Montag, 23. Januar 2012

Mariusz Kwiecien: Slavic Hereos


Wenn man heute den Don Giovanni sucht, kommt man an Marius Kwiecien nicht vorbei. Der polnische Bariton gilt als eine der Idealbesetzungen der Partie, stimmlich wie optisch. Dass er noch viel mehr kann zeigt er auf seiner ersten eigenen CD, die soeben bei harmonia mundi erschienen ist. Zusammen mit dem Polnischen Radio Sinfonieorchester unter der Leitung von Lukasz Borowicz hat er Arien des slawischen Repertoires aufgenommen. Das beginnt mit einem wunderbar zupackenden Eugen Onegin, einer seiner weiteren Traumpartien genau wie Szymanowskis Król Roger, der am Ende steht. Der Rest sind Neuentdeckungen und die haben es allesamt in sich. Das tiefe und traurige Lied des Kaufmanns aus Rimsky-Korsakows Sadko berührt genauso, wie die große Arie aus Borodins Fürst Igor, die er nobel und trotzdem raffiniert präsentiert. Große Lust auf die jeweils komplette Oper machen auch die Stücke von Smetana, Dvorák und die Arie des Janusz aus der polnischen Nationaloper Halka. Trotz aller Opulenz der Vorlagen und der ihm überreich zur Verfügung stehenden Mittel vegisst Kwiecien nie die subtile Dramatik der Stücke auszuloten. Beeindruckend, welch hohes Niveau er dabei hält. Kaum ein Sänger seiner Generation beherrscht die Kunst der Artikulation so wie er, die verschiedenen Sprachen liegen ihm alle wie seine eigenen in der Kehle. Er trifft die Stimmungen der Stücke mit traumwandlerischer Sicherheit. Starke Interpretation und große Gesangskunst! Slavic Heroes
ist ein rundum gelungenes Album, hier treffen sich Meisterschaft und Leidenschaft!

1 Kommentar:

  1. Das wäre ein Lehrer für den maßlos überbewerteten Mann der Netrebko.

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