Dienstag, 16. März 2010

Rolando Villazon - kommt das Comeback?


Am kommenden Montag ist der von vielen Fans erwartete Termin: Rolando Villazon kehrt nacht mehr als einem Jahr Pause auf die Bühne zurück. An der Wiener Staatsoper steht er als Nemorino in Donizettis L'elisir d'amore auf dem Besetzungszettel. Es ist nur eine Vorstellung mit ihm angesetzt, unmittelbar danach ist er in Berlin an der Staatsoper als Lenski in Eugen Onegin eingeplant. Weiter geht es dann mit der im Vorjahr abgesagten Händel-Tournee. Auch wenn noch nichts Gegenteiliges bekannt ist mehren sich die Zweifel, ob dieser Comabackversuch glücken wird. Die Nachfrage ist groß, aber nicht überwältigend. Zu oft hatte der mexikanische Tenor vor seiner Zwangspause kurzfristig abgesagt und zu kräftig springt die Vermarktungsmaschine schon wieder an, obwohl er noch keine Note gesungen hat. Nur in Großbritannien kam Anfang des Jahres eine wirklich einfallslose neue CD Tenor heraus, auf der Villazon neben einigen Standard-Arien aus dem Repertoire nun auch Mainstream-Musical singt! Das klingt nach Absicherung einer Zweitkarriere als Showsänger, genauso wie seine wochenlange Juroren-Mitwirkung an einer englischen Castingshow, die aus Popstars Opernsänger machen will. Ein recht aussichtloses Unterfangen, scheitert doch schon der umgekehrte Versuch regelmäßig, wofür gerade Rolando Villazon das beste Beispiel ist. Auch seine weiteren Planungen stimmen bedenklich. Zusammen mit den Bolivar Solists will er eine CD mit mexikanischen Folksongs aufnehmen. Eine Repertoireerweiterung, mit der wohl viele seiner Fans Schwierigkeiten haben werden. Die entsprechende Tournee soll schon in Vorbereitung sein. Alles wie immer? Von Stimmkrise und Zwangspause ist keine Rede mehr. Niemand fragt nach den Ursachen, nach den barbarischen Strukturen im Klassik-Business und ob es wirklich klug war, an den ganz großen Häusern wieder einzusteigen. Es wird wieder verdient, also alles gut. Wenn der Markt sich immer weiter segmentiert, bekommt eben jeder was er wünscht. Nur als Künstler braucht man eine Identität, nicht viele. Wer ist eigentlich dieser Rolando Villazon nach der schlimmsten Krise seiner Karriere? Als sicher kann gelten, dass er die größte Tenorhoffnung des Jahrzehnts war und ein atemberaubend intensiver Sänger dazu. Was davon bleibt, wir werden hoffentlich viel davon sehen und hören!

3 Kommentare:

  1. Ich hoffe wirklich nicht, dass Rolando die Vorstellungen in Berlin absagt, denn das wäre ein Desaster für die Staatsoper und deren Festtage. Nachdem bereits Placido Domingo ausfällt und kaum adäquat ersetzt werden kann würde das zweite Highlight wegbrechen.

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  2. Er wird singen und zwar richtig gut. Alles andere ist dummes Geschwätz!

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  3. An der Staatsoper Unter den Linden hat er am Freitag einen großartigen Lenski gesungen. Er ist wieder da und seine Stimme sitzt und klingt wie als wäre nichts gewesen. Villazon hat mit diesem Comeback gezeigt, dass er wirklich einer der größten ist!!!

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