Samstag, 29. Januar 2011

Ulf Schirmer soll Intendant in Leipzig werden


Der Dirigent Ulf Schirmer soll Intendant der Oper in Leipzig werden, bereits seit vergangener Saison ist er als Generalmusikdirektor der musikalische Chef des Hauses. In der neuen Position würde er noch enger mit Peter Konwitschny zusammen arbeiten müssen, der an der Oper Leipzig als Chefregisseur engagiert und mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet ist. Seit seinem Amtsantritt prägt er den Spielplan des Hauses immer mehr mit neuen und wieder aufgenommenen eigenen Produktionen. Nicht immer zur Freude des Publikums und der Kritik, wie die Reaktionen auf den jüngst fortgesetzen Gluck-Ring zeigen. In welche Richtung die Leipziger Oper nun mit dieser neuen Personalentscheidung steuert bleibt allerdings unklar. Die vom Oberbürgermeister Jung gewünschte überregionale Strahlkraft dürfte mit Schirmer, einem grundsoliden und fleißigen Arbeiter, eher schwer zu erreichen sein. Schade, denn auch mit einer wenigstens gelegentlichen Rückkehr von Gewandhauskapellmeister Ricardo Chailly in den Orchestergraben der Oper ist nun wohl endgültig nicht mehr zu rechnen...

Donnerstag, 27. Januar 2011

Salome in Salzburg


Das wird die nicht zu unterschätzende Strauss-Gemeinde freuen: Stefan Herheim bringt zu den diesjährigen Osterfestspielen in Salzburg eine neue Salome heraus. Im Orchestergraben wie zu Ostern immer die Berliner Philharmoniker unter der Leitung von Sir Simon Rattle. Am 26. und 28.03.2011 gibt es bereits einen konzertanten Vorgeschmack in der Berliner Philharmonie (mit Liveübertragung in der Digital Concert Hall), im April dann die Premiere im Großen Festspielhaus. Da es auch in Salzburg nur zwei Termine gibt bleibt zu hoffen, dass die Inszenierung später noch andernorts gezeigt wird.

Mittwoch, 26. Januar 2011

Hundert Jahre Rosenkavalier


Genau heute vor einhundert Jahren fand in der Dresdner Semperoper die Uraufführung von Richard Strauss Der Rosenkavalier statt. Die Premiere war ein so fulminanter Erfolg, dass die Deutsche Reichsbahn schon bald Sonderzüge von Berlin nach Dresden einsetzte, um den zahlreichen Interessenten einen alsbaldigen Besuch der Aufführung zu ermöglichen. Heute würde man sich dafür nicht mehr auf die Deutsche Bahn verlassen und mit solchen Publikumswanderungen ist auch nicht mehr zu rechnen. Die Semperoper hat am vergangenen Wochenende mit der Sonderfahrt einer Straßenbahn auf gelungene Weise an die damaligen Ereignisse erinnert. Auch heute abend steht das Meisterwerk wieder auf dem Spielplan der Semperoper, Peter Schneider dirigiert, in der Titelrolle ist Anke Vondung als Octavian zu erleben, die Marschallin wird einmal mehr von Anne Schwanewilms verkörpert. Unglücklich sind viele Dresdner Opernfreunde schon länger mit der Inszenierung von Uwe Eric Laufenberg, der ihre inzwischen ein Jahrzehnt dauernde Zugehörigkeit zum Repertoire mehr als anzumerken ist. Das Konzept, jeden Akt in einer anderen Zeit spielen zu lassen, wird nur noch müde und lustlos mit Leben erfüllt. Hier besteht Handlungsbedarf! Der Rosenkavalier gehört zum Tafelsilber der Semperoper. Wieso also nicht einfach die hochgelobte Stuttgarter Inszenierung des Dresdner Hausregissurs Stefan Herheim importieren?

