Dienstag, 22. Mai 2012

Annas Kalender...

















...birgt so manche Überraschungen, vielleicht sogar für sie selber! Pünktlich nach dem erfolgreichen Livestream am vergangenen Samstag hat sie die verbleibenden zwei Termine der Serie I Capuleti e I Monetecchi an der Bayerischen Staatsoper abgesagt. Außerdem wird heute gemeldet dass Natalie Dessay die Manon in einer Neuproduktion an der Mailänder Scala im Juni zurücklegt, ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen. Und wer springt für die ersten zwei Termine ein? Anna Netrebko! So weit, so gut, dieselbe Anna Netrebko hat jedoch vor ein paar Wochen eine fast zeitgleiche und bereits ausverkaufte Produktion von Don Giovanni an der Berliner Staatsoper abgesagt (was übrigens ursprünglich die Übernahme einer Scalaproduktion aus dem letzten Dezember sein sollte, in der Netrebko nicht so recht reüssierte) - mit der Begründung, nach einer anstrengenden Saison mehr Zeit für ihren Sohn haben zu wollen. Es sei ihr alles gegönnt, aber ein leichtes Geschmäckle hat die Sache schon und wird den Kaufmännischen Direktoren sicher die Schweißperlen auf die Stirn treiben. Die Bayerische Staatsoper erstattet die Hälfte des Preises der bis zu 264 Euro teuren Eintrittskarten, nimmt aber keine Karten zurück. In Berlin gab es wohl nur einen Gutschein als Ausgleich. Man fragt sich wofür? Die Donna Anna in Berlin wird übrigens die wunderbare Maria Bengtsson singen und in München übernimmt Premierenbesetzung Eri Nakamura. Das sind keine schlechten Alternativen! Auch Netrebko ist nach wie vor eine wunderbare Sängerin, aber mir ihren regelmäßig nicht ganz nachvollziehbaren Zu- und Absagen sorgt sie mittlerweile sogar bei vielen Fans für Verunsicherung.

27 Kommentare:

  1. Da ist nicht nur ein Geschmäckle, da ist schon richtiger Geschmack. Macht Kaufmann nicht anders. Und andere natürlich.

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  2. Maria Bengtsson ist mir drei Mal lieber. Und die Netrebko muss man meiden. Noch nicht sooo lange her der Fall, dass sie in New York wegen Krankheit absagte aber für den gleichen Tag in Wien quietschfidel und gesund shoppen ging um am Abend in der Oper ihren Mann zu hören. Da gab es keine Krankheit. Für mich ist das eine Schweinerei, einfach unseriös. Putzfrau aus Sankt Petersburg (betrifft ihr Zeit dort) bleibt Putzfrau aus Sankt Petersburg.

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  3. Kafmann sagt Luzern ab.

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  4. Es ist einfach unerhört!!!Für mich ist es jetzt in Berlin die 2.Absage mit fadenscheinigen Gründen!Für mich unglaubwürdig und ich werde mir keine Karten mehr für irgendeine Vorstellung,sei es Oper oder Konzert kaufen!Bin gespannt,ob ich mein Geld von der Staatsoper in Berlin zurück bekomme!!!!Bis jetzt wollte man mir nur einen Gutschein aufdrücken???Darauf lege ich keinen Wert!
    Sie hat es nicht mehr nötig????Die Kartenpreise sind sowieso total überteuert!

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    1. Wieso keinen Gutschein? Gehen Sie nicht oft in die Oper? Sie gehören wohl auch zu den Event-Besuchern, die nur die Netrebko sehen wollten! Sie haben es nicht besser verdient. Auf solche Besucher können Opernhäuser gern verzichten.

