Geht er nach Dresden oder bleibt er doch in München oder gibt es eine neue Sowohl-alsauch-Lösung? Die Zukunft des Dirigenten Christian Thielemann ist weiterhin unbestimmt. Die unmittelbar Beteiligten halten sich mit Stellungnahmen auffällig zurück, was als ein untrügliches Zeichen dafür gelten kann, dass hinter den Kulissen um so mehr gesprochen und sogar verhandelt wird.
Nach seinem vor Ort heftig akklamierten Einspringen bei der Dresdner Staatskapelle mit Anton Bruckners achter Sinfonie ("Den behalten wir gleich hier!") vor zwei Wochen blieb es vergleichsweise ruhig. Christian Thielemann beschränkte sich auf eine Sympathieerklärung an das Dresdner Orchester, will er doch keine Spekulationen nähren und sich selbstverständlich auch nicht selbst ins Spiel bringen. Dennoch scheint er nach wie vor der ideale Nachfolger für den Dresden verlassenden Fabio Luisi zu sein, manch einer wähnt das schon in trockenen Tüchern. Aber auch in München ist man inzwischen aufgewacht und signalisiert seitens der Stadt, dass man weiter an ihm interessiert sein könnte. Ein offener Brief von mehr als dreißig gestandenen Personen des klassischen Musiklebens hat da sicher seine Wirkung getan. Dirigenten von Weltruf sind eben nicht auf Abruf verfügbar. Inzwischen meldete sich der Orchestervorstand der Münchener Philharmoniker mit kritischen Worten in der Süddeutschen Zeitung zu Wort und zuletzt äußerte sich auch SZ-Kritikerpapst Joachim Kaiser zum Stand einer traurigen, blamablen Dirigentendebatte. Die tatsächlich Beteiligten schweigen, ein gutes Zeichen. Wir bleiben dran!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Jeder namentlich gezeichnete Kommentar, der sich auf die Inhalte dieses Blogs bezieht, ist willkommen! Bitte nicht anonym kommentieren!