Freitag, 22. Juli 2011
Macht Castorf 2013 den Ring in Bayreuth?
Der gewöhnlich gut unterrichtete Tagesspiegel aus Berlin berichtet unter dem Titel Papa ante portas, dass nun der Theaterregisseur Frank Castorf Richard Wagners Der Ring des Nibelungen im Jubiläumsjahr 2013 in Bayreuth inszeniert. Es wird damit gerechnet, dass die Personalie am kommenden Montag zur Eröffnung der diesjährigen Festspiele offiziell bekannt gegeben wird. Damit würde eine schon Jahre andauernde Kette von Absagen für dieses Projekt endlich zu Ende gehen. Seine beiden eher missratenen Operninszenierungen (Othello in Basel, Meistersinger in Berlin) wird man kaum für Castorf ins Feld führen, ohne Zweifel ist er aber ein Theatermacher von Format und ohne falschen Respekt vor großen Stoffen. Seine große Zeit scheint zwar vorbei zu sein, aber vielleicht passt er ja gerade deswegen auf den Grünen Hügel?
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Na gut, es hätte schlimmer kommen können. Konwitschny zum Beispiel!
AntwortenLöschenAuch das noch, der ist doch ausgelutscht!
AntwortenLöschenEigentlich sind Castorf mindestens drei bisherige, wenn nicht sogar vier Bayreuther Inszenierungen zu verdanken. Schlingensief, Marthaler und Baumgarten wären ohne Castorf allesamt als Regisseure nicht denkbar. (Für Heiner Müller gilt das zum Teil.) Aus diesem Grund hat die Idee jetzt nach den Kindern auch den Vater zu verpflichten einen gewissen Charme, aber mehr auch nicht. Es wird nicht reichen, den Ring einfach durch die Castorf-Mühle zu drehen. Da jetzt allerorten Ring-Inszenierungen von erfahrenen Opernregisseuren erarbeitet werden kann sich Bayreuth da nicht einfach wegducken, die Maßstäbe sind hoch. Nach den letzten drei Bayreuther Ringen (Kirchner, Flimm, Dorst) wäre endlich mal ein plausibler und gleichwohl innovativer Zugriff auf das Werk an der Zeit. Ob das mit dieser Verpflichtung gelingt, da bleiben doch leise Zweifel angebracht.
AntwortenLöschenDieses ganze Hin und Her ist sowieso nur noch peinlich. Wen interessiert es?
AntwortenLöschenGiancarlo DelMonaco, den ich in Bayreuth vorgeschlagen hatte, wäre endlich einmal ein phantastischer Opern- undTheatermann gewesen, der die nötige Power für etwas Neues mitbrächte. Er ist ein vorzüglicher Opern-Regisseur, der mit Sängern und Masse auf der Bühne bestens umgehen kann, jeder Chorist hat eine Rolle bei ihm, er kann Partituren lesen und 120 Rollen auswendig und korrekt vorsingen, wenn auch nicht schön, wie er selbst sagt. Und er hat einen fertigen Ring in der Schublade. Aber so etwas Innovatives sucht man nicht, da geht man lieber ans Ausgelutschte, es ist zum Auswachsen. DelMonaco kennt und liebt Deutschland und Wagner, er hat die meiste Zeit seines lebens in Deutschland gearbeitet und zusätzlich an allen namhaften Bühnen der Welt. Ich habe ihn oft bei Proben erlebt.
AntwortenLöschenVielleicht war Giancarlo zu teuer, oder bestand darauf alle Rollen selbst zu singen.
AntwortenLöschenWenn ihnen mehr nicht einfällt kaufen Sie sich die Bunte.
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