Montag, 23. Mai 2011
Thielemann nimmt Abschied in München
Mit den zwei letzten Konzertwochen verabschiedet sich Christian Thielemann jetzt aus München. Sicher der Höhepunkt war die zusätzlich ins Programm genommene Fünfte Sinfonie von Anton Bruckner am Sonntagvormittag. Es war nicht zu überhören, dass die letzten Jahren unter Thielemann nicht spurlos an den Münchner Philharmonikern vorüber gegangen sind. (Mit dem selben Stück begann er 2004.) Selten hat man diese sperrige Sinfonie so autark, so ausgewogen, so selbstbewusst gehört! Thielemann dirigierte sein Bravourstück auswendig, vor einem äußerst konzentrierten Publikum und die Stille nach Finale dürfte ihm und allen Anwesenden als gleichwohl freundliches, wie schmerzliches Adieu noch lange in Erinnerung bleiben. Auch in den drei Aufführungen mit der Mahler-Liedern (Michael Volle sprang für den erkrankten Christian Gerhaher ein) in der vergangenen Woche präsentierten sich Orchester und Dirigent in bermerkenswerter Übereinstimmung. Am Mittwoch reflektiert Thielemann seine Münchner Zeit in einem öffentlichen Gespräch im Carl-Orff-Saal. Noch drei Mal wird Thielmann dann in dieser Woche die Münchner Philharmoniker dirigieren, mit einem unorthodoxen Programm aus Mozart, Ravel und Debussy. Den Abschluss bilden dann zwei Gastkonzerte im Wiener Musikverein und der Maestro macht sich auf nach Dresden, um dort sein Blaues Wunder zu erleben!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Wirklich ein großer Verlust für München!
AntwortenLöschenIch war gestern noch in einem der letzten Konzerte von Thielemann Mit Mozart, Ravel und Debussy. Es war wirklich wunderbar und es wird einem so richtig bewusst,was wir hier in München verlieren.
AntwortenLöschenDas Können Thielemanns steht außer Zweifel. Sein oft rückwärtsgewandtes Denken und Interpretieren wird der Jugend allerdings kein neue Welt eröffnen. Sein oft schroffer Umgang mit Journalisten und auch Jugendlichen in Jugend-Konzerten ist wenig hoffnungsvoll. Herr Thielemann zeigt sich da als deutscher Oberlehrer. So gewinnt man die nächsten Generationen nicht. Jugend nimmt anders auf als die Baden-Baden-Fraktion. Gott sei Dank. Bei aller Intelligenz: das scheint Thielemann nicht zu wissen oder nicht wissen zu wollen. Es gibt zwanzig Jahre ältere Dirigenten die jugendlicher sind.
AntwortenLöschenDSDS hat zweifellos mehr Zuschauer als Thielemann.
LöschenMünchen hat die Chance was Neues zu erleben. Ja, frischer, aufregender.
AntwortenLöschenJugendlichkeit ist weder ein Verdienst, noch ein Vorzug! Ich habe in den letzten Jahren alle Münchner Thielemann-Konzerte besucht und bin NIE enttäuscht worden. Er hat mich und auch alle jungendlichen Besucher durch Können überzeugt, dass der Kunst nie im Wege stand. Die Presse nimmt ihm irgend etwas übel, ich weiß nicht was!
AntwortenLöschenNa das werden wir dann mal sehen, wie frisch und aufregend Lorin Maazel ist...
AntwortenLöschenHier geht es um einen hervorragenden Dirigenten
AntwortenLöschender nicht seine Persönlichkeit nach dem Gusto der heutigen Jugend verbiegen muss. Und wie wahr: Lorin Maazel wollte doch in Wirklichkeit niemand gegen ihn eintauschen. Ich werde jedenfalls öfters bis nach Dresden reisen um Thielemann zu erleben.
Fahren Sie. In München werden auch andere dirigieren, Gott sei Dank. Und verbiegen erwartet niemand, jedoch ein sich hinüberneigen oder hinabneigen zur Jugend, das ist bitter notwendig. Thielemann hat teilweise ein schrecklich deutsches arrogantes Image.
AntwortenLöschen