Mittwoch, 20. Juni 2012
Ende der Zwangspause
Um die Spekulationen um seinen Gesundheitszustand zu beenden hat Jonas Kaufmann auf seiner Homepage das Ende der Zwangspause und die Rückkehr auf die Bühne für kommenden Monat angekündigt. So wird er in Linz auf dem Domplatz singen (14.07.2012) und mit einem Liederabend bei den Münchner Opernfestspielen (18.07.2012) mit Schuberts Winterreise dabei sein. Auch die weiteren Engagements bei den Salzburger Festspielen im Sommer und die zahlreichen Auftritte in Opern- und Liederabenden im Herbst diesen Jahres will er wahrnehmen. Sein Kalender ist durch einige Nachholtermine sogar noch dichter, als ursprünglich geplant. Das grundsätzliche Kaufmann-Problem - zu viele Auftritte in zu kurzer Zeit und daraus folgend immer wieder Absagen - bleibt bestehen. Ausführlich widmet sich die Basler Zeitung der aktuellen Karriere des momentan weltweit gefragtesten Tenors unter dem Titel Ein Sänger verstummt. Der sehr ausführliche Beitrag erweitert das Repertoire der Mutmaßungen um die Höhe der Abendgagen des Bestverdieners, sie soll zwischen 15.000 und 20.000 Euro liegen. Auch wenn das vielleicht nicht immer so ist tut er gut daran, dafür zu sorgen, dass er noch lange in dieser Liga mitspielen kann. Zur Not auch mit längeren Zwangspausen!
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Sehr lange wird es leider nicht mehr gut gehen. Man hört das auch schon eine Weile. Und wenn man darauf hinweist, wird man von ahnungslosen Fans (die gnadenlose Altagsrealität der bekannten Sänger betreffend) niedergemacht. Sehr dezidiert sagt der Artikel in Der neue Merker Wien die Wahrheit über Kaufmann und dort versteht man sehr viel von Stimmen. Einst ins Zürcher Nest gezogen, um weniger fremdbestimmt zu sein, konnte er sich dort relativ unangestrengt sehr gut entwickeln, sprang dann aber nach guten erfolgen in den internationalen Opernzirkus und hatte potenziert das an Stress was er nie wollte. Und sein Management Zemsky Green in New York gehört zu den gar nicht Zimperlichen auch was den Künstler und die Anforderungen an ihn betrifft. Leider, ich betone, leider, wird uns Kaufmann nicht mehr lange erfreuen können, wenn er so weitermacht.
AntwortenLöschenWer ist "man": die Mehrheit, einige Experten (was macht sie zu Experten?), einige, die es immer schon gewusst haben, oder ...
LöschenDer Artikel aus dem Merker, auf den Sie verweisen, stammt nicht von Autoren des Merker, sondern aus der Basler Zeitung vom Journalisten René Staubli, und der war Lehrer, Sportreporter und Wirtschaftsjournalist - von Musik und Kennerschaft weit und breit nichts zu sehen!
Etwas mehr Genauigkeit statt schnelles Posten wäre wünschenswert.
Als jemand, der weder Experte, noch naiver „ahnungsloser Fan“ ist, würde mich schon interessieren, warum sich so viele Menschen dazu erkoren fühlen Hr. Kaufmann zu bevormunden bzw. ihm seine Grenzen aufzuzeigen. Der Mann ist erwachsen und er ist nicht dumm. Vielleichten sollten Reporter und selbsternannte Experten aufhören sich mit dem überfüllten Terminkalender der Opernstars zu beschäftigen und lieber der Frage nachgehen, warum Opernaufführungen/Konzerte heute offenbar nur dann ausverkauft sind, wenn eben ein Jonas Kaufmann, eine Anna Netrebko, Diana Damrau etc. auf der Besetzungsliste stehen. Dann können sie den erhobenen Finger vielleicht für einen Moment runternehmen, bevor sie ihn wieder erheben um das Opernpublikum zu belehren. Aber Kaufmann und Co. haben dann wenigstens für den Moment Ruhe.
AntwortenLöschenOpernvorstellungen sind häufig auch ausverkauft, wenn die von Ihnen genannten Sänger nicht dabei sind, jdf. viele von denen, die ich in der letzten Zeit besucht habe.
LöschenDass Vorstellungen mit Kaufmann, Netrebko, Damrau gut besucht sind, liegt einfach daran, dass das teure Marketing der Platten- und Managementfirmen wohl kaum betrieben würde, wenn es nicht die gewünschte Wirkung hätte. Ein relativ großer Teil des Publikums geht in eine Vorstellung, weil sie vorher zum Event hochgepusht wurde. Viele Leute hören den Unterschied zwischen einer mittelmäßigen und einer guten Vorstellung gar nicht. Ich habe noch nie verstanden, warum z.B. einige Menschen 250 Euro für ein Gastspiel der Berliner Philharmoniker bezahlen, obwohl sie mir selbst erzählen, dass sie den Unterschied zu einem durchschnittlichen Orchester überhaupt nicht hören. Das Gleiche gilt auch für Sänger: Kollegen von mir fragen mich ständig, wie ich denn Unterschiede zwischen einzelnen Sängern heraushöre. Sie kaufen dann aber Karten für die Netrebko, weil die ja schon mal bei Gottschalk auf der Couch saß. Das sind aber teilweise auch Leute, die ernsthaft glauben, Andrea Bocelli oder Paul Potts wären gute Tenöre.
Es ist schon ein wenig arrogant, wenn Sie das Publikum, das Vorstellungen von Kaufmann, Netrebko, Damrau etc. besucht, als eventgeil abqualifizieren oder unfähig, Unterschiede zwischen Sängern oder Orchestern festzustellen. Der Großteil des Opernpublikums (und ich kenne hier vor allem das der Wiener Staatsoper) hat Gottschalk noch nie gesehen, und keine Handvoll wird Bocelli oder Potts als gute Tenöre bezeichnen. Sie meinen die Leute, die in der Waldbühne sitzen, die Leute, die Pavarotti jahrelang großgezogen hat.
LöschenNatürlich sind nicht alle Leute eventgeil, die Künstler wie Netrebko, Damrau oder Kaufmann mögen. Ich persönlich schätze z.B. von den Genannten Diana Damrau sehr und bin ihretwegen auch schon aus größerer Entfernung angereist. Es kommt ja auch immer auf den eigenen Geschmack an. Oder anders gesagt: Jeder hat selbstverständlich auch persönliche Vorlieben, dem einen ist z.B. vor allen Dingen ein schöner Stimmklang wichtig, andere hören wiederum mehr auf die Interpretation einer Rolle oder andere auf eine Mischung aus beiden. Und natürlich fühlt sich jeder von einem Sänger in unterschiedlicher Weise berührt. Das hat nichts damit zu tun, dass der eine Besucher klüger oder irgendwie "besser" wäre als der andere. Bei Anna Netrebko geht es mir z.B. so, dass mir ihre Stimme vom Klang her sehr gut gefällt. Mir fehlt aber immer irgendwie das Besondere in der Rollengestaltung. Sie schafft es nie, mich wirklich zu berühren. Das mag natürlich einem anderen Menschen ganz anders gehen und das ist ja auch gut so.
LöschenAber es ist schon so, dass einige Sänger heutzutage von ihren Schallplattenfirmen mit unglaublichem Marketingaufwand gehypt werden. Und es gibt viele Leute, die nur zwei- oder dreimal im Jahr in die Oper oder ins Konzert gehen und sich dann eben für diese Sänger entscheiden, weil die gerade in sind. Dieser Teil des Publikums realisiert überhaupt nicht, dass andere Sänger und Sängerinnen, die aus irgendwelchen Gründen nicht für das Marketing ausgewählt wurden (oder es abgelehnt haben), mindestens genauso gut sind wie die in der Öffentlichkeit bekannteren Namen. Dass das Publikum der Wiener Staatsoper sich besonders von dem in anderen Großstädten unterscheidet, ist mir noch nicht aufgefallen. Viele Liebhaber, die sich sicher gut auskennen, und viel Touristen, die einfach mal in die Wiener Staatsoper gehen, weil sie ja so berühmt ist. Da glaubt man auch gerne, dass die Vorstellung besonders gut war, selbst wenn sie an dem Abend möglicherweise unter dem Niveau eines durchschnittlichen deutschen Stadttheaters lag.
Ich habe nicht behauptet, dass die Vorstellungen der Wr. Staatsoper immer besser sind als anderswo, leider sind sie das nicht. Aber das übliche Wr. Opernpublikum, das für ein volles Haus sorgt, lässt sich nicht durch Marketingstrategen beeinflussen, es ist kritisch aber höflich (in Wien werden Sänger nicht angepöbelt), kennt die Sänger sehr genau (da nützt keine Werbekampagne) und geht oft in mehrere Vorstellungen einer Serie. Insofern habe ich schon Unterschiede zu anderen Großstädten gesehen. Vor allem ist es auch in vielen Konzerten zu finden und in Liederabenden (davon gibt es eine ganze Reihe von Zyklen!). Wer hier zu Paul Potts geht, der schaut den Musikantenstadl.
LöschenWo werden Sänger denn angepöbelt? Das habe ich noch nie erlebt, deshalb interessiert es mich. Wie äußert sich das? (klingt ja schrecklich)
LöschenIch lebe in London, wo es auch ziemlich viele spannende Aufführungen gibt. Da Sie gerade Liederabende erwähnt haben: Ich besuche sehr gern und häufig die Wigmore Hall, denn dort gibt es regelmäßig Liederabende. Ich glaube manchmal, mehr als in irgendeiner anderen Stadt. Denn wir haben das Glück, dass sich die großen Sänger die Klinke in die Hand geben.
Eigentlich stamme ich aus dem Ruhrgebiet, wo ich auch heute noch häufiger bin. Manchmal erlebe ich dort schon Sachen, die mich verwundern. Nur ein Beispiel: In der letzten Spielzeit hat Rolando Villazon in der Essener Philharmonie Dichterliebe gesungen. Der Saal war zwar nicht ausverkauft, aber es ziemlich gut besucht. Ohne Villazon etwas Böses zu wollen, aber man kann nicht behaupten, dieser Abend hätte irgendetwas mit Liedgesang zu tun gehabt. Sein Deutsch war extrem schlecht und der Gesang wäre stilistisch eher bei Puccini einzuordnen gewesen. In der gleichen Saison gab es auch einen Liederabend von Christian Gerhaher. Der Saal war höchstens zu einem Drittel gefüllt, musikalisch war es unbeschreiblich großartig. Vergleicht man die Qualität beider Abende, hätte es bei Gerhaher voll sein müssen, bei Villazon nicht. Woran lag es, dass der Besucherandrang genau gegenteilig war? Vielleicht doch eine Frage, wie beide Sänger vermarktet werden?
Wie schön, dass man sich hier mit jemandem auch anregend austauschen kann! Sänger anpöbeln, das kann man in Italien erleben, buhen, pfeifen und Zurufe auf offener Bühne, v.a. für Nicht-Italiener ein gefährliches Pflaster. Aber das "feine" Salzburger Festspielpublikum kann auch alle guten Manieren vergessen, wenn eine Inszenierung zu modern ist, etwa die Herheim-Inszenierung der "Entführung" von Mozart 2003. Da wurden die Aufführungen ständig durch Dazwischenbrüllen gestört (der Regisseur war natürlich längst außer Landes, die Sänger durften's ausbaden), "verschwindet ihr Pisser" war noch harmlos.
LöschenZu Villazon, der braucht kein Marketing mehr, der hat eine Hard-core-Fangemeinde, die überall auftaucht und der völlig egal ist, was er macht und wie er es macht. Gerhaher hat in Wien kein Problem, einen Saal zu füllen; ich glaube eher, Dtl. ist kein so gutes Pflaster mehr für Liedgesang - oder vielleicht Essen? Jedenfalls lässt er sich nicht beirren, hat bis Ende des Jahres einen dicht gefüllten Terminkalender.
Wigmore Hall ist beneidenswert, aber ich darf nicht unbescheiden sein, habe in Wien Musikverein und Konzerthaus. LG
Die Opernlandschaft hat eben als stets nicht nur marginalen Bestandteil, eine Art von affektiv überbordenden Hysterikern. Wie in anderen Lebensbereichen auch, koppeln sie sich lediglich an, um ihre Persönlichkeitdefizite auszuagieren. Das reicht von den Fans von Sängern bis zu dem Teil der Besucher, die stets die Kultur gefährdet sehen, wenn hergebrachte Vorstellungen nicht bedient werden.
LöschenEgon, da haben Sie allerdings Recht, dass Sie sich über das musikalische Leben in Wien nicht beschweren können. Für mich ist London wegen Wigmore eigentlich das Nonplusultra, da ich Liedgesang noch mehr liebe als Oper. Ich teile Ihre Einschätzung, dass Deutschland kein allzu gutes Pflaster mehr für Liedgesang ist. Mir fällt häufig auf, dass die Säle selbst bei den besten Sängern erschreckend leer sind. Das gilt nicht nur für Essen, sondern auch für Dortmund und selbst für Köln. Obwohl die Kölner Philharmonie seit 25 Jahren in jeder Saison eine Reihe von Liederabenden mit Topsängern anbietet. Essen und Dortmund haben Liederabende erst recht frisch in ihr Programm aufgenommen. Vielleicht finden sie ja noch ihr Publikum, aber ich habe wenig Hoffnung.
LöschenIch habe den Eindruck, dass Liedgesang in England sehr viel mehr geschätzt wird, zumindest in London. Ich kenne viele Engländer, die das deutsche Kunstlied über alle Maßen schätzen, obwohl sie selbst kein Deutsch sprechen. Die Abende in Wigmore sind eigentlich ständig voll. Zu Beginn dieser Saison hat z.B. Gerhaher alle drei Schubert-Zyklen gesungen. Es war irrsinnig schwer, an Karten zu kommen. Obwohl man hier wirklich Woche für Woche mit großen Sängern verwöhnt wird, so weiß das Publikum doch immer wieder zu schätzen, was ihm geboten wird. Es ist ein Traum, immer wieder fantastische Leistungen von ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten miterleben zu dürfen. Eigentlich kann ich sagen, dass ich hier in Wigmore richtig "hören" gelernt habe. Früher ging es mir häufig so, dass ich vor einem Abend eine Interpretation eines Liedes im Kopf hatte und enttäuscht war, wenn der Sänger anders gesungen hat, als ich es mir vorgestellt habe. Heute kann ich viel unvoreingommener zuhören und habe gelernt, auch ganz neue, für mich fremd klingende Ansätze zu schätzen.
Bravo 16:37. Genauso ist es. Und genauso unterschreibe ich was Ben sagt, denn es entspricht genau den Umständen. Und dieser betont sogar dass es ihm leid tut, dass es so ist wie beschrieben. Und natürlich regt sich schon wieder eine aus der Jubel-Fraktion die zwischen bedauernder Kritik und Pöbelei nicht unterscheiden kann.
AntwortenLöschenIch sehe hier weit und breit niemanden mit erhobenem Finger. Kritik aber und bedauernde Kritik ist zulässig. Noch ist Kaufmann nicht heilig gesprochen worden. Als jemand der bereits zwei Mal wegen Kaufmanns zum Teil nicht nachvollziehbarer Absagen reinfiel und der nie wieder eine Karte für diesen Sänger oder die Netrebko (ähnliche Erfahrungen) erwerben wird, erlaube ich mir darauf hinzuweisen, dass Kaufmann zwar intelligent ist, aber offenbar nicht klug. Das ist ein Unterschied. Klug im Umgang mizt seinen Ressourcen. Er selbst war es, der das Fremdbestimmtsein nicht leisten kann wie er sagte und nun ist er es über die Maßen seit Jahren. Das ist unklug und für die die ihn mochten und buchten unentschuldbar. Gott sei Dank gibt es noch weit bessere Tenöre die ihre Mittel besser einsetzen.
