Freitag, 20. September 2013

Mein Verdi mit Jonas Kaufmann auf 3sat














Der Kulturkanal 3sat widmet am kommenden Samstag dem wohl derzeit populärsten und erfolgreichsten Verditenor Jonas Kaufmann ein dreiviertelstündiges Spezial. Der Sänger werde sich mit der Musiksprache des von ihm geschätzten Komponisten Giuseppe Verdi auseinander setzen, kündigt der Sender an. Kaufmanns Rollendebüt als Manrico in Il trovatore an der Bayerischen Staatsoper in München markierte einen der Höhepunkte der vergangenen Opernsaison, in München, London und Salzburg war er außerdem ein gefeierter Don Carlo. Seine aktuelle Aufnahme The Verdi Album mit einigen souveränen Neueinspielungen bisher von ihm noch nicht gesungener Stücke ist seit einigen Wochen auf dem Markt und wurde mit Anerkennung aufgenommen. Die 3sat-Sendung beginnt am 21. September 2013 um 22.45 Uhr. (Übrigens: Die auf 3sat für 20.15 Uhr am gleichen Tag angesetzte Übertragung von Otello von den Salzburger Festspielen 2008 entfällt zugunsten einer Sendung über den in dieser Woche verstorbenen Marcel Reich-Ranicki.)








9 Kommentare:

  1. Kaufmann ist alles andere als ein Verdi -Tenor,dazu braucht man nur seine neue CD mit Verdi-Arien anhören.

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    1. Ich höre mir gerade die neue CD an. Kaufmann ist und bleibt für mich der beste Tenor aller Zeiten. Wem es nicht gefällt, der braucht es ja nicht anhören. Außerdem gehen mir solche gehässigen Bemerkungen auf die Nerven. Sie haben wohl nichts besseres zu tun, als zu lästern.

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    2. Das Problem ist dass Sie keine andere Meinung vertragen,ich bin weder gehässig noch lästere.Wenn ich seine CD nicht anhören würde,könnte ich mir nicht auch keine Meinung über ihn bilden,somit ist Ihre Bemerkung dumm. Herr Kaufmann sing sehr tief hinten sodass seine Stimme ,was die Italiener Squillo nennen hat,man könnte es mit Glanz,Strahl beschreiben,nicht mit Lautstärke verwechseln.Seine Stimme hat keine Stahlkraft und würde zB.bei Aida im Concertante im Finale des 2 Aktes im Orchester elendlich untergehen.Es reicht nicht ein tolles dimminuendo am Finale der Radames Cavatine hinzubekommen und das Gehauche im Otello hat auch nichts mit Verdi zu tun.Hören Sie mal bei Carlo Bergonzi rein,dass ist ein Verdi Tenor.Mit freundlichen Grüssen.

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    3. Thotmesses hat völlig Recht. In Kaufmanns Stimme gibt es viele Mankos. Nicht zuletzt sind daran auch die unseligen 'Lehrer' wie Rhodes, der nie einen zweiten Schüler mit Namen präsentieren konnte und Metternich, dessen verheerende Staumethode viele Stimmen beschädigt hat, Schuld. Die Anlage der Stimme Kaufmanns ist alles andere als einheitlich. Zwei deutliche Registerbrüche gibt es. Ein gutturales Eindunkeln, gelegentlich ein gaumig-mulmiges Singen. Ihm fehlt italianità und die unverzichtbare attaca im Italienischen Fach. Die frühe Hinwendung zum verismo ist fatal. man hörte es deutlich im Trovatore, wo Kaufmann nie den geforderten Glanz erreicht, sich oft im piano ohne Stütze ins falsett flüchtete und bis auf eine Szene oft nicht wirklich durchdrang. Es gab auch kein C, Kaufmann snag oft unter Ton. Bergonzi war der Verdi-Tenor schlechthin. Seine eher kleine Stimme konnte jedoch dank stupender Technik immer durchdringen, seine Phrasierung ist einzigartig und wer sich davon überzeugen will kaufe sich die CD mit ca. 30 Verdi-Arien (Die Entwicklung der Arie bei Verdi). Kaufmann ist ein guter Sänger mit Mankos. Sähe er nicht so gut aus, er hätte es nie bis in die hochgejubelte Höhe gebracht. Die Texte der CD-Firmen sind oft reine Märchen. Eine event-Generation, die keine Ahnung von Oper und Stimmen hat, befördert den Hype. Einzig überzeugend war Kaufmann in Werther. Ihn als besten Tenor aller Zeiten zu bezeichnen ist ein einziger Witz und zeugt von großem Nichtwissen und Nichthörenkönnen. Botha, vom Aussehen mal abgesehen, ist einer der wenigen, die das Italienische und Deutsche Fach makellos beherrschen. Und der schon (ersparen Sie mir eine Liste von hunderten anderen), ist Stockwerke über Kaufmann. Kaufmann, der einmal Mozart sehr gut sang hat sich keinen gefallen mit schweren Rollen getan. Mozart kann er gar nicht mehr. Und bei Verdi graust es mir. Verdi ist das schwerste imTalienischen fach. Auch bei Puccini kommt Kaufmann nicht gut weg. Effekte reichen halt nicht.