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  5. Und warum sollte die Staatsoper Ihre Karten zurücknehmen? Sie haben keine Karten für eine Solokonzert von Anna Netrebko gekauft, sondern für Don Giovanni. Kein Opernhaus nimmt Karten zurück, wenn sich die Besetzung einer Partie ändert.
    Anna Netrebko war sowieso eher ein Schwachpunkt in der Besetzungsliste. Was sie in Mailand in der Partie geboten hat, war nicht einmal mittelmäßig. Nun bekommt man mit Maria Bengtsson eine wesentlich bessere Donna Anna und zusätzlich sogar noch einen Gutschein.
    Dass die Kartenpreise wegen der Mitwirkung von Frau Netrebko überteuert waren, stimmt. Ich frage mich schon lange, warum soviele Leute bereit sind, für diese Frau unverschämte Preise zu bezahlen. Es gibt doch soviele aufregendere Sängerinnen und Sänger, die regelmäßig großartige Leistungen erbringen und für die man weit weniger bezahlen muss. Aber so ist das eben: Man braucht eine Marketingmaschinerie, die der Masse suggeriert, das dürfte sie nicht verpassen. Dass es hinter den wenigen gehypten Superstars viele großartige Sänger gibt, merken viele gar nicht. Die zahlen lieber für vermeintliche Events und verpassen dafür die wirklich tollen Aufführungen.

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  6. Das unterschreibe ich uneingeschränkt. Selten war eine Sängerin so überbewertet. Und selten auch in Absagen so unverschämt.

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  7. Da gibt es ganz andere, die wesentlich weniger Termine zu realisieren haben und öfter absagen.
    Anna ist nach wie vor ein absolutes Highliht, erst kürzlich in München wieder bestätigt. Man muss sie natürlich, um sich ein Urteil zu erlauben, live erlebt haben!
    Momentan gibt es keine bessere in Gesang UND Schauspiel!

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  8. Es gibt Dutzende bessere. Und live gehört habe ich sie vier Mal.

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  9. Anna Netrebko ist sicher keine schlechte Sängerin, aber ich habe auch nie eine wirklich herausragende Leistung von ihr gehört, die den Hype und die überteuerten Preise in irgendeiner Weise rechtfertigen würde. Mir fehlt einfach die Intensität in der Rollengestaltung; sie hat mich noch nie wirklich berührt. Und haben die drei unterschiedlichen Gesichtsausdrücke, die sie beherrscht, wirklich etwas mit Schauspiel zu tun?

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  10. Nein. Sie hat ja mal in ihrer bäuerischn Art gesagt, sie ginge eigentlich lieber shoppen und Party machen. Ich glaub's ihr auf's Wort. Nichts läßt mich frieren an ihrem Gesang. Das wäre ein untrügliches Zeichen.

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    1. Wahrscheinlich haben Sie Anna noch nie live erlebt!!!

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    2. Drei Mal, davon einmal in Moskau. ich friere immer noch nicht.

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  11. Die Staatsoper in Berlin sollte die Karten zurücknehmen, da nicht wie angekündigt und auf den Karten vermerkt ein Gastspiel der Mailänder Scala, sondern eine Eigenproduktion in Zusammenarbeit den Salzburger Festspielen stattfindet. Damit wird ein anderes Werk gezeigt und nach den AGB kann man die Karten zurückgeben.

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    1. Falsch. Es wird eine andere Produktion gespielt. Das Werk ist das gleiche: Don Giovanni.
      Außerdem wirkt es etwas durchsichtig, jetzt mit dieser Argumentation zu kommen, nachdem schon seit Monaten bekannt ist, dass uns Berlinern die abgrundtief schlechte Mailänder Produktion erspart bleibt.

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    2. Die Inszenierung des Regisseurs stellt eine eigene Schöpfung dar und wird als ein selbstständiges Werk urheberrechtlich geschützt. Mag ja sein, dass es in Berlin schon lange bekannt war, dass eine andere Produktion zur Aufführung kommt. Aber es gibt auch Besucher, die extra nach Berlin reisen und von dieser Änderung erst durch die Absage Netrebkos erfahren haben.

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    3. Aber Tatsache ist doch, dass niemand (ok, vielleicht 0,01% der Zuschauer) die Karte umtauschen würde, weil eine andere Inszenierung gezeigt wird. Wird zwischendurch der Regisseur ausgewechselt, wird das nicht anders behandelt als eine Besetzungsänderung.
      Ich reise auch extra nach Berlin und ich freue mich sehr auf die Vorstellungen, insbesondere weil ich diese Inszenierung schon 2008 und 2010 in Salzburg gesehen habe. Nun bin ich sehr gespannt darauf, wie sie im kleineren Schillertheater wirkt. Und die Besetzung ist, wenn man vom Tenor absieht, auf jeden Fall den Besuch wert - ob nun mit Netrebko oder ohne.
      Übrigens ist es mir auch schon öfter passiert, dass ich irgendwo hingereist bin, weil ich wegen eines bestimmten Sängers oder einer Sängerin Karten gekauft habe, und er/sie nicht gesungen hat. Mir ist aber noch nie eingefallen, mich dann darüber zu beschweren, weil das Opern- oder Konzerthaus die Karten nicht zurückgenommen hat.