AntwortenLöschenHerr Kaufmann bietet mit seinem Management eine Ware an. Kunst. Und dieses Angebot läßt er sich z. T. mit nicht mehr nachvollziehbaren Preisen bezahlen. Da darf doch der Verbraucher (Kunstliebhaber) anmerken dass da eine Diskrepanz herrscht zwischen dem was verlangt oder verlässlich geboten wird. Sähe Kaufmann nicht so gut aus, zusätzlich vom Medienmanagement latinohaft hochgeputscht, dann wäre er nicht da wo er ist. Denn streng genommen weist seine Stimme selbst wenn er mal nicht krank ist, eine Reihe von Mängeln auf (Register, Linie, Intonation, piani etc.).
AntwortenLöschenDass die überhandnehmende Haltung, alles sei käuflich, und die Ansicht vom generellen Warencharakter der Welt hier völlig selbstverständlich vertreten wird, ist erschreckend. Dass dieser Kommentar noch keinen Widerspruch hervorgerufen hat, noch erschreckender. Abgesehen von der falschen Feststellung, dass Künstler die Preisgestaltung eines Konzerts oder einer Opernaufführung bestimmen (das tun der Veranstalter oder die Direktion) ist der prinzipielle Zugang ein haarsträubender. Hier geht es offensichtlich nicht um ein geistig emotionales Erleben, auf das man sich einlassen will, sondern um eine eingeforderte Ware, die so sein soll, wie man sie erwartet - sonst wird reklamiert (Geld zurück).
LöschenKunst entzieht sich aber generell der einfachen Messbarkeit; reproduzierende Kunst (Schauspiel, Tanz, Musik) dagegen sind noch zusätzlich Produkte des Augenblicks, die nie ein zweites Mal identisch hervorzubringen sind. Da ist die Beurteilung wie nirgends sonst vom subjektiven Eindruck, von der Haltung des Betrachters oder Zuhörers, von seiner Offenheit oder Voreingenommenheit, nicht zuletzt von seinem Vorwissen, seiner kulturellen Sozialisation abhängig. Hier von einer einzufordernden Ware auszugehen, für die man nur entsprechend zu bezahlen bereit ist, ist absurd. Demnächst fordert man das Eintrittsgeld für eine Ausstellung zurück, wenn einem die Exponate nicht gefallen haben, oder bringt ein Buch bei Nichtgefallen gegen Geld zurück wieder in die Buchhandlung. Besser noch: man fordert das Geld vom Maler oder Schriftsteller!
Wenn man sich auf das Abenteuer Kunst - denn das ist es - nicht einlassen will, kaufe man sich etwas im nächsten Designerladen, da weiß man, was man bekommt. Im großen Paradies der Waren muss man keine Angst haben, vom menschlichen Augenblickscharakter abhängig zu sein.
Verbrauchermentalität ist auf dem Gebiet der Kunst fehl am Platz!
Leider hat 20. 06. 18:06 völlig Recht. Auch Kunst ist eine Ware die angeboten wird. Die oft entstehende Diskrepanz zwischen Aufwand und Leistung ist nicht unbedingt hinzunehmen. Und nie wird eine Gage nur vom Opernhaus und Management allein bestimmt. Jeder neue Vertrag wird dem Künstler zur Absegnung vorgelegt. Er kann ablehnen, zustimmen oder auf mehr bestehen. Das geschieht jeden Tag in der Welt bei zahllosen Agenturen. Da sind Sie nicht auf dem Laufenden.
LöschenIm Gegensatz zu einer Ausstellung, über die ich mich vorher informieren kann, in der etwa Bilder feststehen und sich nicht mehr verändern, ist es beim Operngesang so, dass ich oft die halbe Qualität zum 'Normalpreis' hinnehmen muss. Oder einen Ersatz den ich nicht wollte. Geld zurück ist nicht die Regel. Wer dann noch anreisen, Hotel und andere Kosten einkalkulieren muss, darf erwarten, dass die Qualität des Gebotenen dem oft überzogenen Preis entspricht.
Selbst der der nicht anreisen muss kann das erwarten. Kleine Schwankungen wird kein Kunstliebhaber krumm nehmen.
LöschenAnonym 12:12, Sie können nicht lesen. Es war nicht von der Gage die Rede, sondern von der Preisgestaltung, und damit sind die Kartenpreise gemeint!
LöschenUnd wenn Ihnen das Risiko des Preises, der Anreise etc. zu hoch ist, dann lassen Sie es doch. Es gibt keine Garantie; da müssen Sie sich schon im wörtlichsten Sinne eine Sache kaufen. Menschen sind auf diese Weise nicht käuflich! Ich dachte, ich hätte mich deutlich ausgedrückt. Und dann noch das Wort "Kunstliebhaber" in den Mund zu nehmen, halte ich für unverfroren. Erinnert mich an Frank Stronach, der genauso selbstverständlich im Fernsehen geäußert hat: Wer das Gold hat, schafft an.
Sie sind ein Oberlehrer, die Art wie Sie ihren Vorschreiber, der Ihnen nichts vorschreiben will, benoten. Und natürlich hängen Gage und Preisgestaltung unmittelbar zusammen. Horrende Gagen bedingen horrende Preise . Der Künstler selbst bestimmt also mit. Zu Stronach, zu dem man geteilter Meinung sein kann: wenn alle die Geld haben, das Sie durch eigene Ideen erworben haben, so viele Millionen in Kunst, Wissenschaft und Erziehung/ Ausbildung inverstierten wie Stronach, dann könnte die Welt der Künstler, Studenten, Kinder und Kunstliebhaber (das Wort gabe es lange vor Stronach und Ihnen), anders aussehen. Beiträge wie die Ihren verändern nichts.
LöschenDas Wort gab es bereits im einzigartigen Deutschen Wörterbuch des Jakob und Wilhelm Grimm (begonnen 1832). Man muss sich ein wenig durch die etwas kryptischen Definitionen lesen aber das werden Sie wenigstens versuchen!
KUNSTLIEBHABER, m. kunstfreund (vgl. die vorigen) Adelung: dasz ich über die schönen künste als ein philosoph und gar nicht als ein so genannter kunstliebhaber geschrieben habe. Sulzer vorr. zur theorie der sch. künste, 1. ausg. (ausg. v. 1792 1, xv), vgl. Göthe 33, 4; würde es wieder mode unter den kunstliebhabern, dergleichen bilder statt der (d. h. als) pieces de cabinet zu suchen .. herz. Carl August in Mercks briefs. 2, 188. Noch Göthe in seiner besprechung von Sulzers werke vom j. 1772 braucht auch das getrennte liebhaber der kunst 33, 8 (dilettant s. 10), und so schon im 16. jahrh. oder früher: philomusus, ein liebhaber der kunst ... philologus, ein liebhaber der guten künst. Golius onom. 1588 sp. 174, cap. 29; er was .. ain liebhaber der bcher, kunst (d. i. wissenschaft) und der gelerten. Gallus Oheim chron. v. Reichenau 162, 21, um 1500 geschrieben *). Vom dilettanten unterscheidet übrigens schon Sulzer den liebhaber, da doch beide urspr. eins sind: für den liebhaber .. nicht für den curiösen liebhaber oder den dilettante, der ein spiel und einen zeitvertreib aus den schönen künsten macht .. 1, xvi, vgl. Göthe 44, 264 und folg.
Oberlehrer scheint hier ein Schimpfwort zu sein. Sei's drum. Ich habe niemanden benotet, ich wehre mich nur gegen eine bestimmte Einstellung der Kunst gegenüber. Und gegen falsche Behauptungen. Die meisten traditionellen Opernhäuser haben fixe Preiskategorien, die nicht willkürlich je Künstler geändert werden.
LöschenStronach hat viel Geld in Fußball gesteckt, ohne etwas davon zu verstehen (entsprechend desaströs war das Ergebnis), sein Interesse an Kunst und Wissenschaft ist enden wollend, v.a. weil er auch hier bestimmen will, wie die Dinge auszusehen haben, die er finanziert (siehe Zitat oben), und das ist das Ende jeglicher Freiheit von Kunst und Wissenschaft.
Meine Kritik an der Verwendung "Kunstliebhaber" haben Sie völlig missverstanden. Es geht nicht darum, seit wann es das Wort schon gibt (Ihr Zitat aus dem Grimmschen Wörterbuch - ganz lieb, aber unnötig, ich besitze es; es handelt sich übrigens um keine kryptischen Definitionen, sondern um zahlreiche Zitate aus der Literatur, die die Brüder Grimm zu jedem Wort zusammengetragen haben). Es geht mir darum, dass Leute mit Konsumentenmentalität, die Künstler wie eine Ware behandeln und beurteilen, in dem Zusammenhang nicht von "Liebe" reden sollen! Sie sind Verbraucher in ihrer völlig materialistischen Welt.
Was wir sollen oder nicht sollen, welche Auffassungen wir haben oder nicht, wie wir agumentieren oder nicht, all das müssen Sie nicht ertragen. Bleiben Sie einfach weg hier.
LöschenDie sog. fixen Preise sind Mischkalkulationen, in die von Saison zu Saison die Künstler und der übrige Aufwand eingerechnet werden. Natürlich ändert sich das nicht moatlich. Binsenweisheit. Was Herr Stronach mit dem Fußball macht, interessiert hier wohl niemanden, allerdings ist sein Geld Kunst, Erziehung und Wissenschaft in hohem Maße zugute gekommen. Und mit Verlaub: man darf schon wissen, was mit seinem Geld geschieht. Kryptisch hier sollte wohl heißen nicht für jedes Verständnis heute verständlich. Und natürlich ist Kunst auch eine Ware. Jede Galerie muss ihre Bilder, jedes Opernhaus die Vorstellungen verkaufen und für die Beteiligten muss etwas übrig bleiben. Binsenweisheit. Dass Kunst erfreuen soll, erbauen, Enthusiasmus hervor rufen, Leidenschaft. Binsenweisheit. Der Oberlehrer bleibt.
Der Sponsor darf schon wissen, was mit seinem Geld geschieht, aber bestimmen, wie und wofür es verwendet wird, nein, dann soll er es behalten. Wenn Sie das nicht verstehen, haben Sie noch nie erlebt, wie ein Forschungsprojekt, bei dem nicht das vom Finanzier gewünschte Ergebnis herauskam, eingestellt wurde und die Forschungsergebnisse in der Schublade des Geldgebers verschwanden. Der Forscher steht mit leeren Händen da. Oder wollen Sie, dass bei Operninszenierungen ein Sponsor Besetzung, Regisseur und Dirigent bestimmt? Oder eine Schule von weltanschaulich fragwürdigen Leuten finanziert wird?
LöschenBilder mögen auch eine Ware sein, Menschen sollten es nicht sein, oder sind wir wieder bei der Sklaverei gelandet? Künstler als moderne Sklaven, die gefälligst zu funktionieren haben für das Geld, das man für sie hinlegt.
Warum hier aber Leuten, die argumentieren und widersprechen, nahegelegt wird wegzubleiben, gibt schon zu denken.
Ich weiß nicht an welcher Leseschwierigkeit Sie leiden. Offenbar ist es etwas Ernstes. Natürlich darf jeder der im großen Stil spendet mitbestimmen, wofür es verwendet wird. Ansonsten müßte er ja nicht bei Trost sein wollte er sein Geld ins Blaue werfen. Wenn er der Oper Geld spendet will er sicher nicht, dass man die garagen für die Bühnenfahrzeuge asbaut. Vom Ergebnis einer Sache, die niemand voraussehen kann, macht man in der regel nichts abhängig. Dass bei einer Oper nicht ein oder zwei Künstler, ein Bühnenbild oder eine einzelne Produktion gemeint sind ist klar, es sei denn ein Sponsor sagt: hier gabe es noch nie eine 'Norma', dafür spende ich, damit sie realisiert werden kann. Forschung und Kunst zu vergleichen gelingt nur jemand mit rein naturwissenschaftlichem Verstand. Nirgendwo war auch die Rede davon dass Menschen eine Ware wären. Und gar von Sklaverei. Wenn Sie alles sehr eng sehen wäre jeder Beruf auch ein Teil Sklaverei: Für den Lohn muss man schon funktionieren oder nicht? Nur Beamte haben da ein anderes Verständnis, sie können sich oft lebenslang mit vielen Privilegien durchwurschteln.
LöschenBevor Sie mich anpöbeln, ich hätte eine ernste Leseschwierigkeit, sollten Sie selbst genauer lesen. Natürlich habe ich nicht von zweckentfremdeter Verwendung (Garagen) von Sponsorgeldern geredet, sondern eindeutig von Operninszenierung! Kein Opernhaus, das einen halbwegs künstlerischen Standard hat, lässt sich vom privaten Geldgeber in künstlerische Belange dreinreden. Auf meine Argumente, Forschung und Schule betreffend, gehen Sie gar nicht ein (übrigens Forschung betrifft nicht nur Naturwissenschaften; schon mal was von historischen und philologischen Kulturwissenschaften, von Sozialwiss. uvam. gehört? - ich selbst habe weder mit Naturwiss. noch Beamten irgendetwas zu tun, ganz im Gegenteil). Wenn Sie aber glauben, vom Ergebnis einer Sache mache man nichts abhängig, dann haben Sie wirklich keine Ahnung, wie privat finanzierte Forschung abläuft. Und das sollte man auf dem Gebiet der Kunst verhindern!
LöschenSprache ist verräterisch: "funktionieren" soll eine Maschine, für den Menschen ist das der falsche Begriff. Es degradiert ihn zur Sache, und das meinte ich mit Sklaventum. Der Mensch benützt seine Fähigkeiten, seinen Verstand, sein Können und seine Energie, um eine Aufgabe zu lösen, das ist viel mehr als funktionieren und qualitativ etwas völlig anderes.
Aber da hier einige (einer?) der schrankenlosen Herrschaft des Geldes das Wort reden, ist weiteres Argumentieren wohl sinnlos.
Ich muss mich nun mal Ihrem Kontrahenten anschließen. Sie sind schon ein Besserwisser und von schrankenlosem Herrschen des Geldes hat hier niemand geredet. Eine gewisse Leseschwäche ist daher nicht abzustreiten.
LöschenJonas Kaufmann wird als gut aussehender Mann bezeichnet.
AntwortenLöschenHm....ziemlich uninteressant. Sieht ein gut aussehender Mann so aus, wie ER z.B. auf der Titelseite des FESTSPIELE Magazin's ? Das nur am Rande, ist nämlich nicht so wichtig. Ich wünsche ihm alles Gute.
So sagen die Frauen und wohl auch einige Männer. Für Viele ist alles heuzutage ein event, verstanden wird von denen sehr wenig. Und für die event-Sucher und -besucher ist das Aussehen eines Sängers oft wichtiger als seine stimmlichen Mittel. Das läßt sich ja auch vermeintlich leichter beurteilen. Die events wurden nicht vom Publikum erfunden, aber von den Vermarktern. Und inzwischen ließen sich viele Menschen falsch erziehen in dieser Richtung. Sie können nicht wirklich unterscheiden. Im Zug hörte ich zwei Frauen: 'Ich habe den Kaufmann gesehen - im Fernsehen, mit dieser Netrebko, Berlin, Waldbühne...' ' Also ich hab das nicht gesehen, sagt die andere, ist das der der so gut aussieht, mit dem Dreitagebart?' 'Ja, klar!' 'Den finde ich toll Also Oper ist nicht mein Ding, aber der Mann kommt gut rüber, da wird man ja weich.' 'Also weich nicht, ansonsten ziemlich heiß der Typ, aber was mich störte war, beim Singen war sein Gaumenzäpfchen zu sehen. Na ja, und wie war die Netrebko. Bißchen dick geworden und so flott bewegte die sich auch nicht mehr und dieser Schrott...' ' Wer ist Schrott?' ' Na ihr Mann oder Freund, hat jetzt helle gefärbte Haare, Stimme bißchen dunkel... ' Also weswegen bist du nun hingegangen?' 'Na wegen dem Kaufmann, der sieht Spitze aus.' 'Da ist ein Magazin aber billiger... Ja, aber live ist eben alles ganz anders. Da siehst Du jeden Schweißtropfen...'