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    4. Carlo Bergonzi war in seiner Glanzzeit in der Tat ungemein beeindruckend. Leider kenne ich ihn nur von Aufnahmen, nicht mehr live.
      Was die Kritik an Kaufmann anbetrifft und den Vergleich z.B. zu Botha muss ich einfach meine Erwartungen an Oper voausschicken, ehe ich mich sonst äußere: Oper ist auch, und nicht zum Geringsten Schauspiel, Darstellung von Charakteren und deren Schicksal. Das soll sich für mich in Stimme und Darstellung niederschlagen.
      Oft sind "schön" gesungene Partien völlig leblos; ich denke da an den Parsifal aus Salzburg (abgesehen von der furchtbaren Inszenierung) im Vergleich zu New York.
      Worauf die Überlegung hinaus soll: man/frau kann an Kaufmann aus persönlicher Sicht dies oder das nicht ideal finden, ich kenne aber derzeit keinen, der die Figuren so intensiv auf die Bühne bringt, singend und spielend. Das macht die Wirkung aus,die ich schätze. Den eindrucksvollen Liedsänger lasse ich jetzt mal aussen vor....

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    5. Oper ist vor allem Musik und Stimmgestaltung. In den Partituren steht absolut alles. Wer das interpretieren kann, überzeugt auch wenn er kein Schönling ist. Vieles ist heute in der Regie überflüssig und schädlich und nirgendwo so von Schauspielregisseuren verdorben, die keine Partituren lesen können, wie in Deutschland. Pys Trovatore z. B. : da drehte und bewegte sich immer irgendetwas und irritierte. Niemand braucht das, was sich ein Regisseur vorstellt, als vielleicht einmal in den Köpfen der Komponisten vermutlich vorhanden. Zu Kaufmann: ein guter Darsteller, aber einer der oft übertreibt und das, was er stimmlich nicht leisten kann, mit Forcieren und falschen Piani glaubt richtig zu machen. Es stimmt, wäre Kaufmann nicht der latin lover angedichtet, so wäre er fest an einem Haus wie München oder Wien, mehr nicht. Die fans sind oft wie besoffen, wenn es um ihn geht.

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  2. Ein paar Anmerkungen kann ich mir jetzt doch nicht verkneifen.
    Kaum geht es um Kaufmann, findet man wieder die üblichen "Bekannten".
    Was ist ein Verdi-Tenor? Ihn auf squillo in der Stimme zu reduzieren, ist da bei weitem zu kurz gegriffen.
    Im übrigen würde ich Bergonzi nun auch nicht unbedingt eine voce squillante attestieren.
    Wer Kaufmanns Verdi CD gehört hat, wird genau "Musik und Stimmgestaltung" hören und das, was "in den Partituren steht".
    Den "Schönling" hört man da nicht, aber die Figuren werden lebendig.

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  3. Tja....Kaufmann polarisiert....ich gehöre nicht zu seinen "Fans", erkenne aber an, dass es ihm gelungen ist, die mediale Öffentlichkeit größtenteils von seiner Unverzichtbarkeit zu überzeugen.

    Mir gefallen seine Manierismen nicht...diese ewigen Piani, dieses dauernde Falsettieren. Seine Anhänger/Innen halten das für künstlerischen Ausdruck, in meinen Ohren ist es eher stimmliche Impotenz, die ihn dazu bringt.....irgendwie muss er die Dinge ja zu Ende singen!

    Zur Stimme selbst...er hat durchaus schöne Momente, in toto sitzt die Stimme aber zu sehr "im Hals"....sie klingt oft wie ein Nebelhorn....und sie passt absolut nicht zu dem "Bürscherl".
    Hier wird vom "Latin-Lover-Image" gesprochen....nun gut, die Locken hat er, aber sonst nichts!
    Für mich ist er ein Medien-Phänomen....wie David Garrett, Philippe Jaroussky, in gewissem Maße auch Cecilia Bartoli...er wird auch weiterhin großen Erfolg haben, dessen bin ich sicher.

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    1. Verdi sicuramente non si sente honorato!!!

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