Dienstag, 3. November 2009

Lohengrin wieder an der Staatsoper in Berlin



Zur Enttäuschung wurde die Wiederaufnahme des Lohengrin an der Berliner Staatsoper, den Regisseur Stefan Herheim dort im Frühjahr herausgebracht hatte. Das lag vor allem an Daniel Barenboim, der wohl in seinem gegenwärtig äußerst dichten Berliner Terminkalender zu wenig Zeit für ausreichende Proben gefunden hat. So kommt es immer wieder zu Abstimmungsproblemen zwischen Bühne und Graben und so etwas wie Magie will sich nicht einmal für Momente einstellen. Die fehlende Spannung kann auch die Inszenierung nicht wettmachen, hier läuft vieles ins Leere, wirkt zufällig und ausgedacht. Die Aktion siegt über den Inhalt, der hat nie eine ernste Chance. Vielleicht braucht eine so zugreifende Interpretation einfach den Premierenhype um richtig wirken zu können oder die ordnende und schärfende Hand des Regisseurs bei der Wiederaufnahme (doch der war ja gerade in Stuttgart mit dem Rosenkavalier beschäftigt). Das Rollendebüt von Haustenor Burkhard Fritz als Lohengrin ist gelungen, aber auf jeden Fall noch ausbaufähig, bei ihm war viel Nervosität im Spiel. Anna Samuil hat (nicht ganz überraschend) Schwierigkeiten der Elsa-Figur auch ambivalente Seiten abzugewinnen, sie ist stilistisch einfach auch keine Wagner-Sängerin. Auch die Ortrud von Deborah Polaski überzeugt nur teilweise und Artu Kattaja als Heerrufer ist schlicht fehlbesetzt. Wiederrum eine ganz sichere Bank Kwangchul Youn als König Heinrich, das kann zur Zeit kaum jemand besser und so gab es in einer sehr mittelmäßigen Vorstellung wenigstens einen Lichtblick!

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