AntwortenLöschen(Ich habe das Gespräch aus dem Gedächtnis rekonstruiert)
Sorry, es mußte heißen, ich habe den Kaufmann gesehen, Waldbühne, Berlin und dann noch mal später im Fernsehen...
LöschenIch habe kürzlich für meine Tante die Wiederholung von Kaufmanns Konzert mit Deutschen Arien aus der Berliner Philharmonie aufgenommen. Ob man ihn nun gutaussehend findet oder nicht, ist sicher Geschmackssache. Vom Typ her dürfte er den meisten gefallen; mein Typ ist er nicht.
LöschenAber was ich überhaupt nicht verstehe ist, was an der Stimme toll sein soll. Es gibt einige Sänger, die mir persönlich nicht gefallen, bei denen ich aber nachvollziehen kann, dass andere das anders sehen. Aber Kaufmann? Die Stimme klingt für mich gequält und vor allen Dingen vollkommen unnatürlich. Außerdem gibt es Registerbrüche, es fehlt an Pianokultur, die Phrasierung ist grenzwertig. Er ist von allen hochgelobten Sängern derjenige, bei dem ich es am allerwenigsten nachvollziehen kann. Hinzu kommt noch, dass ich ihn auch überhaupt nicht charismatisch finde. In dem besagten Konzert stand er nur da, fast ohne Gestik und Mimik und seinen Dreitagebart finde ich einfach nur ungepflegt und keineswegs sexy.
Entschuldigung, ich möchte keinem seiner Fans zu nahe treten. Das ist nur meine ganz persönliche Meinung, aber gerade in seinem Fall kann ich, wie gesagt, die Lobeshymnen überhaupt nicht nachvollziehen. Vielleicht ist es ein Fehler, dass ich ihn noch nie live erlebt habe. Aber für meine Ohren ist diese Stimme eine solche Qual, dass ich keinen einzigen Cent für eine Karte ausgeben möchte. Manchmal frage ich mich, ob es an meinen Ohren liegt. Denn es gibt soviele Menschen, die ihn toll finden.
Und was soll dieser obige (angebliche) Dialog nun beweisen? Dass es oberflächliche und beschränkte Menschen gibt, die sich in ihrer Beschränktheit über jeden äußern? Sollen Künstler künftig einen Intelligenztest von jedem Besucher vor dem Kartenkauf verlangen, damit ihr künstlerischer Status von der Dummheit einzelner Besucher nicht beschädigt wird?
LöschenWürde man Künstler für die Albernheit ihrer Betrachter verantwortlich machen, gäbe es schon lange keine Kunst mehr, auf keinem Gebiet!
Ach Egon. Sie haben wohl auch nichts verstanden. Ich denke der Schreiber bedauert, in welche Richtung Menschen von den Medien und veranstaltern erzogen werden können, indem Sie auf events getrimmt werden die oft so angepriesen sind wie es die Äußerung derer wiederspiegeln, die sich dann derart unqualifiziert mitteilen. Lesen Sie es einfach noch einmal, es ist ganz einfach und eindeutig. Und 'angeblich' ist wohl überflüssig. Solche Dialoge habe ich auch schon hören müssen. Sogar in Baden-Baden und Salzburg.
LöschenAch Anonym! Ich habe sehr gut verstanden. Der Kommentar steht im Anschluss an 2 Postings, die Kaufmann als bloß hochgepuschten und von manchen als gutaussehend (wird angezweifelt) Event-Star sehen. Es wird ein eindeutiger Bezug zwischen Künstler, Eventmarketing und entsprechendem Publikum hergestellt. Auch der Kommentar um 21:10 baut das weiter aus, indem die Diskrepanz zwischen Aussehen (für dieses spezielle Publikum wichtig) und Qualität vermerkt wird. Sozusagen: der Sänger habe das ihm entsprechende Publikum. Aber nur manche Menschen sind von den Medien derart beeinflussbar, und die sitzen kaum in der Oper. Bin jedenfalls bei meinen zahlreichen Opernbesuchen noch nie einem begegnet(sogar in Baden-Baden und Salzburg? Na klar, dort sitzen die Eventgeher!). Also noch einmal im Kontext lesen, es ist ganz einfach und eindeutig. Und nicht jemand anderen für dumm halten.
LöschenZum Thema Gage: Ein Spitzensportler verdient das Vielfache von Kaufmann.
AntwortenLöschenZu den Absagen: Ein Opernsänger ist keine Maschine, die ständig auf höchstem Niveau singen kann. Wenn es zuviel ist, dann streikt der Körper.
Zur Qualität seiner Darbietung: unserer Welt ist sehr visuell geworden und die PR Maschinerie arbeitet auf
Hochtouren, es muss auch für das Auge passen. Er ist heute einer der besten, aber nicht alle Rollen, die er verkörpert passen zu seiner Stimme.
Wir haben nicht mehr Sänger wie Wunderlich, Bergonzi, Corelli, James King u.v.a., also müssen wir mit Kaufmann und Kollegen zufrieden sein, oder CDs hören.
The show must go on !!!!!!!!
Es gibt auch heute noch viele gute Sänger. Mich nervt es, wenn immer so getan wir, als wären früher alle besser gewesen. Das Problem ist nur, dass heute ein paar wenige durch die Marketingmaschinerie nach oben gepusht werden, obwohl es viele gibt, die besser sind. Und dann heißt es, es gäbe heute keine guten Sänger mehr. Die gibt es, die heißen nur nicht Kaufmann, Netrebko, Villazon etc.
AntwortenLöschenZum Thema Gage: Ein Spitzensportler spielt auch regelmäßig vor einem Millionenpublikum. Ein Spitzenfußballer z.B. spielt an jedem Spieltag vor 50.000 bis 100.000 Zuschauern im Stadion und Millionen vor den Fernsehschirmen. Opernsänger spielen dagegen vor einem deutlich kleineren Publikum. Der Marktwert ist dadurch ein anderer, auch wenn die Leistung zweifellos keinesfalls geringer ist.
AntwortenLöschenUnd wer sagt mir, dass Kaufmann einer der besten ist? Die Stimme gefällt mir nicht und er ist eine Beleidigung für mein Auge. Was wäre denn z.B. Johan Bohta, wenn er nicht fett wäre, sondern wie Kaufmann aussähe? Ein Wesen vom anderen Stern?
Botha ist eine absolute Ausnahmeerscheinung auf dem internationalen Sängermarkt. Nur ihm gelingt es das deutsche und italienische Fach gleichermaßen professionell zu bedienen. Fast nie sagte er ab, nahezu immer bringt er 100 % Leistung. Und seine Stimme erzählt die ganze Oper schlüssig und verwandelt den Mann.
AntwortenLöschenKaufmann hatte gutes Material. Das wurde durch Michael Rhodes Methoden unwiderruflich beschädigt. Falsche Methoden, falsche Rollenwahl usw. Rhodes erschien Kaufmann, als der in Saarbrücken in einer psychologisch schwierigen Situation war und aufhören wollte, wie ein Heiland. Und Rhodes, selbst ein mittelmäßiger Sänger und ein ebensolcher Lehrer, hat sich an Kaufmann geklammert und ihn nicht mehr losgelassen. Rhodes hat keinen anderen seiner zahlreichen Schüler irgendwo lancieren können. Kaufmann hat sich, so behaupte ich, selbst aus dem Dreck gezogen, allerdings hatte er inzwischen irreparable Schäden einstecken müssen die man erst nach längerer Zeit hört. Nämlich in den letzten beiden Jahren. Hinzu kommt sein für seine Natur und Stimme unnatürlich voll gepackter Terminplan. Das kann so keiner leisten. Schön ist diese Stimme nicht. Sie klingt baritonal gurgelnd, gaumig und oft gequält. Denn eines ist offensichtlich: Kaufmann vergewaltigt diese Stimme permanent, weil er ein ursprünglich anderes Organ, nämlich lyrisch, dauernd verrät. Er ist weder für Wagner noch für das Italienische Fach. Das Französische Fach gelingt ihm weil da die voix mixte verlangt wird, die er bedienen hann. Wäre er klug gewesen hätte er bei Mozart seine Erfüllung und auch Ruhm finden können. Auch bei der deutschen Spieloper. So steht er da und singt oft statisch in letzter Zeit, sein Singen ist unschön anzuschauen und jeden Moment denkt man dass er das so nicht mehr lange macht. Ich könnte Ihnen ein Dutzend junger Tenöre nennen um die nicht ein solches Theater gemacht wird und die Kaufmann weit in den Schatten stellen.
.....dann mal her mit den Namen der Konkurrenten, die keiner kennt und so gut singen.
AntwortenLöschenDiesen Fragesteller kennt man doch!!! Alle Namen und mehr als ein Dutzend sind hier schon genannt worden. Sie erinnermn sich natürlich wollen sie aber gern noch einmal hören. Wer sich in der internationalen Oper auskennt, kennt auch die Namen die Kaufmann vorzuziehen sind. Schlachten können Sie hier nicht führen.
AntwortenLöschenDen Anonym von 8:35 auch. Der hat seinen Text offensichtlich auf dem Computer gespeichert und stellt ihn von Zeit zu Zeit ins Netz, damit er nicht in Vergessenheit gerät. Na ja, wenn man sich so wichtig nimmt...
LöschenIch muss Sie enttäuschen. Komme hier zum ersten Mal vorbei. Offensichtlich gibt es mehrere Menschen die ähnliche Ansichten haben. Ist ja auch nicht verwunderlich bei rund 80 Millionen allein in Deutschland.
LöschenÄhnliche Ansichten sicher, aber nicht wörtlich gleiche Texte. Und nicht nur in diesem Blog. Also entweder schwindeln Sie oder Sie haben abgeschrieben.
LöschenDie Psychopathen haben wieder Ausgang wie mir scheint.
LöschenUnd die Pöbler auch.
Löschen'Außergewöhnlich – das ist auch die treffende Beschreibung des Edgardo von Piotr Beczala. Die Steigerung seit der letzten Serie ist hörenswert: Höhensicher, ausdrucksvoll, technisch perfekt und herrlich klingend – bravo, eine tolle Leistung!'
AntwortenLöschenJaaaa! Hörte ihn gerade als Edgardo in Lucia di Lammermoor in Wien. Sensationell. Herr Kaufmann hören Sie sich an wie man richtig singt.
Das Zitat stammt aus dem Neuen Merker Wien von heute.
LöschenWenn das Zitat: "Herr Kaufmann hören Sie sich an wie man richtig singt", dann spräche das von einer Inkompetenz, die schon atemberaubend wäre. Das sind Schießbudenformulierungen unabhängig davon, ob man jemanden besser hört. Dann aber auch konkret begründen. Nicht den eigenen Geschmack absolut setzen und zum Maß der Dinge machen. Das ist unprofessionell.
LöschenKorrektur : Wenn das Zitat ... richtig ist.
LöschenUnd was wollten Sie uns nun eigentlich sagen?
LöschenZu dumm zum Denken?
LöschenWenn das hier ihre Vorstellung von Kritik ist, möchte ich nicht wissen, was für sie Pöbelei ist. Das Niveau auf dem hier gepostet wird ist sowohl erschreckend als auch beschämend. Ich kann mich nicht erinnern, in den Kommentaren dieses Blogs irgendeine fundierte Kritik gelesen zu haben. Oder ist Aussehen (ob es einem nun gefällt oder nicht) oder "fett" sein neuerdings ein Kriterium dafür, ob ein Sänger gut ist? Hier wird nur beschimpft und beflegelt wie am Wirtshaustisch. Solche "Musikliebhaber" wie sie sind um nichts besser als die beiden Damen, die Anonym20. Juni 2012 19:56 beschriebenen hat.
AntwortenLöschenOrson Welles hatte schon recht als er meinte: "Viele Menschen sind zu gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun."
P.S. wenn mit "Jubel-Fraktion" gemeint ist, dass ich Hr. Kaufmann gerne höre, dann zählen sie mich ruhig zur "Jubel-Fraktion", wie auch zu der von Bota (egal ob fett), Hampson, Quasthoff, Eröd, Kühmeier u.a.m
Wenn Sie hier den Kopf über jemanden schütteln wollen, so müssen Sie sich zunächst eimal fragen ob Sie überhaupt einen haben. Im Übrigen: wenn Sie hier nichts Vernünftiges finden, wieso kommen Sie immer wieder her? Das ist wohl reiner Masochismus. Oder wie der berühmte Riss im Mundwinkel, den man immer wieder aufreißt um zu prüfen ob es noch weh tut.
AntwortenLöschenBota Schreibt man übrigens Botha.
Sie treten ja sofort den Wahrheitsbeweis für die Behauptung von s_helena an, bravo!
LöschenPS: bevor man Tippfehler von anderen ausbessert, sollte man selbst vielleicht die Beistrichsetzung beherrschen.
Die Wortwahl "fett" im Zusammenhang mit Johan Bohta war nicht als Herabsetzung von Herrn Botha gemeint, sondern als Hinweis darauf, dass es heute für eine Karriere nicht darauf ankommt, ein herausragender Sänger zu sein. Wenn man nicht die Optik bietet, die sich die Marketingabteilungen wünschen, dann fällt man eben durchs Raster, jdf. wenn es um eine sog. Medienkarriere geht. Ein Sänger wie Johan Bohta ist natürlich jedem Opernkenner ein Begriff und man weiß, dass man einen der Allerbesten hört, wenn er auf der Besetzungsliste steht. Viele Besucher kennen aber nur Sänger, die auch medienwirksam vermarktet werden können. Und das führt leider dazu, dass nicht unbedingt die besten Sänger auch die berühmtesten sind, sondern Sänger, die zu einer ordentlichen (wenn auch nicht unbedingt herausragenden) Stimme ein Aussehen bieten, mit dem man die breite Masse eher anspricht. Denn es ist leider so, dass die Menschen wesentlich besser gucken als hören können.
AntwortenLöschenIch frage mich bloß, in welche Opernhäuser Sie gehen? Oder sind das nur Vermutungen oder Behauptungen ohne Erfahrungswissen? Für die Opernhäuser, die ich kenne, stimmt das sicher nicht!
LöschenBotha ist von einem anderen Stern.
AntwortenLöschenUnd vermarktet sich bewusst als Nachfolger von Pavarotti. Der äußerte nämlich einmal auf die Frage, ob er nicht abzunehmen versuche: warum, er sei als der dicke Tenor auf der ganzen Welt berühmt, das sei sein Markenzeichen, ihn kennen auch Leute, die nicht in die Oper gehen. Botha bewegt sich in seinem ganzen Habitus genau in diese Richtung. Dass aber Fettleibigkeit Auswirkungen auf die Kondition und die Atmung haben, wird er nicht verhindern können.
LöschenBotha hat nichts aber auch gar nichts mit Pavarotti zu tun. Der war ein belcanto-Tenor. Botha ist ein Spinto der auch belcanto beherrscht und hat Pavarotti längst überholt. Seine Antwort an einen Journalisten war die richtige Antwort auf eine ziemlich dämliche Frage und so ist sie zu verstehen. Ich kenne Botha als Kollegen aus seiner Bonner Zeit. Er hat eine ungefährliche Stoffwechseklstörung, die er schon aus Südafrika, seiner Heimat, mitgebracht hat und mit der er leben muss. Dumme Journalisten fertigt man halt mit der entsprechenden Antwort ab. Botha ist jenseits aller Tenöre die wir heute kennen. Das sage ich als Kollege aus dem gleichen Stimmfach neidlos. Er beherrscht perfekt das Deutsche Fach und das Italienische Fach. Das macht ihm in der Welt keiner nach. Er springt in die schwierigsten Rollen ein in kürzester Zeit um Vorstellungen zu retten. Er sagt fast nie ab, gibt nahezu immer 100 % und mehr und nimmt an allen Proben teil ohne jede Allüre. Wo leben Sie denn dass Sie glauben jemand würde bewußt zu viel essen um Pavarotti zu ähneln. Der müßte schon so dumm sein wie Sie. Er muss sich nicht vermarkten als... Er ist Botha und er ist als Botha einmalig. Das weiß ausser Ihnen fast jeder und natürlich jedes Opernhaus.