Montag, 24. Januar 2011

David Pountney bleibt bis 2014 in Bregenz


Es herrscht wieder Winterruhe am Bodensee. In Bregenz ist der Streit um die Verlängerung des Vertrages von David Pountney mit einem Kompromiss beendet worden. Bis 2014, ein Jahr länger als geplant, bleibt Pountney nun Intendant der Festspiele, die er dann zehn Jahre geleitet hat. Er wird bis dahin auch noch eine Inszenierung auf der Seebühne als Regisseur verantworten (das amerikansiche Musical Show Boat). Die Intendanten-Stelle war im vergangenen Herbst neu ausgeschrieben worden, zunächst hieß es nur pro forma. Anfang diesen Jahres verlautete dann, dass eine erneute Bewerbung von Pountney nicht erwünscht wäre. Der meldete dennoch Interesse an, was zum öffentlich ausgetragenen Schlagabtausch mit Festspiel-Präsidenten Günter Rhomberg ausartete. Inzwischen legen beide Seiten Wert darauf, die Nachfolge in geordnete Bahnen zu lenken. Es ist allerdings zu befürchten, dass im Laufe des bisherigen Verfahrens einige der bereits genannten Kandidaten Bernd Loebe, Ulf Schirmer, Philippe Arlaud und Georges Delnon verprellt wurden. Der Nachfolger Pountneys soll schon in den nächsten Wochen bekannt gegeben werden. Die Bregenzer Festspiele 2011 werden am 20. Juli mit der Neuproduktion der Oper André Chénier von Umberto Giordano in der Inszenierung von Keith Warner eröffnet.

Samstag, 22. Januar 2011

Münchner Opernfestspiele 2011


Heute fand an der Bayerischen Staatsoper in München der sogenannte Erstverkauf für die diesjährigen Opernfestspiele statt. Einige Unermüdliche haben sich seit vergangenem Mittwoch angestellt bzw. für die Ausgabe der Wartenummern regstrieren lassen und dann alle ein paar Stunden vogesprochen um den Platz auf der Liste nicht zu verlieren. Verwundert reibt sich der distanzierte Beobachter die Augen. Nächtelanges Anstehen im Vorverkauf, so was gibt es in anderen Opernstätten nicht mehr seit den frühen Neunzigern. Im Internetzeitalter kommt doch niemand mehr auf die Idee, sich im Januar in eine Schlange zu reihen, wenn man nicht muss. Aber vielleicht muss man, weil das Programm so großartig ist? Doch dem ist gewiss nicht so! Beim Durchblättern des (sehr ansprechenden Programmheftes) findet man eigentlich nur eine einzige Produktion, die wirklich spektakulär ist: Der Tristan mit Ben Heppner, Nina Stemme und René Pape (allerdings Heppner singt gerade einen Lohengrin vor nicht ganz ausverkauftem Haus und Pape ist noch Januar für einen Liederabend in München). Der Rest unterscheidet sich kaum von der regulären Spielzeit, außer natürlich bei den Preisen und die sind durchweg mindestens eine Kategorie höher als sonst. Mitunter sind die Besetzungen während der Saison inzwischen sogar spektakulärer, als zu den Festspielen. So singt Jonas Kaufmann im Februar in Carmen, Anna Netrebko im Mai in L'elisir d'amore und Anja Harteros im Juni zum ersten Mal die Marschallin im Rosenkavalier. Bliebe noch die Festspielpremiere, aber die ist mit dem Mammutwerk Saint Francois d´Assise von Olivier Messaien in der Regie von Hermann Nitsch eine respektable, aber kühne Wahl! Nach Glanz und Glamour sieht das wirklich nicht aus - unterstellen wir mal, dass es Absicht ist. Ansonsten besetzungsgleiche Wiederaufnahmen der Saisonpremieren (Fidelio und Rusalka, das will niemand zwei Mal sehen!) und natürlich die unvermeidbare Edita Gruberova, diesmal mit Lucrezia Borgia. Alles zu Höchstpreisen voraussichtlich im Hochsommer! Und dafür schlägt man sich jetzt die Nächte um die Ohren? In München gehen die Opernuhren eben immer noch ganz anders, als im Rest der Republik...

Freitag, 21. Januar 2011

Bayreuth goes Barcelona!


