Samstag, 21. Februar 2015

Spielplanänderung an der Wiener Staatsoper














Früher gab es sie regelmäßig, inzwischen gehören sie zu den absoluten Ausnahmefällen: Spielplanänderungen an den großen Opernhäusern. Heute wird bei kurzfristigen Sängerabsagen bis zur allerletzen Minute umbesetzt, was mitunter zu eigenartigen Konstellationen führt, zur Aufspaltung in eine singende und eine spielende Person, um den musikalischen und den szenischen Ansprüchen gleichermaßen zu entsprechen. Nicht so an der Wiener Staatsoper am kommenden Montag, dort entfällt die geplante Aufführung von Halévys La Juive und es wird anstelle L’elisir d’amore gespielt. Grund ist die Erkrankung von Neil Shicoff. Der dürfte nicht so leicht zu ersetzen sein, einmal weil die anspruchsvolle Partie des Éléazar nicht so viele verfügbare Kollegen im Repertoire haben und zum anderen weil die Wiener Inszenierung von Günter Krämer untrennbar mit der Person Shicoffs verbunden ist. Die Premiere im Jahr 1999 war ein überragender Erfolg für den Sänger und für das Haus, immer wieder kam die Produktion seit dem zurück ins Repertoire. Und nicht zuletzt war Neil Shicoff auch ein Kandidat für die Nachfolge Ioan Holenders an der Spitze der Wiener Staatsoper, das wurde dann Dominique Meyer. Dass er Neil Shicoff, dessen außergewöhnliche Karriere sich nun langsam dem Ende zuneigt, ein Comeback in seiner Lebenspartie schenkt ist sicher auch als eine kleine Reminiszenz zu verstehen. Wir wünschen dem Tenor gute Besserung, die nächste Vorstellung La Juive ist für kommenden Freitag geplant. Die letzte Aufführung der Serie am 07. März 2015 wird von der Wiener Staatsoper als kostenpflichtiger Livestream im Internet übertragen.

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