LöschenJohan Botha, der dramatische Tenor ohne Vergleich, der von Bellini über Puccini, Verdi und Wagner, Beethoven und Richard Strauss einfach alles beherrscht und je nachdem was er singt in der Wolle gefärbt italienisch oder deutsch klingt, der von der rein lyrischen Partie des Pinkerton über Parsifal bis zum 'Tristan' des Italienischen Fachs, Otello, alles beherrscht, ist ein Glücksfall im heutigen Opernbetrieb. Mühelos wird er allen Anforderungen gerecht. Er ist bis 2015 ausgebucht aber niemals überbucht.
LöschenOMG hier sind die Botha-Adoranten unterwegs! 1. Missverständnis: die Antwort stammte von Pavarotti und nicht von Botha; der wurde nie bzgl. Abnehmens gefragt. 2. Missverständnis: Teilnahme an Proben? Das ist lange her. Heute ist er ein Star und möchte mit so etwas nicht behelligt werden.
LöschenBotha wurde genau diese dämliche Frage auch gestellt. Und zwar in den USA, in Chicago. Es gibt mehrere unkompetente Jounalisten. Vielleicht ist das ja neu für Sie. Und was die Proben betrifft: Botha ist beispielhaft, das kann ich aus Teilnahmen an diversen Produktionen (Kostüme) bestätigen. Lediglich wenn er kurzfristig einspringt, und dazu gehört viel Mut, orientiert er sich an einem Video der Aufführung, das fast heute in jedem Opernhaus von Haupt- und Generaklproben gemacht wird. Schon kurz nach Eintreffen werden entscheidende Szenen des ersten Aktes abgespielt, Botha oder auch ein anderer Sänger sitzt manchmal bereits in der Maske und studiert neben sich das Video weiter, etc von Akt zu Akt. Striche werden kurz mit dem Dirigenten besprochen aber die Inszenierung muss schon im Kopf sein. Ich habe erlebt das Botha für eine Premiere drei Wochen vor Ort war.!!!!
LöschenGerade die Stars sind es, die auf ausreichned Proben Wert legen, denn sie können es sich nicht leisten hinter die erreichte Qualität zurück zu fallen. Sie von 19:52 kennen sich offenbar im Opernbetrieb nicht aus. Es gibt unrühmliche Ausnahmen: das schlimmste beispiel Gheorghiu>>> sie stößt Dirigenten, Orchester, Regisseure und Kollegen dauernd vor den Kopf mit ihren Allüren diesbezüglich. Manche Häuser engagieren sie nicht mehr. Pavarotti war in den USA auch berühmt wegen seines Schwänzens von Proben. Das ist unprofessionell und so schmiss die resolute Direktorin der Oper von Chiocago Pavarotti einfach raus. Gheorghiu ist das auch passiert und es ist ein schlimmer Affront für alle an Neuinszenierungen Beteiligten wenn einzelne meinen sie hätten Proben nicht nötig,. Sehr wenig Stars tun dies. Die wahren Stars in der Regel eben nicht.
LöschenArdis Krainik, die eisenharte Direktorin der Lyric Opera of Chicago fungierte dort 15 Jahre bis zu ihrem Tod 1997. Sie war unermüdlich im Sammeln von Spendengeldern um beispielsweise den Ring und andere Großprojekte zu ermöglichen. Subventionen wie in Deutschlands verbeamtetem Theatersystem kennt man in den USA nicht. Sie hatte als Sekretärin in der Oper angefangen und war eine ausgebildete Mezzosopranistin, die oft erfolgreich in Nebenrollen agierte. Sie verteidigte in ihrer Direktorinnenzeit die eingesammelten Gelder vehement, da sie wußte wie schwer es war diese zu bekommen. Disziplinlose Künstler verwies sie der Oper wofür sie geliebt und geachtet wurde. Als Pavarotti, der Proben dauernd schlabberte wie man so sagt, nicht damit aufhörte, und es zudem in Chicago zu 26 kurzfristigen Absagen in ein paar Jahren gebracht hatte, platzte der Krainik nach vielen Abmahnungen der Kragen. Sie feuerte den Weltstar ohne Aussicht dort je wieder engagiert zu werden während ihrer Amtszeit. Und Chicago ist hinter der MET das bedeutendste Opernhaus in den USA, gefolgt von San Francisco. Selbst zur Gala 1996 zu der alles was Rang hatte und dort gesungen hatte anreiste, wurde Pavarotti nicht eingeladen.
LöschenVon einem anderen Stern? Doch nicht dieses pelzige Wesen, das Katzen vertilgt?! Jetzt ist mir alles klar.
LöschenAus der Fachpresse:
AntwortenLöschenDie tenorale Pracht, mit der Piotr Beczala uns beglückte, kann als Lehrbeispiel gelten, wie ein kluger Sänger seine Gaben richtig einsetzen und sich langsam in höchste Höhen der Gesangskunst emporsingen kann. Dort ist der Künstler nun angelangt. Ach Gott, wie ist das schön, um keinen Ton zittern zu müssen, und dazu leidenschaftlichen, rückhaltslose Hingabe an die Rolle erleben zu dürfen! Diese herrlich volle, strahlkräftige Tenorstimme mit dem nunmehr unverwechselbaren Edeltimbre betört vom ersten Ton an – nicht nur die Bühnenpartnerin. Strotzend vor männlicher Energie und dennoch voll lyrischem Zauber, singt sich dieser Edgardo von Ravenswood in sein Unglück hinein. Beczala gehört zu den raren Rollenvertretern, denen es auch gelingt, das Sextett total an sich zu reißen, wie der Komponist es ja vorgesehen hat.
Genau so ist es. Ich habe ihn gehört. Von diesem klugen Ausnahmesänger könnte Kaufmann viel lernen.
Hören Sie sich Massimo Giordano als Cavaradossi oder Don Carlo an Herr Kaufmann, das ist italienischer Operngesang, cosi si canta.
AntwortenLöschenOmG - ausgerechnet dieser zweitklassige Tenor, und da bin ich noch höflich.
LöschenAls ich bereits vor drei Jahren darauf hinwies (ich habe mein Leben lang mit Stimmen zu tun), dass Kaufmann es nicht mehr lange macht wenn er so weiter macht, fiel man über mich her. Das Gleiche sagte ich für Villazon vor fünf Jahren voraus. Es ist sehr schade und es tut mir um das Material dieser intelligenten aber nicht klugen Sänger leid, dass ich Recht behalten muss. Es gab auch andere Warner. Weniger Termine, bessere Lehrer und ein sanfteres Management hätten zur fehlenden Klugheit gehört. Es hätte anders kommen können.
AntwortenLöschenFür Juli 2013 ist in München Il trovatore geplant. Kaufmanns Größenwahn hört nicht auf.
AntwortenLöschenZITAT: 'Dass Jonas Kaufmann heutzutage stimmliche Probleme hat, kommt nicht nur daher, dass er sich mit schweren Rollen überfordert hat. Das Hauptproblem bei ihm ist seine generelle Gesangstechnik, die überhaupt nicht so hervorragend ist, wie man denkt. Seine Stimmemission ist äußerst kehlig, er neigt oft zum Forcieren, erzwingt ein größeres Volumen nicht durch einen größeren Atemdruck (der die Stimmbänder schont), sondern durch einen Gesang, der ganz und gar "spinto" ist (d.h. geschoben, forciert). Leute, die ihn in seinen ersten Jahren gehört haben, meinen, sein Volumen habe sich merklich reduziert. Zu viel Druck auf den Stimmbändern führt allein zu einem solchen Ergebnis.
AntwortenLöschenDann diese umjubelten Pianissimi und Mezze-voci, die doch keine sind... Ein richtiges Mezza-voce ist genauso voll und schallend, wie die "normal" eingetzte Stimme. Kaufmann aber singt anstatt eines echten Mezza-voce nur schlechte Falsetti, die sich dadurch auszeichnen, dass seine Stimme noch weiter hinten in die Kehle rückt, die Stimmfarbe verblasst und das Volumen stark abnimmt. Genauso ist es z.B. mit einem anderen "Star-Tenor", Marcelo Alvarez.
Kein Wunder, dass Kaufmann in der letzten Tosca an der Mailänder Scala in der Rolle des Cavaradossi in beiden Vorstellungen mehrere Buuhs bekommen hat. Da haben die Leute doch eine andere Vorstellung von Gesang - besonders was den italienischen Fach angeht - und verschlucken vielleicht einen Simon O'Neill in einer deutschen Walküre, aber als Cavaradossi ist Kaufmann mit den Kriterien der authentich italienischen Gesangsschule völlig fehl am Platze. '
Gelesen und für absolut treffend erachtet.
Übrigens: generell wäre Tenor-Star richtiger als Star-Tenor. Da bezieht sich der Star auf die Eigenschaft. Aber auch diese Bezeichnung braucht niemand.
@anonym 11.07. 16:50 Uhr:
AntwortenLöschenStimmvolumen wird also nach Ihrer fachlichen Meinung durch hohen Atemdruck erzeugt und das halten sie dann sogar noch für stimmschonend?
Verzeihen Sie, aber nach diesen Äußerungen spreche ich Ihnen hiermit einmal in der Öffentlichkeit jegliche Ahnung von Gesangstechnik ab.
Ich weiß, dass Diskussionen keinen Zweck haben, weil die selbsternannten Kritiker hier in ihrer eigenen realitätsfernen Welt sitzen, aber nach diesen Äußerungen musste ich mich doch einmal melden und laut lachen. Mezza voce ist genauso laut und schallend wie forte - haha.
Kann mich nur anschließen, auch ich habe schallend gelacht. Wenn Unkenntnis weh tun würde, könnten alle sogenannten Experten hier keine Tastatur mehr bedienen!
LöschenAuch ich musste über Fehlgriffe schmunzeln, jedoch kann man das was ich entnommen habe stehen lassen und das ist schon genug:
AntwortenLöschen'Dass Jonas Kaufmann heutzutage stimmliche Probleme hat, kommt nicht nur daher, dass er sich mit schweren Rollen überfordert hat. Das Hauptproblem bei ihm ist seine generelle Gesangstechnik, die überhaupt nicht so hervorragend ist, wie man denkt. Seine Stimmemission ist äußerst kehlig, er neigt oft zum Forcieren; Kaufmann singt anstatt eines echten mezza-voce oft nur schlechte Falsetti, die sich dadurch auszeichnen, dass seine Stimme noch weiter hinten in die Kehle rückt, die Stimmfarbe verblasst und das Volumen stark abnimmt. Kein Wunder, dass Kaufmann in der letzten Tosca an der Mailänder Scala in der Rolle des Cavaradossi in beiden Vorstellungen mehrere Buuhs bekommen hat. Da haben die Leute doch eine andere Vorstellung von Gesang - als Cavaradossi ist Kaufmann mit den Kriterien der authentisch italienischen Gesangsschule völlig fehl am Platze. '
Auch wenn das noch zehnmal zitiert wird, wird es nicht kompetenter.
Löschen... und es wird auch nicht wahrer - aber es ist müssig mit diesen Leuten darüber zu diskutieren.
AntwortenLöschenJa, da waren ein paar Buhs an der Scala (die gleichzeitig erfolgte starke Zustimmung von anderen verschweigt man natürlich geflissentlich). Die gegen Kaufmann wütenden Personen wussten schon vor dem live Anhören, dass sie diesen Tenor nicht mögen. Das sei ihnen auch zugestanden, nur ist mir unklar, warum man versuchen muss, den Sänger zu diskreditieren. Es ist legitim sein Timbre, seine Gesangstechnik, seine Rollenwahl, seine Vermarktung usw. nicht zu mögen und das auch in der Öffentlichkeit kund zu tun. Das Andichten von Stimmproblemen und beschimpfen als größenwahnsinnig geht für meinen Geschmack jedoch zu weit.
Aber wie gesagt ist es müßig ..., und der letzte der Schützenhilfe braucht, ist Herr Kaufmann selber. Der legt nämlich seit Jahren eine beachtliche Sängerkarriere hin - und das verhindern auch nicht ein paar selbsternannte Besserwisser.
Die Stimmprobleme sind seit Längerem unüberhörbar, das können die aus dem Urlaub zurück gekehrten nicht leugnen. Aber sie wollen es. Sei's drum. Und in Italien schätzen viele Kaufmann tatsächlich nicht, besonders nicht für's Italienische Fach. Sie haben Recht. Falsche Lehrer, falsches Management, falsche Technik, falsche Rollenwahl haben gutes Material beschädigt. Das ist schade kann aber nicht mehr rückgängig gemacht werden. Der Jubel der Anhänger um jeden Preis hilft da nicht weiter. Auch gestern in Linz war das zu registrieren. Kaufmann ist nicht mehr Kaufmann und wenn er so weiter macht geht er den Weg Villazons.
AntwortenLöschenKaufmann wurde 2010 von den italienischen Kritikern zum Sänger des Jahres gewählt. Da waren seine italienischen Partien mit eingeschlossen. Einige Kritiker haben sich sogar nach den Buhs bei der "Tosca" (kamen aus einer einzigen Loge) in ihren Rezensionen entschuldigt und für diesen Teil des italienischen Publikums geschämt! Wenn man schon Dinge erwähnt, dann sollte man genau Bescheid wissen, sonst ist es manipulativ!
LöschenDas hatten wir alles schon einmal... Der Premio bezog sich ausschließlich auf Liegesang. Und Kaufmann sang nicht nur einmal den Cavaradossi unitalienisch. Buhs gab es einige Male.
LöschenIhre Behauptung ist schlichtweg falsch. Was den Cavaradossi betrifft, haben Sie die italienischen Kritiken wohl nicht gelesen, darum ignorieren Sie auch den Hinweis. Manipulativ!
LöschenIch habe Kaufmann dort sogar gehört!!!
LöschenInteressant!
LöschenIn welcher Vorstellung waren Sie denn?
Da können Sie ja vielleicht sogar etwas zu dem Stichwort *gallina* sagen, das ich in diesem Zusammenhang erwähnen möchte.
Und vielleicht auch etwas zu dem Vorfall, der sogar durch die Presse ging, diese Tosca betreffend, und einiges an Aufregung verursachte.
Was den Premio Abbiati betrifft, empfehle ich Ihnen die Webseite, da stehen die Würdigungen zum Nachlesen. Sie studieren doch sonst alles was Kaufmann betrifft.
Wer ist dieser Spinner von 01:42? Ist die Inquisition wieder eingeführt worden?
LöschenSowas nennt man kneifen. Ich habe nichts anderes erwartet.
LöschenUnd die Kritiken haben Sie eben doch nicht gelesen; Sie drücken uns nur Ihre subjektive Ablehnung aufs Aug und verallgemeinern. Aber die anderen werden als Spinner und Inquisitoren beschimpft! Sehr niveauvoll!
LöschenStarkes Forcieren bei I Pagliacci und anderen 'Italienern' gestern, aber herzig war's für alte und junge Damen, weniger für Opernkenner.
AntwortenLöschenOpernkenner sind idR auch nicht bei solchen Mikrofonverstärkten OpenAir-Konzerten, wieso waren Sie also da?
AntwortenLöschenWeil ich beruflich mußte. No chance!
AntwortenLöschenBeruflich als was? Kritiker eines Schmierblättchens, und Sie wären wegen des Wetters lieber daheim geblieben? Reporter für eine Klatschkolumne, der in Ermangelung von Skandalösem bei Kaufmann Abfälliges übers Publikum schreibt (macht sich immer gut als Abwertung des Künstlers)? Ordner und Platzanweiser, der die ganze Vorstellung über stehen musste und zu wenig Trinkgeld bekommen hat? Mir fällt da noch einiges ein ...
LöschenDer Bretterzaun Ihrer Vorstellungskraft erlaubt nicht, dass dahinter Seriöses passiert.
