweimal: Unter der Leitung von Christian Thielemann an der Semperoper in Dresden und in einer Neuproduktion der Osterfestspiele im Festspielhaus Baden-Baden unter der Leitung von Sir Simon Rattle. Abschließender Höhepunkt der kommenden Spielzeit dürfte die Neuproduktion der Arabella an der Bayerischen Staatsoper sein. Der erfolgreiche Kinoregisseur Andreas Dresen inszeniert erstmals an diesem Haus und die Produktion steht unter der musikalischen Leitung von Philippe Jordan. Damit schließt sich der Kreis zur heutigen Capriccio-Szene in Paris. Und auch Capriccio-Gräfin wird sie früher oder später szenisch interpretieren. Nicht in Eile, sondern besonnen und überlegt, so wie sie ihre mittlerweile unvergleichliche Karriere bereits seit Jahren vorantreibt.
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