Sonntag, 5. September 2010

Rigoletto in Mantua - Kurzkritik vom ersten Akt

Es funktioniert und es funktioniert auch wieder nicht. Immerhin kommt herüber, dass Rigoletto eine der schönsten und wirkunsvollsten Opern des Repertoires ist. Damit sich das Werk in all seiner Rafinesse und Vehemenz ausbreiten kann braucht es aber einfach ein Opernhaus mit allem drum und dran. Aber darum geht es hier nicht, das ist die Abteilung TV-Event. Die Umsetzung ist stimmungsvoll und kurzweilig, die Bilder sind gediegen, die Kostüme grenzwertig. Musikalisch bleiben einige Wünsche offen, auch das keine Überraschung. Placido Domingo spielt Placido Domingo der jetzt den Rigoletto singt und das macht er erwartetermaßen ganz gut. Er kann sich auf darstellerische Routine eines sehr langen Sängerlebens verlassen. Julia Novikova hat als Gilda einen nicht so guten Tag, sie wirkt untentschlossen und in den Situationen nicht zu Hause. Schade! Vittorio Grigolo ist ein smarter Herzog, die Partie hat man aber schon viel süffiger gehört. Und ging es nur mir so oder hat das Stück selber nicht mehr Spannung und Spektakel als diese Fernseh-Version zeigen will. Erstaunlicherweise ließ auch das Tempo im Laufe der Übertragung immer mehr nach. Das wird hoffentlich beim zweiten und dritten Akt (heute ab 23.50 Uhr im ZDF) nicht so sein!

5 Kommentare:

  1. Eine voll entbehrliche Geschichte dieser Rigoletto! Sängerisch untere Mittelklasse, optisch langweilig. Der ganze Aufwand nur um die Börse von Domingo und ein paar Anderen zu füllen. Das brauchen wir nicht!

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  2. Langweilig. Domingo soll am besten als Tenor oder aufhören zu singen. Auf italienisch gesagt tutto noioso

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  3. Wieso kommt das eigentlich so spät im ZDF? Bei der RAI läuft gerade der dritte Akt!

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  4. Man könnte sagen, dass diese Kritiken typisch deutsch sind, wo man von italienischen Opern scheinbar nicht die geringste Ahnung hat.
    Für uns und viele anderere Musikfreunde war diese Übertragung das Schönste, das wir im Opernbereich im Fernsehen je geboten bekamen.
    Wenn man die Inszenierungen an vielen deutschen Opernhäusern sieht, kann man ja diese Kritiken verstehen.
    Wenn man eine schöne Oper geniessen will, muss man ja wohl am besten ins Ausland fahren, wo Bühnenbilder mit der Komposition übereinstimmen, und wo sich die Verantwortlichen der Inszenierung nicht selber ein (zwar grässliches) Denkmal setzen wollen.

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  5. Nichts davon war Verdi. Domingo war eine Farce. Grigolo kämpft mit Registerbrüchen. Raimondi ist abgesungen. Lediglich Julia Novikova hat Potential. Für so ein dämliches Projekt ist sie ungeeignet. Hörte sie in Berlin als Gilda. Das war sehr anrührend. Einen solchen Rigoletto braucht niemand. Das Geld hätte man jungen Sängern geben sollen. Egotrip für Domingo und seine Kasse. Schlechte Personenführung (dauerndes Schielen nach den Monitoren) und eine Kameraführung, die eine Bühne nicht einmal ahnen ließ. Dauernde Halbtotale und Totale.

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