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    4. Ich wollte eigentlich nur auf die ganz oben gestellte Frage "Warum sollte die Staatsoper die Karten zurücknehmen" etwas beitragen. Ob die Aufführung sehenswert ist oder nicht, habe ich dabei völlig außer acht gelassen. Nach ihren eigenen AGB müßte die Staatsoper die Karten zurücknehmen. Wegen einer Änderung der Besetzung selbstverständlich nicht. Allerdings wurde wegen Netrebko ein hoher Eintrittspreis genommen, der ohne sie nicht umsetzbar gewesen wäre. In München gab es ja deshalb Geld zurück. Die Gutscheine in Berlin sind so wie die Sammelpunkte im Supermarkt, bei deren Einlösung ich etwas kaufen muß. Sie haben die Aufführungen in Salzburg ja auch schon gesehen. Entgegen Ihrer Meinung ist es aber doch sicher einzusehen, dass man sich für diese Wiederholung keine Karten gekauft hätte, wenn dies von vornherein so angekündigt gewesen wäre. Hier kommen einfach mehrere Änderungen zusammen und zusätzlich der Ärger über Netrebko, die währenddessen in Mailand singt.

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  12. Kaufmann und Netrebko, nein danke.

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  13. Anna singt vorher in Mailand, hat mit Berlin nichts zu tun!

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    1. Nein, das hat mit Berlin gar nichts zu tun. Zu der Zeit, in der sie in Mailand singt, finden in Berlin die Hauptprobe und die Generalprobe statt. Die Eltern können sich sicher ganz hervorragend um das Kind kümmern, wenn der Vater in Berlin und die Mutter in Mailand arbeitet. Das ist für das Kind bestimmt viel besser, als wenn beide zusammen in Berlin wären.

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  14. Was Ausdruck , Schauspiel und Identifikation mit einer Rolle angeht, war die Kassarova in München um einiges besser und glaubwürdiger als die Netrebko, sie hat wirklich nur 3 Gesichtsausdrücke die sie für alles was sie singt einsetzt. Ja die Stimme ist kräftig, auch schön, aber bei weitem nicht das, was diesen so unangebrachten Hype rechtfertigt.

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    1. Schön, dass Sie das schreiben. Ich fand die Kasarova auch viel berührender als Netrebko unlängst in München! Durch sie wurde es ein großer Opernabend, nicht durch den Netrebko-Hype, der vielen inzwischen gehörig auf den Geist geht. Eine Frechheit auch gegenüber der Kasarova, war die Rückzahlung nach der Absage von Netrebko! Was kauft man denn, eine Opernkarte oder ein Starticket?

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    2. Die Preisgestaltung ist aber allein Sache des Opernhauses.

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    3. Da haben Sie recht, aber das kann man durchaus kritisieren oder muss es sogar! Die Eintrittspreise in München sind vergleichsweise sehr hoch und jede Gelegenheit wird genutzt noch höher zu schrauben. Statt Musik- eher Eventkultur. Das ist keine gute Entwicklung!

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  15. Richtig. Bei aller Virtuosität: ihre Rollen wirken auswendig gelernt (das sind sie natürlich, aber man darf es nicht merken) während bei der Kassarova die Figur von innen nach außen gelebt wird auf der Basis des Gelernten. Das ist ein riesiger Unterschied. Ich habe noch die Callas gehört in Norma und Tosca. Bei ihr war es so ungeheuerlich gut, dass man glaubte sie habe die Rolle nie lernen müssen, sie sei einfach die dargestellte Person. Dagegen wirkt eine Netrebko wie modern food.

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  16. Die Staatsoper im Schiller Theater hat Karten zurückgenommen und das Eintrittsgeld zurückgezahlt.

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