Sonntag, 20. Juli 2014

Ulf Schirmer geht in München und bleibt in Leipzig

















Der Intendant der Oper Leipzig hat seinen Vertrag bis 2020 verlängert, Ulf Schirmer ist seit 2009 GMD der Oper und steht dem Haus seit 2011 als Intendant vor. Zugleich wurde bekannt, dass er seinen Vertrag als künstlerischer Leiter des Münchner Rundfunkorchesters 2017 auslaufen lässt. Zwei stimmige Entscheidungen, die Oper Leipzig kam unter der Leitung Schirmers erstmals seit anderthalb Jahrzehnten wieder in ruhigeres Fahrwasser. Der eingeschlagene Konsolidierungskurs benötigt noch auf Jahre hinaus ein starke führende Hand und Schirmer tut gut daran, sich auf dieses Vorhaben zu konzentrieren. Ein solches Haus darf nicht nur verwaltet, sondern muss auch gestaltet werden, das geht nicht nebenbei. Interessant dürfte die weitere Entwicklung in München werden, das Profil und die Programmatik des dortigen Rundfunkorchesters sind eng an die Person Schirmers gebunden. Zwischen mit viel Glanz präsentierten Raritäten und einem breiten zielgruppenspezifischen Angebot für Jung und Alt hat das Orchester einen festen Platz auf dem dicht besetzten Münchner Klassikmarkt erobert. Das ist nicht zuletzt Ulf Schirmers Verdienst und der Erfolg in der Nische gibt für die Gegenwart Recht. Aber ob sich jetzt ein Nachfolger finden wird, der diese Positionierung so fortführen will und kann, das scheint eher fraglich. Und kulturpolitisch könnte das alles auch noch einmal brisant werden.

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