LöschenBei Ihrer Metapher dürfte ein bisschen etwas daneben gegangen sein. Die Vorstellungskraft kann höchstens von einem Bretterzaun eingeengt sein, aber der Bretterzaun als Bild für die Vorstellungskraft???
Löschen"Seriös"? Dafür war Ihre Wortmeldung zu trivial.
Der Lehrer aus dem Urlaub zurück. Wenn die Vorstellungskraft selbst zum Bretterzaun wird ist das Szenario mehr als bedenklich.
LöschenLehrer ist hier ja ein Schimpfwort, aber um zu wissen, was eine Metapher ist, braucht man kein Lehrer sein. Das gehört zur Allgemeinbildung, besonders eines Kunstinteressierten. Eine falsche Metapher wird duch Wiederholung nicht richtiger.
LöschenDer Jonas hat genau soviele Menschen die ihn lieben und verehren wie es Herr Villazon hat- basta und Ende, meiner Diskussion - ob das den ganz klugen und gescheiten Kommentar-Verfassern hier passt oder nicht, mit Freuden werden hier Sänger kaputtgeschrieben die von ihrem Publikum geliebt werden von lauter selbsternannten Experten. Macht ruhig weiter so, die Sänger wird das nicht stören.
AntwortenLöschenDass es viele Verehrer gibt bezweifelt niemand. Niemand schreibt auch Sänger kaputt. Kritisch darf jedoch jeder sein, der ein Konzert besucht und viel Geld dafür ausgibt. Kritik stört jeden Künstler, aber Kritik kann auch hilfreich sein. Blinde Verehrung hat noch nie geholfen. Und die kritiker hier bedauern in der regel, dass es mankos gibt. Bitte genau lesen.
AntwortenLöschenImmer die gleiche Vorgangsweise hier: zuerst der Hinweis auf das viele Geld, das man ausgegeben hat, dann die Behauptung über die mangelnde Qualität und dann das scheinheilige Bedauern über diese Kritik, die man leider, leider anbringen musste. Logik scheint aber nicht die Stärke dieser Leute zu sein, denn warum geben sie so viel Geld aus für ein Konzert, wenn sie Kaufmann so schlecht finden? Oder sind das alles Scheinargumente, wie die immer wieder ähnlichen Formulierungen vermuten lassen? Auch verallgemeinernde Bemerkungen wie "weiß man ja", "kennt man ja schon lange", "sagen Experten schon längst" weisen eher auf ein kleine, missgünstige Minderheit hin, die gegen die Mehrheit der Kunstwelt (nicht ein paar blinde Verehrer) zu schreiben versucht. (Ein ehemaliger Kollege aus Saarbrücken, der's nicht geschafft hat?...)
LöschenVielen Dank für diesen Beitrag, Anonym von 20:12. Treffender kann man es nicht formulieren.
LöschenJa, es gibt hier so etwas wie ein Stalking, eine Art zwanghafte Fixierung auf Sänger in negierender, nicht kritisierender Art. Irgendetwas stimmt mit diesen Leuten nicht, sie brauchen stets Opfer, mit Kritik hat das nichts zu tun. Die gleichen Plattitüden in steter Abfolge. Ein yellow press Markt der Oper.
LöschenKaufmann schafft sich selbst, wenn er so weiter macht. Sein gequetschtes Dein ist mein Ganzes... war mehr als suboptimal, aber blinde fans jubeln dennoch, das Italienische war nicht italienisch sondern deutsch forciert. Kaufmanns Probleme sind geblieben.
AntwortenLöschenUnd das sagte er in einem Interviwe: ''Natürlich ist ein Tristan interessant. Wir werden sehen. An neuen Opern kommen ,La fanciulla del West", ,Il Trovatore", ,La forza del destino" oder ,Andre Chénier". Die jeweiligen Tenorpartien sind in meinem Kalender fix eingeplant. Das sind also bereits erfüllte Träume."
AntwortenLöschenAlle diese Rollen werden seiner Stimme weiteren schaden zufügen, Manrico und Alvaro sowie Chénier sind zu heldisch, und wieder das Italienische fach das nicht gut für ihn ist, und Tristan, mein Gott, er muss übergeschnappt sein.
Es mußte heißen Interview und André, natürlich, auch Johnson ist nicht für ihn.
AntwortenLöschenErklärungen für zweimonatigen Ausfall: Erst war es eine hartnäckige Erkältung, dann Bronchitis, dann Zysten auf den Stimmbändern, dann ein Pilz auf den Stimmbändern, nun ist es die Klimaanlage eines Flugzeugs... Ach Herr Kaufmann. Aber vielleicht gibt es ja einen medizinischen Gesamtbegriff für alle diese Wehwehchen den wir noch nicht kennen.
AntwortenLöschenDie "Erklärungen" kamen nicht von Kaufmann, sondern von anonymen Leuten wie Ihnen und Tratschjournalisten.
LöschenNa dann studieren Sie mal seine website und seine Interviews. Alles das hat er selbst verlauten lassen.
AntwortenLöschenDas stimmt nicht. Anonym von 23:00 hat Recht.
LöschenKaufmann hat in unzähligen Zeitungen unzählige Erklärungen verbreiten lassen. Am Ende wußte niemnd mehr was eigentlich stimmt. Eine angesehene Zeitung kommentierte das so, in Anlehnung an Offenbachs Oper: Kaufmanns Erzählungen.
AntwortenLöschenAls hätte Kaufmann nichts anderes zu tun...
AntwortenLöschenAbgesehen davon schreibt doch ein Journalist den Quatsch vom anderen ab - das ist inzwischen wie "Stille Post" geworden. Und das Ende ist dann witzig und man kann es hier lesen. :-))
18:44 hat absolut Recht.
AntwortenLöschenBlödsinn. Er hat sich jüngst in einem Interview genervt gezeigt über die haarsträubenden Gerüchte, die verbreitet wurden. Wenn er das selbst gemacht hätte, wäre er ja ein Idiot, die Gerüchte haben ihm ja nur geschadet. Er selbst hat immer von einem Infekt gesprochen. Aber böswilliges Verbreiten von Absurditäten ist halt so "lustig".
LöschenLiederabend in München: Der war in der tat durchwachsen, auch wenn wieder einige von Jubel sprechen. Kaufmann sang ohne Pause durch und hinterließ einen zwiespältigen Eindruck.
AntwortenLöschen'Der Sänger und das Publikum schenkten sich nichts. Sommer-Erkältungen sorgten für ein unruhiges Grundrauschen im Nationaltheater, als sei eben die Wiesnzeit vorüber. Jonas Kaufmann verweigerte den tenoralen Strahlemann. Er nahm seine Stimme schon bei den vier Strophen des ersten Liedes immer weiter zurück.'
Dieser Auszug stammt aus der “Münchner Abendzeitung”
Na ja, das sind doch die typisch inhaltslosen Kommentare, die man allerhalben liest, ob Jubel oder Distanz, stets zeugen sie lediglich davon, daß der betreffende Journalist eigentlich substantiell nicht in der Lage ist, die jeweilige Leistung fachgerecht einzuordnen. Deshalb gibt es ja auch bei Opernkritiken zu 98% Kommentar der Inszenierung, die Sänger kommen nur noch am Rande vor, weil es ungleich schwerer ist, hier zu einem fachlich angemessenen Kommentar zu kommen.
LöschenDie Münchner Abendzeitung hat eine hervorragende Radaktion Kultur.
LöschenJa, und Herr Anonym hätte Braunmüller da zitieren sollen, wo er wesentliches zu diesem Abend sagt.
LöschenHerr Kaufmann verweigerte den tenoralen Strahlemann? Wer bitte mit Ahnung von stimmlichen Leistungen, von Interpretation, schreibt solchen Boulevard Nonsens? Redaktion Kultur kann durchaus gut sein, ohne daß ein Sachverstand in Sachen Opernstimme vorhanden ist. Durch diese Art zu schreiben, qualifiziert man sich eher selbst.
LöschenTenoraler Strahlemann und "Winterreise"? Da kichern ja die Hühner, 11:37. Im Liedgesang pflegt man die Stimme zurückzunehmen, da ist eben ein wesentlicher Unterschied zur Oper. Ihr inkompetenter Versuch einer Abwertung fällt auf Sie selbst zurück.
LöschenZur Ehrenrettung von 11:37 sei gesagt, dass er aus einer Kritik in der Abendzeitung zitiert hat. Aber eben leider nur die ersten Sätze. Vielleicht mit Absicht? Die vollständige Kritik der Abendzeitung war nämlich ganz gut, was jeder im Neuen Merker oder auf jkaufmann.info nachlesen kann.
LöschenGanz gut? Da muss man aber beide Augen zudrücken und noch Watte in die Ohren stecken.
LöschenPflegen Sie Kritiken mit den Ohren zu lesen?
LöschenWieviele Winterreisen mit Pause und einem "tenoralen Strahlemann" haben Sie den schon erlebt, Anonym?
AntwortenLöschenLangsam sollten Sie sich mal eine Auszeit gönnen, Sie lassen nach!
Wenn Sie mir erzählen können, was Kaufmann vor "Die Post" machte, nehme ich Ihnen ab, dass Sie da waren und wissen wovon Sie reden.
Und dann könnten wir auch über diesen Liederabend diskutieren.
Und darüber, was Münchner Kritiker so schreiben.
Ich sehe, dass noch jemand vor mir gepostet hat, ich meine 11:37.
Löschen''Er müht sich durch die Rolle: Rolando Villazon. Hervorragend: Angela Brower als Niklaus.
AntwortenLöschenChrista Sigg schreibt in der “Münchner Abendzeitung: Am Ende busselt er wieder wild um sich. Es muss raus aus ihm, Rolando Villazón hat die Mörderpartie überstanden, und man ertappt sich selbst dabei, erleichtert aufzuatmen. Der Hoffmann ist immer noch nicht seine Sache, da hilft es schwerlich, dass er sich mit Karacho in jedes Detail wirft, so, wie ein Becken schlagendes Spielzeugäffchen oder eine dieser rasenden Blechmäuse. Mit dem Unterschied, dass die aufgezogenen Nostalgiekameraden wie die Olympia irgendwann schlapp machen.
Villazón geht das düster Verzweifelte ab. In den gackerlbunten Budenzauber von Regisseur Richard Jones mag sich das gut fügen, nur bleibt der Startenor auch stimmlich zu harmlos. Oft klingt er gedämpft wie aus dem Nebenraum oder köchelt auf Sparflamme. Offenkundig wird das, wenn seine Angebeteten – drei Soprane sind diesmal statt der umwerfenden Diana Damrau im Einsatz – von der Bremse gehen…
Bestätigt wurde dieser Eindruck vom “Münchner Merkur”: Notwendig gewordene Umbesetzungen – beim Dirigenten angefangen – und vor allem die unüberhörbare Indisposition des Titelhelden trübten den Genuss von Jacques Offenbachs Oper beträchtlich. Rolando Villazón quälte sich vom Kleinzack-Lied an durch die anspruchsvolle und dauerpräsente Partie und versuchte vergebens, seine gesanglichen Probleme wegzukaspern.''
Wenn Kaufmann so weitermacht mit seiner Kraftverschwendung wird es ihm wie Villazon ergehen. Allerdings wird er nie zum Kasper werden. Das glaube ich fest.
Ja und was sagt diese rein subjektiv beschreibende Wertung des Sängers jetzt über seine sängerische Leistung? Das ist feinste Kulturschreibe,aber auch nicht mehr. Hier erfährt man, daß die Autorin die Inszenierung nicht mag, aber nicht warum, sie qualifiziert rein aus dem Bauch, wie die meissten. Über Villazons Hoffmann erfahren wir nichts, was irgendeinen Nährwert hat, außer daß ihn die Autorin ganz offensichtlich in seiner Art nicht besonders mag, was ihr gutes Recht ist. Aber mit einer Kritik, ausgerichtet an der sängerischen Leistung, hat das eher wenig zu tun.
AntwortenLöschenTja, was man nicht hören will, plappert man weg. Dass man sehr viel erfährt über Villazons Singen (man wußte es allerdings schon länger), wird im Text bewiesen. Lesen muss man nicht nur können sondern auch wollen. Übrigens Schreibe und Denke sind Unworte im Deutschen. Das nur am Rande. Denkweise und Schreibweise bietet sich an. Aber zur Sache: Nun ist Kritik immer subjektiv, selbst wenn sie objektiv ist. Hoffentlich sind Sie nicht überfordert. Hoffmann war noch nie Villazons Rolle, nicht einmal zu Glanzzeiten. Warum er nach dem Abstieg ausgerechnet diese singt? Hier kann er, wie beim Nemorino, ausserordentlich vviel kaspern und aus der Rolle fallen. Das einzige Mittel das er noch hat über die Mankos hinwegzutäuschen. Natürlich verfängt das nicht. Übrigens dies noch: 'meissten' schreibt man meisten. Den Fehler machen Sie immer wieder. Aber nicht nur den.
AntwortenLöschenWirklich sehr förderlich hier mit Schreibfehlern in der Eile zu kontern. Was ist denn womit bewiesen worden? Sie meinten, es wurde behauptet. Sicher sind Kritiken immer subjektiv, nur eine Sängerkritik von Leuten, die vom Fach sind, liest sich eben anders. Wenn ein Artikel schon mit diesen Floskeln aufgemacht ist, kann es sich nur um einen Artikel handeln, der etwas verkaufen muß. Eine Botschaft ist wichtig, nicht die Behauptung auch fachlich zu begründen. Da hört es eben auf, weil man da mal kundtun müßte, über welches Unwissen man hinwegschreibt. Völlig klar, daß Villazon eine Stimmkrise hatte oder noch hat. Eine ganz normale Entwicklung in einem Sängerleben. Aber Stimmen verändern sich auch durcch viele Faktoren, die nicht aus Überforderung resultieren müssen, aber natürlich können. Die Art wie hier auf einzelne Sänger in einer Art Stalking Manier fixiert wird, ist alllenfalls yellow press, hat nichts mit Kritik zu tun, ist das Bedürfnis nach den kleinen Schwafeleien des Alltags. Sonst würde man anders formulieren und nicht lediglich die Presse abkupfern.
AntwortenLöschenNiemand will Ihnen Ihre Religion nehmen. Wehren werden Sie sich immer, auch wenn Kritiken aus der Kulturredaktion namhafter Zeitungen stammen. Dann ist eben der Duktus falsch oder der Mann hatte einen schlechten Tag, oder... Wenn Bild Villazon lobt ist es natürlich ein Fachkommentar. Sie können einem leid tun. Und bei Villazon ist nichts in seiner 'Entwicklung' normal. That's for sure. Bei Kaufmann droht es irgendwann, wenn auch auf weniger clowneske Art, ähnlich zu werden. Gut dass wir Sie haben, den Wissenden, halten Sie sich bereit, wenn wir mal nicht weiterkommen werden wir Sie kunsultieren.
AntwortenLöschenÜbrgens hat das schreiben von Kritiken sich auch 'entwickelt', man schreibt weniger steif.
