Dienstag, 24. August 2010
Berliner Lindenoper wird größer - aber besser?
Mit einer zusätzlichen Galerie ohne Sitze zwischen dem vierten Rang und der Decke soll das Raumvolumen der Staatsoper Unter den Linden in Berlin um fast die Hälfte vergrößert werden. Ziel ist die Erweiterung des Nachhalls von derzeit 1,1 auf 1,6 Sekunden. Bisher wurde der Nachhall mit elektronischen Mitteln verstärkt. Optisch bleibt es bei der Pinselsanierung, am Erscheinungsbild des Zuschauerraumes sollten keine Veränderungen vorgenommen werden. Davon kann inzwischen keine Rede mehr sein. Die zusätzliche Höhe soll durch ein sog. Gitterwerk kaschiert werden. Auch die Anzahl der Sitzplätze bliebt beinahe wie bisher. Trotz der umfangreichen Eingriffe in den Baukörper wird es zu keiner Verbesserung der Bühnensicht für die meisten Rand- und Rangplätze kommen. Das ist bedauerlich und zeigt einmal mehr, dass die Verantwortlichen und die Initiatoren der Kampagne nie auf diesen Plätzen gesessen haben bzw. überhaupt nie in die Staatsoper gegangen sind. Obwohl mehrere zukunftsträchtige Entwürfe vorlagen hatte sich das Land Berlin im letzten Jahr für eine Beibehaltung des alten Nachkriegs-Saales des Architekten Paulick entschieden, mit all seinen Nachteilen. Diese werden nun zum Teil korrigiert und für den Rest konserviert. Einmal mehr scheint hier ein Versuch zu scheitern einen gemeinsamen Nenner zu finden, mit dem alle Beteiligten zufrieden sein können. Es entsteht vielmehr etwas was keiner so wollte und was niemandem gefallen wird - für mehr als 200 Millionen Euro!
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