Zur Saisoneröffnung 2012/13 gastieren die Bayreuther Festspiele Anfang September kommenden Jahres am Gran Teatre del Liceu Barcelona. Geplant sind jeweils zwei konzertante Aufführungen von Lohengrin (1./4.9.12) und Der fliegende Holländer (2./5.9.12) sowie eine Vorstellung von Tristan und Isolde (6.9.12). Den Tristan wird Peter Schneider dirigieren, die beiden anderen Werke Sebastian Weigle. Die Sängerbesetzungen sind noch nicht veröffentlicht, aber Karten bereits demnächst erhältlich, also viel eher (und sicher auch einfacher) als für die eigentlichen Festspiele in Bayreuth im Sommer 2012. Es handelt sich nicht um das erste Gastspiel in Barcelona, die Festspiele reisten im Jahr 1955 schon einmal ans Liceu. Konzertante Abstecher im Umfeld der Festspiele fanden in den vergangenen Jahren öfters statt, zuletzt 2007 mit Ausschnitten aus dem Ring in Luxemburg und 2008 mit dem Parsifal in der Dresdner Frauenkirche.

Überraschung: Clowns im Werther


Am kommenden Montag hat in Lyon die Werther-Inszenierung von Rolando Villazon ihre von vielen Seiten erwartete Premiere. Im Gespräch mit der französischen Nachrichtenagentur AFP erläutert der Regiedebütant, dass sein Blick auf das Werk Massenets ein durchweg moderner ist, er will kein Stück aus dem Museum präsentieren. Um das zu erreichen lässt er die Sänger auch als Clowns auftreten, professionell unterstützt wird er dabei durch die Mimin Nola Rae (die auf der der Besetzung unter Mise en mouvement firmiert). Oper sei die Sprache des Unbewussten, wie Villazon feststellt, im wirklichen Leben singt man nicht, sondern man spricht. Eigentlich eine Binsenweisheit, aber auch daran darf ab und zu erinnert werden! Und es ist nicht die schlechteste Arbeitsthese für einen Neuregisseur, der sich der hohen Erwatungen bewusst sein dürfte. Die Bühne als Spielplatz des Unbewussten - weitere Details zur Inszenierung werden noch nicht verraten. Vielleicht hilft ja der Brechtsche Verfremdungseffekt beim pathosgefährdeten Werther und führt zu einer schlüssigen, neuen Deutung? Die Aufgabe ist nicht ganz einfach, aber lösbar. Villazon hält sich an gewichtige Vorbilder: Bartlett Sher und Willy Decker, Regisseure mit denen er bereits gearbeitet hat und sicher auch an den nicht direkt genannten Achim Freyer, bei dem er in Berlin den Lenski gesungen hat. Für die Zukunft plant Villazon sowohl weitere Regiearbeiten, wie auch weiterhin Auftritte als Tenor, den Werther singt er selber das nächste Mal im Mai in London.


Diana Damrau ist wieder da!


Im letzten Sommer stand sie mit ihrem Babybauch gut kaschiert unter der Walkürenrüstung als Koloraturen schmetternde Aminta in Richard Strauss Die schweigsame Frau auf der Bühne des Münchner Prinzregententheaters. Diana Damrau war Zentrum und Clou der Aufführung, Publikum und Kritik waren ganz aus dem Häuschen. Ein reichliches halbes Jahr später meldet sie sich jetzt wieder zurück und zwar auch mit Richard Strauss. Zusammen mit Christian Thielemann und den Münchner Philharmonikern hat sie eine Auswahl der Strausschen Orchesterlieder aufgenommen und diese werden Ende Januar auf einer neuen CD unter dem Titel Poesie veröffentlicht. Außerdem zeigt Arte am am 07. Februar 2011 um 21.50 Uhr ein Porträt der Sängerin unter dem vielsagenden Titel Diva divina - Neun Monate mit dem Opernstar. Auch auf die Bühne kehrt die gefeierte Sopranistin in diesen Tagen zurück: An der Oper in Genf steht sie ab dem 26. Januar als Elvira in einer neuen Produktion von Bellinis I Puritani auf der Bühne, die Deutsche Oper Berlin kündigt für den 04. Juli 2011 einen Liederabend an.