Steif und fachlich sind zwei verschiedene Abteilungen. Wer hat denn hier die Religion? Wer ist hier der Gläubige? Wenn Sie alles unbelesen glauben, was angebliche Fachleute in den Kulturredaktionen schreiben, bleibt es Ihnen natürlich unbenommen. Aber Wissen ist eben mehr als der Glaube. Wissen macht sich fest an Fakten, auch wenn eine Stimmenbewertung immer bis zu einem gewissen Quantum ein Subjektivum darstellt. Die sängerischen Kritiken aus den meisten Kulturredaktionen sind substantiell wenig wert und das hat nichts damit zu tun, daß sie nicht steif schreiben wollen, sondern etwas mehr locker vom Hocker, wenn Sie so wollen. Die heute so glorifizierten Sänger der Vergangenheit hatten auch ihre Krisen, fast ausnahmslos. Aber interessanter, daß sie mit den gleichen Floskeln runtergeschrieben wurden, egal ob Caruso, Gigli, Björling, Corelli, del Monaco, di Stefano usw.. Kein Sänger, der heute als Denkmal gehandelt wird, ist aus solchen Kulturredaktionen nicht abqualifiziert worden. Selbst Bergonzi, einer der technisch brillantesten Tenöre überhaupt, war davon betroffen. Das ist ganz normales Pressegeschäft. Good news sind bad news,nur bad news sind good news, nur die negative Kritik bringt in der Regel die Meldung, die man braucht um sich zu profilieren. Wenn viele begeistert sind, disqualifiziert man sie eben mit Jubelfans, die keine Ahnung haben. Die Autorin, die hier zu Villazon geschrieben hat, wäre niemals in der Lage eine fachlich qualifizierte Kritik zu schreiben. Ihre Wortwahl verrät eher Unsicherheit, mehr Kompensation, um die Klippen zu umschiffen, konkret werden zu müssen. Wenn man sich die Kritiken vieler Redaktionen ansieht, tauchen immer die gleich Stereotypen auf. Man schreibt deshalb auch lieber über Inszenierungen, weil das relativ leichter ist. Aber selbst diese hat die Autorin runtergeschrieben ohne auch nur eine Zeile zu schreiben, was der interpretatorische Ansatz des Inszenierenden war. Ich hätte von der Dame gerne gewußt, welchen Vergleich sie denn konkret hat mit welchen Hoffmann Interpreten und warum sie wen bevorzugt, das würde ja reichen. Dazu, ob sie das Inszenierungkonzept überhaupt gelesen hat und warum sie zu dieser Meinung kommt. Ganz simple Dinge, so arbeitet man seriös und nicht rein affektiv nur auf Wirkung.Diese reinen Behauptungsrezensionen sind doch indiskutabel. Aber wer Gläubige sucht,der wird sie immer finden, zeigt sich ja hier permanent. Die Presse und die Glaubwürdigkeit von Wertungen ist aber ein Kapitel für sich. Es gibt einige wenige, die substantiell Ahnung haben. Die relativieren aber auch ihre Aussagen, denn die Beanspruchung absoluter Wertungssicherheit zeigt schon die Inkompetenz.
AntwortenLöschenAbschließend noch der Hinweis, daß ich keinesfalls zu den Villazon Fans noch zu den Kaufmann Fans gehöre, die ihre Helden vergöttern.
Sie sind anscheinend gut erholt wieder zurück. Und nun haben Sie alles gesagt und doch nichts gesagt, obwohl Sie wissen. Aber es tut sicher gut mal alles wieder raus zu lassen, auch wenn es substantiell immer das Gleiche ist. Sie sollten hier, unter Unwissenden, gar nicht auftauchen, so fachlich kompetent wie Sie sind, wenigstens im Vielschreiben. Bleiben Sie weg von den Laien oder wollen sie weiter Perlen unter die Säue werfen? Vielleicht geben Sie Kurse an der Volkshochschule? Ein schönes Hobby übrigens für pensionierte Lehrer, oder Beamte, oder Erbsenzähler.
AntwortenLöschenWeil es hier über Kritiker geht, ein Tip: ein bisschen googeln, welchen Hintergrund manche Kritiker haben, welche Ausbildung, welche Erfahrung usw. Da erlebt man seine blauen Wunder und wundert sich dann über gar nichts mehr!
LöschenDie Autorin schreibt einen sehr anschaulichen Stil in vielen Artikeln, die ich gelesen habe, aber eben zum Thema eher Plattitüden. Zweifellos gibt es auch sehr kompetente Kritiker, nach meiner langjährigen Erfahrung aber eher die Ausnahme. Die Joachim Kaisers sind einfach Seltenheit. Aber die Kritik an Dirigenten ist fast immer aus dem hohlen Bauch gezogen. Nicht mal die wenigen Kritiker, die wirklich eine Partitur lesen können, sind in der Lage auf dem Niveau eines Dirigenten zu arbeiten. Da ist eben zu viel Budenzauber, aber natürlich muß man was auf das Blatt bringen und wenn es nur ein Verriß ist. Nur sollte man das berücksichtigen, wenn man Meinungen einfach 1 zu 1 übernimmt. Wer eine Aufführung live gesehen hat und V. schlecht fand, kein Problem, wenn er schreibt, warum.
LöschenWarum immer dieses schon fast komplexbehaftete Reflex auf Lehrer usw.? Das Operngeschäft lebt von Lehrern, die ganze wissende Welt lebt von ihnen.
Ausgerechnet auf Kaiser zu verweisen zeugt nicht von Kenntnis der Kritikerlage. Kaiser versteht viel von Musik und einiges von Gesang, jedoch sind seine krassen Fehlurteile und seine stets belehrende Attitüde Legende. Krassestes Fehlurteil unter vielen: Christa Ludwig liefere für Männer und Frauen gemeinsam die beste Interpretation der Winterreise. Er fand auch Domingo als Dirigenten gar nicht so schlecht. Domingo gehört zu den schlechtesten Dirigenten, die ich in vierzig Jahren Musikerlebnisse gesehen habe. Und da bin ich mir mit ganzen Mannschaften von Musikliebhabern einig. An der MET, seinem Haus quasi, wurde er zweimal heftig ausgebuht in dieser Tätigkeit. Kaiser ist berühmt, aber er ist bei weitem nicht so gut wie sein Einfluss groß ist.
LöschenSelbst über exzellente Kritiker wird man zwangsläufig auch unterschiedlicher Meinung sein können, ja sogar teils konträr bei einzelnen Wertungen zu ihnen stehen, völlig klar. Aber für mich hat Kaiser eben eine Mischung aus Bildung, Wissen und Intellekt,was heute ein Ausnahmefall zu sein scheint. Auch wenn ich nicht seiner Meinung bin, höre ich ihn mir gern an, was er zu sagen hat, was ich von diesen Eventschreibern nicht sagen kann. Die belehrende Attitüde stört mich nicht im mindesten, damit kann ich gut umgehen. Vielleicht auch ein Generationenproblem. Hier in dem blog stelle ich fest, daß alles direkt als Besserwisserei, als oberlehrerhaft abqualifiziert wird, was faktisch unbestreitbar ist.
LöschenIch bezog mich auch auf den Artikel von Christa Sigg über die Hoffmann Inszenierung, für mich die typische Eventscchreiberei, sie kanzelt ab mit Stereotypen, alles aus dem Bauch ohne substantielle Begründung. Alles pointiert schlagworthaft, sicher ein Artikel, der ankommt, aber inhaltlich fragwürdig ist.
Auf Wertungen wie die beste Winterreise, der beste Tenor usw. lasse ich mich grundsätzlich nicht ein, weil es unsinnig ist mit solchen Absolutismnen im Kunstbereich zu arbeiten. Domingo als Dirigent kann ich nicht beurteilen mangels Erfahrung.
Zu den Buh Rufern generell kann ich nur feststellen, daß sie nach meiner Erfahrung eine affektiv sich selbst inszenierende Abteilung hysterischer Persönlichkeitsstrukur darstellen. Ich würde einen Künstler niemals ausbuhen, selbst wenn ich seine Leistung schlecht finde. Dann gehe ich ohne Applaus. Es gibt eine besondere Liga der Buh Rufer, die sich besonders gern selbst inszenieren, wenn sogenannte Stars singen. Alles ist begeistert, nur sie dokumentieren natürlich wieder den wissenden Ausnahmestatus. In Italien sogar bezahlt, also rein pragmatisch. Ich wundere mich immer mit welcher Selbstsicherheit hier Urteile über Sänger gefällt werden, die man niemals live erlebt hat. Wenn jemand eine Leistung schlecht fand, soll er bitte anmerken, wo der die denn live gehört hat oder wie er zu dieser Meinung kommt.
LöschenWas wissen denn Sie darüber wen wir wann wo live gehört haben? Wir sind ihnen keine Rechenschaft schuldig. Das hier ist ein opern-blog. Ein Kessel Buntes, wenn Sie so wollen. Man muß sich nur mal germanistisch mit Ihrem Schreiben befassen, dann wird einem geradezu schlecht (eine affektiv sich selbst inszenierende Abteilung hysterischer Persönlichkeitsstrukur)!!!! ja, ist es denn möglich?? Note 6. Dass es Claqeure gibt ist eine Binsenweisheit, sie gibt es auch in den USA und sogar in Deutschland. Kleine Grüppchen die das 19. Jahrhundert hochhalten wo sie hauptsächlich vorkamen. Sie können getrost vernachlässigt werden. Sie sind wohl auch aus dem Jahrhundert. Und die Geschichte des Buh-Rufens geht bis in die Zeit der römischen Gladiatorenspiele zurück. Sehr lang ist auch die Tradition des Werfens fauler Eier und Tomaten, ob wir das nun goutieren oder nicht. In Italien, wo man sehr viel von Oper versteht, auch in den kleineren Städten, fliegen gelegentlich noch Tomaten. Padua ist bei Sängern gefürchtet. Gehen Sie ohne Applaus wenn Sie wollen, schlafen Sie ein, wenn Sie wollen, haben Sie ruhig schon den Matel auf dem Schoß, wenn sie wollen, aber die Lebendigkeit von Zustimmung und Mißfallen werden Sie nicht abschaffen. Ausnahhmen wird es immer geben, egal in welcher Disziplin. Sie sind ja auch eine.
LöschenEin Kessel Buntes? Sie sollten in einem Volksmusik-Blog posten, dort würde Ihre schlichte Herangehensweise an die Dinge gut ankommen.
Löschen<< Und die Geschichte des Buh-Rufens geht bis in die Zeit der römischen Gladiatorenspiele zurück. Sehr lang ist auch die Tradition des Werfens fauler Eier und Tomaten, ob wir das nun goutieren oder nicht. >>
LöschenJa richtig - warum sollte sich die Menschheit auch weiterentwickeln...
Der Kommentar von 23.7.19:11, der in einem Opernblog einen Kessel Buntes offeriert sieht, ist in seiner pöbelhaften Einfalt ein beredtes Beispiel, daß man hier offenbar in der Proll-Oper gelandet ist. Diese Art des Agressionsstaus, der projektiven Ableitung, findet man eher bei Hooligans. Aber ein Opern Hooligan blog wäre doch mal eine Neuerung. Es wäre angebrachter vielleicht zum Boxen zu gehen, vorher aber noch eine Kinderschule für Benimmregeln zu besuchen. Hier ist was ganz Entscheidendes schief gelaufen im Sozialisationsprozeß.
LöschenOffensichtlich muß hier immer einer den anderen im Beleidigen übertreffen. Ist das ein Wettbewerb?
LöschenHier geht es doch schon lange nicht mehr um Herrn Kaufmann.
Da bin ich sehr froh drüber. Denn diesen Mist hat kein Sänger verdient.
Das ist ein grundlegendes Problem in diesem blog, daß er zu oft von Leuten genutzt wird, die keine, durchaus sachlich auch kontroverse, Austausch orientierte Diskussion wollen, sondern sich eher als Provokateure profilieren möchten. Hier wird dreist behauptet, nicht begründet und jeder der das ganz wertfrei einfordert, mit Oberlehrer tituliert. So verkommt dieser blog eben zur Pöbel yellow press mit entsprechendem Jargon.
LöschenJa warum tummeln Sie sich denn hier überhaupt noch. Dafür wäre ich mir dann zu schade.
LöschenDas hat sich schon mancher hier gesagt. Soviele tummeln sich hier nicht mehr.
LöschenEs gibt ein ziemlich albernes Sprichwort: Der Klügere gibt nach. Folge: Die Idioten regieren die Welt!
LöschenHier versuchen eben immer noch einige, ein bisschen Niveau in diesen Blog zu bringen und nicht den Pöblern das Feld zu überlassen! Da der Blog auch in anderen Ländern gelesen wird, wäre das eine blamable Visitenkarte.
Albern?
Löschen'Cede repugnanti! cedendo victor abibis! '
Gib dem nach der sich wehrt! Im Nachgeben wirst Du als Sieger hervorgehen! (Der Klügere gibt nach!) (Ovid)
Nur dass es bei Ovid in einem völlig anderen Kontext steht, als es jetzt im Deutschen als stehende Redewendung im Alltag verwendet wird! Heute ist es leider zur Albernheit trivialisiert worden.
LöschenAber erfreulich: Sie gehören wohl nicht zur "Kessel-Buntes"-Fraktion!
Wie ausgehungert müssen die notorischen Villazon-Kritiker sein, dass sie in der 'Kaufmann-Rubrik ' posten - da es keine eigene Behandlung des Hoffmann-Themas hier gibt !
AntwortenLöschenEs hat gut funktioniert die letzten Monate - kein Wortgefecht mit den Villazon-Kritikern. DANKE
Wer Villazón beurteilen will, muss (fast) jede seiner Vorstellungen besuchen. Und der hat keinen Anlass sich hier zu melden - live ist live.
Naja, der letzte Hoffmann in München vor ein paar Tagen ist nicht gerade sein Paradestück gewesen - ich war in der Vorstellung. Da hat er sich, weiß Gott, nicht mit Ruhm bekleckert! (Es sei denn, schreien zählt auch als Gesang...) Ich saß vollkommen verkrampft in der Vorstellung und dachte nur: Komm schon, bring es halbwegs heil zu ende! Das "Amis, l'amour..." - - - reden wir nicht drüber! Er hat mir regelrecht leid getan.
AntwortenLöschenDa schreibt man lieber nichts dazu. Er sollte die Finger von der Partie lassen, das wäre gesünder für ihn. Daran haben sich schon ganz andere die Zähne ausgebissen.
Also mal lieber den Ball flach halten! Besser man spricht im Moment nicht über Herrn Villazon. Und immer diese Vergleiche zwischen Kaufmann und Sänger xy oder Villazon und xy oder gar beiden miteinander - sorry, geht nicht.
Villazons Hoffmann war eine Zumutung.Und eine Zumutung sind die Theater, die ihn für solche Rollen noch einsetzen.Es ist vorbei mit Villazons Singen. Er soll einer Zirkus eröffnen.
AntwortenLöschenWiener Zeitung: 'Auch in Bayreuth herrscht zu oft bloßes Sängermittelmaß, zu dem man explizit auch Jonas Kaufmann zählen muss. Es mag ihn die Damenwelt noch so anschmachten, stimmlich bleibt er vielen Partien vieles schuldig.'
AntwortenLöschenJa!! Herr Fuchs.
Nun wäre es ja schön, wenn der Autor teilhaben lassen könnte, wie er zu diesen Erkenntnissen gelangt ist? Welche Maßstäbe legt er denn an? Wen hat er in welcher Rolle entscheidend besser gehört? So sind das die üblichen Plattitüden von früher war alles besser. Der Schlenker zur Damenwelt läßt allerdings eher vermuten, daß es außer Gelaber nicht viel mehr ist.
AntwortenLöschenHerr Fuchs ist seit langem Anhänger des anderen Frauenschwarms. Dem Blonden. Beides geht nicht.
AntwortenLöschenIm übrigen klingt der Artikel wie ein schlechter Schulaufsatz und ist nichts weiter als Schnee von gestern. Ehrlich.
Wer noch nicht mal imstande ist, den mittelhochdeutschen Begriff misswende richtig zu rechergieren, sollte die Finger von sowas lassen.
LöschenHabe mir den Artikel angesehen. Pure Stimmungsmache, null Substanz. Ich gehöre schon zu den oldtimern, habe Windgassen noch live gehört als Siegmund, Vickers,Jerusalem, Schmidt, Jung usw..Kaufmann als Lohengrin. Diese Glorifizierung der Vergangenheit ist unerträglich. Kaufmann braucht sich hinter Windgassen nicht zu verstecken, sieht man von der rein geschmacklichen Ebene ab. Wer einen lyrisch heldisch hellen Tenor als unabdingbar sieht, wird Kaufmann nicht bevorzugen. Klar gibt es keine Birgit Nilsson oder Astrid Varnay oder Martha Mödl, die aber durch Bühnenpräsenz überzeugten und nicht zwingend stimmschön klangen. Phänomenal der raumdurchschneidende Nilsson Ton. Aber diese generellen Abqualifizierungen, die nie an Namen festgemacht werden, nie dargestellt wird, mit welchen Maßstäben der Autor gewichtet, meist weil er es gar nicht kann, völlig unbrauchbar.