Donnerstag, 20. Januar 2011

Talentprobe eines Tenors


Das Münchner Konzert musste wegen der großen Nachfrage aus dem Herkulessaal in die Philharmonie verlegt werden. Erstaunlich, wie gut der italienische Tenor Vittorio Grigolo mit dem großen Raum zurechtkam. Er trat auf, sang und siegte - nicht zuletzt durch ein Bewegungspensum, welches die Grenzen zum albernen Aktionismus mehr als einmal überschritt. Aber die Stimme ist groß, gerade in der Höhe und sie trägt! Sie könnte durchaus farbenreicher sein und charaktervoller, aber das kann sich ja noch entwickeln, auch wenn Grigolo so jung auch nicht mehr ist. Dennoch überzeugt eher das Material, als die Technik, das wird sich wohl nicht mehr ändern. Aber er beherrscht das Metier. Effektvoller Gesang findet ja immer mehr (unkritische) Freunde, das Publikum ist nach jeder Arie geradezu aus dem Häuschen und man gönnt dem symphatischen Sänger die Zustimmung. Im Gegensatz zu seiner aktuellen CD meidet er im Konzert klugerweise das schwerere Repertoire und mit der Sopranistin Sonya Yoncheva steht ihm eine ebenbürtige Partnerin an der Seite, die für Abwechslung im Programm sorgt. Ein Problem, wie so oft bei diesen Arienprogrammen auf Tournee, ist wieder einmal das Orchester, welches über undifferenziertes Begleiten kaum hinauskommt. Zu viele Fehler und Ungenauigkeiten, über die man auch als wohlmeinender Zuhörer nicht hinweghören kann. Das Fazit des Abends ist eher gemischt: Vittorio Grigolo versucht die aktuell entstandene Tenorlücke zu besetzten, ob ihm das mehr als einen Sommer lang gelingen wird hängt nicht zuletzt davon ab, ob er die Fehler seiner Kollegen vermeidet. Der Tenor des 21. Jahrhunderts ist er sicher nicht. An Villazon in seinen besten Zeiten reicht er keinesfalls heran, muss er auch nicht.

Dienstag, 18. Januar 2011

René Pape gibt Liederabend in München


Eigentlich war sein nächster Auftritt in München erst für Ende Juli geplant - bei den Opernfestspielen singt er in zwei Vorstellungen den König Marke in Wagners Tristan und Isolde. Doch Ausnahmesänger René Pape kommt bereits in diesem Monat in die Stadt, für einen Liederabend im Herkulessaal (31. Januar 2011). Er wird u.a. Werke von Hugo Wolf, Modest Mussorgski und Robert Schumann präsentieren, sein Partner am Klavier ist der Dresdner Pianist Camillo Radicke. Der Liederabend wird als einziges Deutschlandkonzert des gefragten Sängers angekündigt, weitere Termine sind in diesem Jahr nur noch in Los Angeles und Tokyo geplant. Eine Recital-Aufnahme von René Pape liegt noch nicht vor, was erstaunt. Hörenswert bleibt aber weiterhin seine jüngste Veröffentlichung, die Arien-CD Gods,Kings & Demons, auf welcher der Bassist Glanzstücke seines Opernrepertoires interpretiert. Dieses wird im Frühjahr mit dem Walküre-Wotan an der Berliner Staatsoper, dem Stammhaus des Sängers, wesentlich erweitert.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Jonas Kaufmann beim Semperopernball


Am Freitag wird Jonas Kaufmann beim Opernball in der Dresdner Semperoper auftreten. Er soll zwei Arien zu Gehör bringen (aus Carmen und "Dein ist mein ganzes Herz"). Für alle, die ihn zu Neujahr in der ARD vermisst haben: Das MDR-Fernsehen überträgt ab 21 Uhr live aus dem Opernhaus und vom Vorplatz.
Am Samstag (15.01.) um 20.15 Uhr auf 3sat in einer Aufzeichnung.

Montag, 10. Januar 2011

Die Stradivari unter den Stimmen


Spätestens seit sie das Neujahrskonzert aus Baden-Baden ganz allein gesungen hat und das Publikum vergessen machte, dass eigentlich auch Tenor Jonas Kaufmann auf der Bühne stehen sollte, ist Anja Harteros auch in der öffentlichen Wahrnehmung in der (dicht besetzten) ersten Sopran-Reihe angekommen. Überraschend ist das nicht, denn Anja Harteros gehört seit einigen Jahren zu den wichtigsten Vertreterinnen ihres Fachs. Ob als Agatha, als Elsa, als Violetta, als Desdemona, als Mimi - in jeder Rolle bezaubert sie ihr Publikum in München, Dresden, Wien und Berlin und reißt immer wieder zu Beifallsstürmen hin. Über die Hintergründe ihrer Karriere spricht sie jetzt in einem ausführlichen Radiointerwiew. Einen Ausschnitt gibt es bereits hier, am 16. Januar 2011 um 21.03 Uhr sendet BR-Klassik das komplette Gespräch.

Samstag, 8. Januar 2011

Große Dinge werfen ihre Schatten voraus...



....oder auch nicht. Am 24. Januar 2011 kommt jedenfalls an der Oper von Lyon ein Neuinszenierung von Werther heraus. Mit dieser Produktion gibt Rolando Villazon sein Debüt als Regisseur. Er hat die Titelrolle in den letzten Jahren bereits mehrfach mit großem Erfolg gesungen, unter seiner Regie wird sie nun von Arturo Chacón-Cruz verkörpert.

Radioübertragung aus der MET


Der Radiosender BR-Klassik überträgt heute ab 18.59 Uhr Puccinis viel zu selten gespielte La Fanciulla del West aus der New Yorker Metropolitan Opera. Unter der Leitung von Nicola Lusotti singen u.a. Deborah Voigt (Foto), Lucio Gallo, Marcello Giordano und Juha Uusitalo. Die Oper spielt in der Mitte des 19. Jahrhunderts in der Zeit des amerikanischen Goldfiebers. Heldin der Oper ist Minnie, der "Engel mit Pistole", der von nicht weniger als 18 Männern begehrt wird. Ein solch veritabler Wildwest-Stoff wurde vorher und nachher nie erfolgreich für die Oper adaptiert. Neben dem Bayerischen Rundfunk übertragen noch einige andere ARD-Stationen, wie WDR 3 und NDR kultur.

Weitere Termine Opernübertragungen BR-Klassik hier.

Freitag, 7. Januar 2011

Bayreuther Winter-Personalien


Kein Holländer in Bayreuth - Regisseur Sebastian Nübling ist draussen.

Das neue Jahr fängt erst an und die Bayreuther Festspiele sind auf einmal in aller Munde. Seitens der Leitung der Festspiele wurden mittlerweile Verhandlungen mit Wim Wenders über die Ring-Inszenierung 2013 bestätigt. Es handelt sich also um mehr als ein Gerücht - das Berliner Kulturfachblatt B.Z. weiß auch schon genau, wie es werden wird! Auch der Name von Peter Pabst, dem Ausstatter von Pina Bausch taucht bereits auf. (Wenders bringt im Frühjahr einen Film über die im Vorjahr gestorbene Choreografin heraus.) Die Süddeutsche Zeitung begrüßt heute die Verpflichtung von Wenders, so sie denn zu Stande kommt, als die eines seriösen Quereinsteigers. Überhaupt ist im Moment sehr viel Bewegung in den Bayreuther Personalien. Im Sommer 2012 gibt es eine überraschende Veränderung, wie inzwischen von verschiedenen Zeitungen gemeldet wurde. Der fliegende Holländer wird nicht von Sebastian Nübling (Foto) in Szene gesetzt, sondern von Jan Phillip Gloger. Man hat sich, wie es heißt, in Bayreuth nicht mit der Bühnenbildnerin Muriel Gerstner einigen können, die zugleich Ehefrau von Nübling ist.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Wim Wenders inszeniert neuen Ring in Bayreuth


Der Regisseur des neuen Ring des Nibelungen, der im Sommer 2013 in Bayreuth zur Premiere kommen wird, soll der Filmemacher Wim Wenders sein. Der Name kursierte schon seit längerem in interessierten Kreisen, jetzt bestätigt eine Meldung im gewöhnlich gut unterrichteten Berliner Tagesspiegel die Personalie. Wenders ist bisher noch nie als Opernregisseur in Erscheinung getreten. Seine Aufgabe ist nicht hoch genug einzuschätzen. Er muss im Jubiläumsjahr irgendwie an Patrice Chereaus Jahrhundert-Ring aus dem Jahr 1976 anknüpfen und zugleich das Debakel von Tankred Dorst vergessen machen, dessen Inszenierung von 2006 an zu geringem Deutungswillen gescheitert war. Die musikalische Leitung übernimmt der Russe Kirill Petrenko, der aber zwischenzeitlich auch als GMD nach München verpflichtet wurde. Eigentlich stehen sich beide Engagements im Weg, da die Proben in Bayreuth zeitgleich mit den Opernfestspielen in München liegen.