LöschenHätte Herr Fuchs, der von Oper und Stimmen einiges versteht, Kaufmann hoch gelobt, er wäre natürlich many peoples darling. Und Sie hätten gar nicht schreiben müssen. So was Dummes auch.
LöschenIm übrigen wurde Kaufmann noch von Wolfgang Wagner engagiert, ebenso wie Dasch.
LöschenWenn es Fuchs um die Tatsache gehen würde, Fehlbesetzungen der derzeitigen Festspielleitung deutlich zu machen, hätte er ganz andere Namen nennen müssen, die wirklich von den Schwestern zu verantworten sind.
LöschenIch stimme zu, der Artikel ist Stimmungsmache. Fuchs hatte oft genug seine individuellen Ansichten.
Aber was hier an inhaltlichen Schwächen zusammenkommt, sooft hat Youn nämlich den Holländer z.B. noch nicht gesungen, ist erschreckend.
Wer wen wann engagiert hat, ist unerheblich. Man hatte aber den eher schlichten Wolfgang Wagner gelobt Kaufmann engagiert zu haben. Eines bleibt klar: wer Kaufmann kritisiert hat auch den Dümmsten noch gegen sich. Sei's drum. Und nie engagiert einer allein: Verantworten muss der Leiter und die Leiterin. Jedoch abhängig ist das Engagement von mehreren Personen, eben auch Disponenten, Agenturen und hauseigenen Beratern. Zu Herrn Fuchs: Wichtig ist, dass ein Redakteur natürlich individuelle Meinungen haben darf, er muss sie sogar haben. Jede Meinung ist schlichtweg individuell. Was für eine dämliche Einlassung also. Übrigens hat auch Fuchs schon mal Kaufmann gelobt. Man muss seinen Fuchs kennen, wenn man mitreden will. Und was er jetzt sagte, damit hate er absolut Recht.
LöschenWas das Wort misswende betrifft so hat man wohl die ironische Verwendung nicht begriffen. Kann man ja nachholen.
Übrigens bevorzuge ich auch Vogt als Lohengrin. Wagners Absichten kommwn in ihm weitaus besser zum Tragen.
Jederzeit darf man auch Kaufmann im Wagnerfach als nur mittelmäßig bezeichnen, wenn man dann exakt festmacht, an wen man ganz konkret denkt, den man live gehört hat, der dann Spitzenklasse war. Hier geht es nicht um Kaufmann und seine Einordnung, hier geht es um seriöse Kritik und die macht sich nunmal nicht an Allgemeinplätzen fest. Also wer ist dann nach Meinung des Autoren Spitzenklasse in diesem Bereich gewesen, wenn Kaufmann nur Mittelklasse ist und woran macht er das fest? Ich lese hier immer nur Behauptungen. Eigentlich ganz normal, daß man seine Meinung nachvollziehbar begründet, die aus dem live Erleben oder anderen Aspekten abgeleitet sind. Ich habe Windgassen live gehört, leider nicht mehr Lorenz und Melchior. Diese rein emotionale Ablehnung von Sängern, die man hier oft liest, oft garniert mit der Scheinkompetenz der abenteuerlichsten Begründungen, wie angeblichen Stimmendisponenten, sind wenig glaubwürdig. Selbst ausgebildete Spezialisten haben über Sänger oft gegensätzliche Meinungen.
LöschenIch darf aber versichern, daß aus meinem subjektiven Erleben, Windgassen gänzlich anders klang als Kaufmann, aber nicht besser. Die heutigen Glorifizierer sind Leute meines vorgerückten Alters, die nostalgieschwanger sind oder junge Leute, denen die Legende schon Schauer über den Rücken laufen läßt.
@ 19:26
LöschenNochmal zum Mitschreiben.
Fuchs kritisiert die Zustände in Bayreuth.
Verantwortlich macht er die beiden Schwestern, die Festspielleitung.
Das wissen wir alles schon längst. Es ist nur aufgewärmt. Stimmungsmache. Teilweise nicht gut rechergiert.
Die Schwestern machen alles falsch.
Auch Kaufmann und Dasch waren falsch.
Nur hat die noch Wolfgang Wagner engagiert. Ohne ihn ging gar nichts. Das kann man den Schwestern nicht anlasten.
Sänger, die in Bayreuth singen wollen, laufen auch nicht in Scharen durch die Gegend und drehen Däumchen, und warten auf einen Anruf aus Oberfranken.
Wenn ich kritisiere, sollte ich zumindest auch Lösungsvorschläge haben.
Dies ist reine Polemik, Schnee von gestern.
Wir haben Festspielzeit, da teile ich in einem Rundumschlag schnell mal aus. Bayreuth, Salzburg, die Schwestern Wagner, Pereira, Kaufmann, Dasch usw. - alles in einem Aufwasch.
Was ist rechergiert??
LöschenAnsonsten ist Ihr Schreiben auch ein Schmarrn.
Niemand muss hier etwas begründen. Es genügt, dass man seine Meinung sagt. Ich komme nur so vorbei, wundere mich jedoch wie streng lehrerhaft mein Vorschreiber auf einer bestimmten Vorgehensweise besteht. Windgassen in Ehren, jedoch als Lohengrin... Das bemerkenswerteste an Windgassen war, dass er in einer Woche so unterschied-
AntwortenLöschenliche Rollen wie Tamino und Otello singen konnte und dass er oft vier Vorstellungen pro Woche sang. Das Maass aller Dinge ist der nach wie vor unübertroffene Sandor Konya als Lohengrin. James King war sehr gut, Botha ist phantastisch... Andrew Sritheran und Ales Briscain sind unter den jungen Sängern hervorragend.
Niemand muß begründen, aber es gehört zu den ganz normalen Anforderungen in allen Lebensbereichen, daß man etwas begründen kann. Jedenfalls oberhalb der reinen Emotionalebene. Aber um die geht es hier ja eigentlich nicht alleine. Mit reiner Behauptung kann keiner die Vorstellung eines anderen nachvollziehen, und darum geht es doch. Wenn jemand als Mittelmaß bezeichnet wird, muß jemand einen Maßstab haben und der kann nicht sein Bauchgefühl sein.
AntwortenLöschenIm übrigen dürfte Wagner kaum eine sehr konkrete Vorstellung seines Lohengrin gehabt haben, war er doch eigentlich eher bemüht, überhaupt jemanden zu finden, der sich zutraute, diese für diese Zeit extrem ungewöhnliche Partie zu singen. Wagner war an die erfahrbaren Sänger seiner Zeit gebunden, da war das Angebot extrem klein.
Das hat auch alles nichts mit Schulmeisterei zu tun, sondern ist lediglich Ausfluß der ganz normalen, aber nicht überzogenen Anforderungen an eine substantielle Kommunikation. Ich wundere mich eher, daß darüber nicht Einigkeit besteht. Wenn jemand schreibt, in berühre der Lohengrin von xy mehr als der von yx in Ordnung, denn weis man wie er Sänger erlebt. Aber wenn hier jemand wieder rein emotional schreibt, Konya wäre das Mass aller Dinge usw., dann setzt er seine Emotionen absolut, die aber für andere keine Gültigkeit haben müssen.
Auch über Sandor Konya gab es geteilte Meinungen, den einen war er großartig, einzig, die anderen bemängelten seine fehlende, heldisch lyrische Anmutung. Zu lyrisch, hiess es auch damals schon. Man war geteilter Meinung. Jedenfalls darf man nicht die vielen auch bei you tube eingestellten Videos mit den Realitäten eines live Lohengrin vergleichen. Wer sich auf you tube Eindrücke verschafft und dort beliebte Spiele " wer war der Größte spielt" verkennt die Realitäten des live Auftritts. Selbst live Videos geben keine wirkliche, nur eine sehr begrenzte Realität wieder.
AntwortenLöschenHoffentlich war das nicht wieder zu schulmeisterlich. Aber meine Eindrücke in vielen Foren ist, daß dort absolute Aussagen mit Nachdruck vertreten werden ohne hinreichende Unterfütterung, das heisst Relativierung des Mediums aus dem die Eindrücke gewonnen wurden.
Die Studienräte sind wieder unterwegs. es ist zum schlecht werden. In den Schriften Wagners findet sich sehr genau wie Wagner sich den Lohengrin vorstellte und was er für ihn bedeutete. Carl Beck sang die Uraufführung und Wagner wählte ihn weil er der Figur, wie Wagner sie sah, sehr nahe kam. Zudem war Beck zuverlässig und höhensicher. Ein Star war er nicht nach heutigem Verständnis, denn diesen Zirkus gab es Gott sei Dank noch nicht in der Form.
AntwortenLöschenÜber alles und jedes gibt es im Übrigen immer verschiedene Meinungen, das lernt man bereits im Kindergarten.
Ich mußte nicht auf youtube zurückgreifen, denn ich habe Sandor Konya drei Mal live in dieser Rolle gehört, ebenfalls. King, Kollo, und viele andere die einen großen Namen hatten. Ich habe sogar noch ernst Kozubs Graserzählung im Ohr.
Alle hatten ihre Stärken jedoch gibt und gab es niemanden der annähernd derartig überzeugend und überwältigend diese schwierige Partie meisterte. Konya hatte ein schwelgerisches Material, lyrisch, bruchlos, eine italienische Eleganz, Lohengrin ist ja die 'italienischste' Wagner-Oper, Konya hatte aber auch eine große Durchschlagskraft und einen heldischen Silberfaden in der Stimme, wie Solti mal in einem Gespräch treffend bemerkte. Konyas Auftritte an der MET sind mir unvergesslich. So gut er das Deutsche Fach bediente, so sicher war er auch im Italienischen Fach. Ich hörte ihn bereits 1955 in Bielefeld, wo er viele Partien sang und sich noch eingedeutscht Alexander Konya nannte.
Wenn Ihnen Konya so gut gefallen hat, ist dagegen doch gar nicht zu argumentieren. Für Sie ist das Erlebnis Fakt und damit nicht zu kritisieren und darüberhinaus eine interessante Information. Was sagt das nun, das Beck zuverlässig und höhensicher war? Also eine Mindestanforderung ohne jegliche konkrete Timbrevorstellung. Meine Bemerkung bezog sich auch lediglich auf die Vorstellung, ein Tenor wie Vogt läge näher an Wagners Vorstellungen als Kaufmann. Selbst wenn das so gewesen wäre, muß das natürlich nicht auf ewig in rein musealer Verwaltung bleiben. Wagner hatte keine große Auswahl, bestimmt noch wesentlich problematischer als heute, wo global verglichen werden kann.
AntwortenLöschenIch habe aber keine Probleme mit Leuten, die ausführen, sie hätten den x da und dort gehört und er gefiele ihnen im Vergleich zu x und y aus den und den Gründen besser. Wunderbar, wenn hier alles so konkret wäre.
Studienrat ist ja nicht das Schlechteste. Warum stets diese schon komplexbehafteten Reaktionen? Diese pauschale Negation. Alles Wissen und begrenzt auch Können der Welt, wird von Lehrenden vermittelt?
Nach meinen Unterlagen sah Wagner die Uraufführung in Weimar unter Franz Liszt, mit Beck als Lohengrin gar nicht, sondern erst einen Lohengrin im Mai 1861 in Wien. Oder irre ich mich bzw. die Dokumentation?
Beck war näher an Vogt als an Kaufmann, wenn man Zeitgenossen über Beck berichten hört. Und sicher wäre Vogt heute die erste Wahl Wagners vor Kaufmann. Denn Vogt hat das was Wagner sich stimmlich und in der Figur als sphärisch vorstellte, einen, der aus einem möglicherweise paradiesischen Irgendwo oder Jenseits kommt. Konya hatte das explizit, jedoch im Vergleich zu Vogt war seine Stimme größer, italienischer, lyrisch vergoldet quasi wenn man die etwas kitschige Chatakterisierung zuläßt. Manchmal war seine Material so reich, dass er es kaum bändigen konnte.
AntwortenLöschenHier die vollständige Besetzung der Uraufführung: Lohengrin Carl Beck
Elsa Rosa Agathe von Milde
Ortrud Fastlinger
Telramund Feodor von Milde
König Heinrich Höfer
Heerrufer des Königs August Pätsch
Wagner nahm nicht Teil, sehr richtig, was verschiedene Gründe hatte aber er hat die Besetzung mit gestaltet und abgesegnet.
Nichts gegen Studienräte aber da gibt es gelegentlich eine schwer verträgliche Besserwisserei, die Künstlern oder kunstnahen Menschen wie ich es bin, nicht behagt. Ich nehme es auf mich.
Ich hatte das Glück, heute 74, Sandor Konya gut zu kennen, was mich in der Stimmbeurteilung nicht beeinflussen kann. Mein Vater versorgte das Bielefelder Theater, -einer der ersten Stationen Konyas, (dort gab es auch James Mc Cracken und Edda Moser, William Dooley, Herrman Winkler... und viele später berühmte Namen, weil der musikalische Leiter weltweit dirigierte aber Bielefeld und seiner Stimmenschule treu blieb)- also mein Vater versorgte das Theater mit Stoffen und allem was die Kostümabteilung braucht, in einer Zeit schon, als es 'nichts gab'. Konya, der mit einem Hemd und einer Hose aus Ungarn gekommen war und über Detmold in Bielefeld landete, wo er auch seinen ersten Lohengrin und Radames!!! sang, kam gelegentlich zu uns nach Hause wie eine Reihe namhafter Künstler. So habe ich viele später, als ich mit Stimmen zu tun hatte, wiedergesehen, konnte mir aber den Werdegang nicht vorstellen als ich das Bielefelder Theater besuchte wie andere die Kinos. Schon als Siebenjähriger kannte ich die Hinterbühne und den Schnürboden. Das am Rande. Zwanzig Jahre habe ich selbst auf der Bühne gestanden als Tenor, vorwiegend Italienisches Fach, auch in den USA, bis ich 1983 in Italien meine eigene Agentur aufmachte, die seit zwei Jahren mein viel jüngerer Compagnon weiterführt, zusammen mit meiner Tochter. In Bielefeld schließlich sang ich Rollen wie Cavaradossi, Edgardo, Pollione als Gast. Diese Abstecher, die ich auch aus Nostalgiegründen machte, habe ich natürlich auch nie vorausgeahnt. You probably respect my decision to rather stay unknown. Best wishes.
Sie haben alles nachvollziehbar begründet, wie die von Ihnen getätigten Einschätzungen zustandekommen, welche Basis sie haben. Damit kann ich etwas anfangen. Das ist insofern konstruktiv bereichernd. Erlebt man selten hier. Meine etwas schulmeisterliche Art ist darin begründet, daß ich hier unterscheiden möchte zwischen dem Gelaber des Alltags und fundierter Meinung, die ich problemlos akzeptieren kann, insbesondere auch deshalb, weil sie meinen eigenen Erfahrungschatz bereichert.
AntwortenLöschenBeste Grüße
Was Sandor Konya betrifft, höre ich seine Stimme mit ungeheurer Faszination, leider nie live. Werde mir jetzt mal den live Lohengrin aus Bayreuth, mit ihm als Lohengrin, an Land ziehen.
AntwortenLöschenTun Sie das, etwas Besseres gibt es nicht. Es ist quasi der Referenz-Lohengrin. Konyas italienische lirico-spinto-Technik ist konkurrenzlos. Danke 19:28 für die wunderbaren auch fachlichen Eindrücke.