Montag, 3. Januar 2011

Silvester-Fledermaus in München - immer wieder


Wie zu jedem Jahreswechsel stand auch diesmal am 31.12. an der Bayerischen Staatsoper die Fledermaus auf dem Spielplan, als einziger Termin in der ganzen Saison. Eine Aufführung, die erfreute, aber mehr leider auch nicht. Unter der umsichtigen Leitung von Bertrand de Billy spielte das Staatsorchester einen eher getragenen Strauss, man könnte sich das noch viel spritziger und auch witziger vorstellen. Die gute Stimmung auf der Szene bleibt deswegen Behauptung und überträgt sich nur schwer aufs amüsierwillige Publikum. Mit Michaela Kaune steht eine Rosalinde zur Verfügung, die mit großer Operngeste und durchschlagendem, höhenstarken Sopran den vielfach unterschätzten Anforderungen der Partie nach wie vor gewachsen ist. Als viriler Eisenstein ist ihr Bo Skovhus ein adäquater Partner, bei beiden stimmt fast alles. Schwer hat es da die hoch gehandelte Mojca Erdmann als Adele, sich gegen so viel Präsenz durchzusetzen und so richtig flüssig perlen ihre Koloraturen an diesem Abend auch nicht. Großartig weiß dagegen Pavol Breslik als verflossener Liebhaber Alfred seine Auftritte zu setzen. Im ersten Akt wirft er sich mit Verve in den Boulevard und liefert dann später im Gefängnis zusammen mit Michael Lerchenberg als Frosch ein Kabinettsstück besonderer Güte, wenn er als "Karpaten-Zeiserl" einen Rundumschlag durch alle mehr oder weniger gängigen Tenorpartien anstellt. Der Frosch schießt sich während seiner etwas länglichen Suada auf den aktuellen Zustand der Bayerischen Staatsoper ein, der Intendant trägt es in seiner Loge mit amüsierter Fassung. Alfred Kuhn und Ulrich Reß sind mit ihrer verlässlichen Komödiantik unbedingt zu erwähnen. Daniela Sindram beeindruckt als Orlowsky mit Stimme und darstellerischem Nachdruck. Unzweifelhafter Höhepunkt des Abends ist der Überraschungsauftritt von Joseph Calleja, der mit zwei italienischen Schlagern (O sole mio) das Publikum geradezu überwältigt. Was für ein kraftvoller, souveräner, klangschöner Tenor, der zu schönsten Hoffnungen Anlass gibt! Insgesamt war diese Silvester-Vorstellung ein durchaus unterhaltsamer Abend, der allerdings auch den Eindruck erweckt, nur eine nicht ungern absolvierte Pflichtübung zu sein. Die große Ballszene würde ein paar ordnende Eingriffe durchaus vertragen und die Mooshammer-Parodie des Dr. Blind gehört schnellstens in den Fundus!

Sonntag, 2. Januar 2011

Alcina aus Wien im österreichischen Fernsehen


Im vergangenen November war mit Händels Alcina an der Wiener Staatsoper erstmals seit langem wieder eine Barockoper zu erleben. Im Orchestergraben spielten dafür nicht die Wiener Philharmoniker, sondern Les Musicien du Louvre auf Orginalinstrumenten der Barockzeit und unter der Leitung ihres Chefs Marc Minkowski. Umjubelte Stars auf der Bühne waren Anja Harteros als Alcina und Vesselina Kasarova als Ruggiero. Im östereichischen Fernsehen ist jetzt ein kompletter Mitschnitt der Aufführung zu sehen, aber nicht im ORF, wie man vielleicht meinen könnte, sondern beim noch relativ unbekannten Sender Servus TV und zwar am 06. Januar 2011 ab 9.25 Uhr. Servus TV gehört zum Imperium des Red-Bull-Eigners Dietrich Mateschitz und ist auch in Deutschland über viele Kabelnetze und Satelitt zu empfangen.

Samstag, 1. Januar 2011

Ein gutes neues Jahr!


Bonne année!
Happy new year!
Feliz Ano Novo!
Gelukkig nieuwjaar!
Счастливого Нового Года!
Szczęśliwego Nowego Roku!
Gott Nytt År!
Buon anno!
Onnellista uutta vuotta!

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