AntwortenLöschenGute Lohengrins die jedoch an Konya nicht heranreichen:
AntwortenLöschenToll: Johan Botha • Klaus Florian Vogt • Lauritz Melchior •
René Kollo • Gösta Winbergh • Wolfgang Windgassen
Gut: Marius Vlad • Georges Thill • Erik Sjøberg • James King • Jussi Björling •
Mittel: Jess Thomas
Grauenvoll:
Ivan Kozlovsky • Jacques Urlus • Ben Heppner • Mario del Monaco • Placido Domingo
Vergaß Peter Hofmann= Mittel
LöschenBei allem Respekt, aber eine solch schematische Klassifizierung kann es in diesem Bereich wohl kaum geben. Das liest sich leider wie you tube Ranglisten? Wo hat denn Björling einen Lohengrin live gesungen? Und del Monaco? Vielleicht irre ich mich? Die Bewertungen von Sängern der Schellack Zeit ist in dieser Absolutheit völlig unrealistisch. Und Melchior und Vogt in einer Liga, sorry tut mir leid.
LöschenHier werden ja wohl nur Meinungen gesagt. Und eine solche Liste gibt es meines Wissens à la youtube nicht. Davon abgesehen scheint mir diese Klassifizierung schon sehr realitätsnah. Vogt ist auf einem ganz anderen hell timbrierten aber nicht weniger aufregenden Dampfer unterwegs. Um seinen Lohengrin reißt man sich in der Opernwelt zu Recht. Nah an Wagners Vorstellungen hört man den aus fernem Land gekommenen wenn man sich auf die ungeheuer präzise Stimme einläßt. Mich hat er live begeistert. Es ist erst Tage her. Bayreuth. Und noch besser als voriges Jahr.
LöschenBjörling hätte ein guter Lohengrin sein können, hat ihn auf der Bühne aber nicht gesungen, wohl immer wieder die Gralserzählung öffentlich , in Schwedisch. Del Monaco hat 1955 den Lohengrin gesungen, sogar auf Deutsch, es gab ein paar schöne Passagen jedoch ist seine Verismo-Attitüde hier nicht angebracht. Del Monaco hat sogar Siegmund in Walküre gesungen danach aber, 1965, denn schwereren Wagner beiseite gelegt. Der fachwechsel gelang nicht.
Domingo kommt hier gar nicht vor. Zu Recht. Er hat vieles gemacht was er wollte unf tut das immer noch, langsam verzweifle ich an dem Mann, weil er seine frühen Verdienste beschädigt, Rigoletto, ein Schwarrn. Abgesehen von seinem völlig undiskutablen Deutsch ist er nirgendwo Lohengrin. Melchiors Verdienste um Wagner sind groß, jedoch sang er den Lohengrin eher maniriert. Die schweren Partien waren seiner Stimme gemäß. Und wenn Sie es nicht gelten lassen die Sänger des Schellack-Zeitalters zu bewerten, dann sollten Sie auch zu Melchior nichts sagen, konsequent muß man dann schon sein. Ich bin anderer Ansicht.
Von Melchior gibt es aussagefähige live Aufnahmen aus der Met. Gemeint habe ich die Zeit vor ca. 1930. Zudem sind in aller Regel die Frauenstimmen dieser Zeit in ihrer technischen Aufzeichnung so deformiert, daß eine seriöse Aussage nicht möglich ist, eher spekulativ. Jacques Urlus ist Legende, wieso der so schlecht wegkommt, erschließt sich mir nicht. Franz Völker zu vergessen, unmöglich. Klar ist alles Meinung, dann aber bitte mit der Basis der Meinung, damit die ein anderer nachvollziehen kann. Eine solche Aufstellung ist aber generell eher in der Leichtathletik möglich. Z.B. Thill als unterhalb Vogt einzuordnen, ist schon sehr abenteuerlich. Wenn Sie von Vogt so begeistert sind, weil Sie ihn live gehört haben, akzeptiert, ihre geschackliche Wertung.
LöschenMein Anliegen war es nur, diese Listenvergleiche, in denen man Sänger, die man nie live gehört haben kann, einzutüten nach besser, höher, schneller, als wenig aussagefähig zu charakterisieren.
Ich muß mich mal einschalten. Bisher lese ich nur, aber der Schreiber von 14:20 ist insofern ein Ärgernis, als er ständig Tütchen klebt und Haare spaltet. Schellack ist es, erst, dann sind es die Dinge von vor 1930,... Der Mann oder die Frau ist ein Alptraum und ich stelle mir vor wie er oder sie zu Hause die Erbsen in den Topf zählt und wehe da ist eine zu viel, eine hellere oder zu dunkle, oder zu große oder zu kleine drin. Es muß ein Mann sein.
LöschenVölker klang oft maniriert, seine Höhe gelegentlich gepresst. Er hatte wie man weiß kein C , aber diese Reserve ist oft ein großer Vorteil wenn Stimme und Rollen auch nur bis zum hohen B reichen.
Ein toller Lohengrin war Charles Craig, berühmt für seinen Otello und Radames. Der Engländer mit einer fast italienischen Stimme, der sogar ein gutes Deutsch sang. Thill als Lohengrin ist Vogt nicht vorzuziehen. Thill hatte andere Rollen in denen er sehr stark war. Man hätte auch Slezak erwähnen können aber auch hier eine gewisse Maniriertheit. Und noch etwas: Haben Sie Melchior, Völker und Urlus live gehört? Dann können Sie nach Ihren Kriterien ja auch gar nichts dazu sagen.
Was, bitte, hat das alles mit Jonas Kaufmann zu tun???
LöschenDie Ausgangslage war u.a. Lohengrin, welcher Tenor ist wie einzuschätzen. Und das möglichst aus eigener live Erfahrung. Aber wenn man sich so in seiner Meinung zu den einzelnen Sängern sicher ist, daß man zu deren angeblichen Fähigkeiten feststellt, so ist es, punktum, die Quellen schön abgeschrieben, so macht das wenig Sinn. So schön kann die kleine heile Welt der Oper sein, mit Pünktchenvergabe und einem höher, schneller, besser, natürlich als Faktum hingestellt, in einem Bereich des subjektiven Annäherung.
LöschenErbsen in Töpfe, ist ja wohl die Sache derjenigen, die hier Ranglisten aufstellen, ohne einen dieser Sänger je gehört zu haben. Es ging um den Lohengrin, Vogt, Kaufmann etc. zurück in der Geschichte. Nicht ich habe hier Sänger benannt, die hier niemand mehr gehört haben kann, sondern sie wurden ranglistenartig unterbreitet. Dagegen die Kritik. Aber Sie sortieren ja auch mit einer Sicherheit über die angeblichen Vor- und Nachteile der Interpretationen, die mal wieder schön abgeschrieben sind. Ich führe nie Sänger an, die ich nicht live gehört habe. Die Gewißheit mit der hier Qualitätsaussagen zitiert werden, ist schlicht nicht diskussionsfähig in einem Bereich extremer Subjektivität.
LöschenWie schön, dass wir hier kostenlos Auszüge über Sänger aus ansonsten schweineteueren Fachbüchern bekommen. Hat auch was für sich.
LöschenIch komme noch immer nicht dahinter, was dieser Vergleich mit dem Erbsen zählen soll.
Wenn hier jemand das tut, dann doch derjenige, der Sänger herauspickt und sie nach irgendwelchen Kriterien einsortiert. Dagegen ist ja nichts zu sagen. Zunächst aber müssten diese Kriterien auch erst einmal genauer und objektiv definiert werden. Traditionen sind zu berücksichtigen, unterschiedliche Gesangsschulen, Weiterentwicklungen in Technik und Gesangsstil, Veränderungen in der Aufführungspraxis, unterschiedliche Stimmung und Bauweise von Instrumenten eingeschlossen, ganz abgesehn von der Aufnahmeweise von Tonträgern, wenn es sich um solche handelt, nach denen ich werte.
Aber das nimmt doch jede Magie des Singens weg.
Wer setzt sich in eine Vorstellung um Sänger zu vergleichen, Überlegungen über dessen Technik anzustellen, sich über das Publikum Gedanken zu machen. Welcher Sänger denkt bei jeder Vorstellung darüber nach was die Kritiker wohl sagen werden, oder ob er besser als der Kollege ist. Es geht um andere Dinge. Es geht darum ob mich jemand mit seiner Interpretation packen kann, mit seiner Stimme, ob er in der Lage ist eine Verbindung mit mir aufzubauen, mich ein Stück aus dem Alltäglichen herauszuholen. Ein Opernsänger macht das auf der Bühne, live, auch optisch, sogar körperlich durch den Schall seiner Stimme, sogar durch sich selbst als jemand Lebendiger. Dies ist ein ganz individuelles Erlebnis, für jeden anders. Sender und Empfänger müssen zusammenpassen.
Natürlich muss ein Sänger dafür sein Handwerk beherrschen.
21:22 an 21:13
LöschenIch sehe Sie haben ähnliches angesprochen.
Dies scheint ein Beamtenforum zu sein, das sich ständig wiederholt. Schreckliche Besserwisser, die mit dem Rechenschieber durchs Leben gehen. Nein Danke. Ich habe die Meinungen gelesen und finde Vieles richtig. Man kann ja anderer Meinung sein aber derart lehrermäßig?
LöschenDie Essenz von der Geschichte ist doch nur, daß man nicht so salopp mit angeblich absoluten Wertungen umgehen sollte, die in Jahrzehnten zusammengetragen wurden, aber auch immer nur relativ zu sehen sind. Wertungen von Sängern sind immer Relativaussagen, gebunden an viele Umstände und Faktoren. Deshalb sind Aussagen mit der Gewißheitspose, die hier oft getätigt werden, nicht weiterführend.
LöschenVergaß Peter Hof=Mittel
AntwortenLöschenPeter Hofmann natürlich, etwas stimmt mit der Eingabe nicht.
LöschenTja 21:22 und andere: Welcher Sänger denkt darüber nach ob er überhaupt gesungen hätte wäre er denn nicht geboren worden und mancher unbrauchbare Hörer wäre besser im Teich geblieben, hätte er später noch einmal seine Dummheiten gelesen.. Solche Korinthenkacker wie hier sind mir sonst kaum begegnet außer bei Eigentümerversammlungen wo Beamte tatsächlich darauf bestanden zu wissen, ob das Tor der Tiefgarage 86 oder 90 Sekunden braucht um sich zu schließen nachdem man den Schlüssel betätigt hat. Man könnte ja vier sekunden Strom sparen. Selbst erlebt, dieser Punkt zug sich fast eine Stunde hin. Daran fühlt man sich hier erinnert und wünscht sich alle Beamten abzuschaffen.
AntwortenLöschen(Früh)Morgens scheinen Sie immer besonders schlecht gelaunt zu sein.
LöschenÜbrigens: Im kurier.at steht wörtlich zur gestrigen Salzburger Ariadne "Jonas Kaufmann ist ein idealer Bacchus"
LöschenMal sehen, was Herr Fuchs dazu zu sagen hat.
Wahrscheinlich sowas wie, Kaufmann eine große Enttäuschung.
Der ganze Bereich der klassischen Musik besteht aus Details, die in mühsamer Kleinarbeit erarbeitet werden. Ganze Generationen von Wissenschaftlern haben an Themen in mühsamer Detailarbeit gewirkt. Dirigentengenerationen an Details gearbeitet, das ist der Musikalltag. Genauso wie für Sänger und Inszenierende. Wenn das bei Ihnen Beamtentum ist, dann sollten Sie besser zum Musikantenstadl wechseln.
LöschenHerr Fuchs hat Kaufmann auch schon gelobt, mehrfach. Dass er andere Sänger in gewissen Rollen vorzieht ist normal. Das tut wohl jeder Opernbesucher. Und dass 09:00 zu 08:22 nicht mehr einfällt bestätigt dass 08:22 Recht hat.
AntwortenLöschen....im sonoren Bacchus des Jonas Kaufmann... Und das steht in einer anderen Kritik, sonst nichts zu Kaufmann, zu allen anderen Sängern mehr. Kann natürlich Zufall sein. Herr Fuchs war es jedenfalls nicht.
AntwortenLöschenSpielen wir weiter: Ariadne überzeugt mit vollem, weichen Sopran, zu Zerbinetta konnte man sich immerhin noch zu temperamentvoll hinreißen, in dieser sog. Kritik. Die beiden singen aber dann doch um einiges mehr.
AntwortenLöschenDas ist ein dpa Text, und der hat 3:45 Stunden zu behandeln. Solange dauert dieses Stück in Salzburg.
Die Kritik geht über einige Spalten. Genau hinsehen.
Löschen<< ... Wenn sie sich am Ende dann doch öffnet, liegt das selbstverständlich an Jonas Kaufmann, der die gerade im Original extrem heikle Bacchus-Partie mit erstaunlicher Gelassenheit meistert... >>
AntwortenLöschenDie gesamte Kritik von Volkmar Fischer kann man hören/lesen auf der Homepage vom Radio BR Klassik.
Man muss schon alle Kritiken genau lesen, dann kann man daraus etwas Brauchbares gewinnen. So erfährt man auch, dass die vergleichsweise kleine, wenn auch heikle ( ca. 20 Minuten Bühne) Partie von Kaufmann vor allem in der sonoren Mittellage gut gemeistert wurde, jedoch die trickreichen Spitzentöne oft angeschliffen und gepresst klangen. Natürlich ficht das die Frauen nicht an wenn sie ihren Beau sehen. Vor allem sehen. Und besonders die österreichische Presse, Rezensionen von Frauen, schien ist wieder mal ein wenig unkritisch.
AntwortenLöschenHerr Hans-Klaus Jungheinrich:
Löschen(männlich, Jahrgang 1938, Musikstudium, Fachautor, seit Jahrzehnten einer der wichtigsten Musikkritiker in Deutschland)
"...scheint mir Jonas Kaufmann der beste Bacchus, den es je gab. Eine klug gestaltete, in jeder Nuance überlegt und souverän ausgeformte Tenordiktion, die nichts dem drauflossingenden „Zufall“ überlässt. Erstmals transportiert dieser Bacchus auch die Unsicherheit und Angst eines jungen Mannes, der auf vermeintlich gefährliches Terrain (in den Bereich Circes) gerät." (FR und andere)
Jetzt sind Sie wieder an der Reihe, Anonym.
Wenn man Jungheinrich etwas vorwerfen kann, das ist es seine Freundlichkeit, nicht erst bei Covertexten, sondern mehr noch als Kritiker. Er scheut Konflikte.
LöschenHallo Ben,
Löschenich hatte eigentlich auf Anonym gewartet.
Ich finde seine Aussage eigentlich mutig, nicht konfliktscheu.
'Doch dann, im Jahr 2000, schaffte die Chefredaktion die Schallplattenseite ab und Jungheinrich ließ es geschehen. Ich habe ihm übel genommen, dass er sich nicht für seine Mitarbeiter einsetzte, dass er die Entscheidung widerspruchslos hinnahm und die Agenda einem jüngeren Kollegen überließ, der, schon um sich zu profilieren, all jene Rezensenten überging, die zu Jungheinrichs »Stamm« gehörte hatten. Das war das Ende meiner Tätigkeit für die FR.'
AntwortenLöschenHabe ich auch bei Google gefunden.
LöschenÄndert aber nichts an seiner Fachkompetenz.
Der beste Bacchus den es je gab. Eine dümmere Aussage eines Kritikers kann es kaum geben. So etwas gibt es nicht und selbst wenn er alle Interpreten live gehört hätte was ausgeschlossen ist, so gibt so etwas in der Musik nicht und nirgendwo. Der beste... den es je gab. Eine saudumme Äußerung.
AntwortenLöschenNun, er hat seine Einschätzung erläutert und begründet.
LöschenSelbst wenn man das "beste" weglässt, bleibt das Wichtigste übrig.
Kein seriöser Kritiker schafft derart absolute Rangfolgen. Und Jungheinrich lag schon einige Male ziemlich daneben.
AntwortenLöschenLassen Sie das ja nicht Herrn Anonym lesen, Alex.
LöschenDer schafft gerne Rangfolgen.
Zuletzt bei Lohengrin.
Da ist Konya die Referenz.
Und Herr Anonym liegt nie daneben!
Herr Anonym, oder sind Sie es wechselweise selber, ist ja kein Kritiker. Er sagt hier seine Meinung wie Sie und ich. Im Falle Konya aber hat er Recht. Nie daneben? Gibt es nicht.
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